Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie
Arm. »Alles okay?«, fragte sie.
Flame nickte, ihre Atmung normalisierte sich. Nach und nach spürte sie wieder Halt unter den Füßen und der Schwindel ließ nach. »Sich während des Flugs wie schwerelos zu fühlen ist ganz schön seltsam«, sagte sie.
Flora lachte. »Ja, es ist seltsam, aber trotzdem wundervoll.«
Flame blickte sich um. Sky war verschwunden. »Sky ist wieder los, um Marina zu holen«, sagte Flora. »Sie werden gleich hier sein.«
»Wo fangen wir nur an?«, sagte Flame ratlos, während sie den Blick über das Dach wandern ließ. »Ich habe keine Ahnung, wie wir über den Dachfirst klettern sollen. Und guck dir mal die Kamine an – vom Rasen aus würde man nie für möglich halten, wie groß sie sind. Es ist wirklich unheimlich hier oben.«
Flora nickte. »Ich erwarte die ganze Zeit, dass sich etwas aus der Dunkelheit auf mich stürzt.«
Flame schauderte.
Flora richtete den Strahl ihrer Taschenlampe auf die Dachkehle. »Ich denke, wir müssen hier auf dem flachen Stück bleiben. Es ist zu gefährlich, über die Dachziegel zu klettern.«
»Das hängt davon ab, wo die Felslinge sind. Es sei denn, sie kommen zu uns.«
»Wir lassen uns am besten vom magischen Stein leiten«, schlug Flora vor.
Flame leuchtete mit ihrer Taschenlampe, während Flora sich den magischen Stein auf die Handfläche legte. Ein trübes gelbes Licht pulsierte langsam durch den Stein.
»Sieht so aus, als wären wir nicht allein«, sagte Flame.
»Das macht er schon die ganze Zeit, seit ich hier oben bin«, berichtete Flora.
»Sind die Felslinge in der Nähe?«, fragte Flame.
»Ich weiß es nicht, aber sie sind hier«, erwiderte Flora.
Begleitet von einer Böe eisiger Luft landeten im nächsten Moment Sky und Marina auf dem Dach. Flame und Flora machten einen Satz nach hinten, als ihre Schwestern neben ihnen übereinander purzelten.
»Seid ihr okay?«, fragte Flame und sie und Flora halfen den anderen beiden, sich aufzusetzen. Marina sah aus, als sei ihr noch etwas schwummrig. Der rasante Flug hatte ihr die Sprache verschlagen.
Sky wirkte etwas erschöpft. »Puh«, sagte sie. »Euch alle hier hochzukriegen, war ein ganz schönes Stück Arbeit.«
»Darauf wette ich«, sagte Flame.
»Durch die Luft zu schweben, war ein unglaubliches Gefühl«, sagte Marina, die ihre Stimme wiedergefunden hatte.
»Kommt, wir setzen uns einen Moment hin und überlegen, wie wir vorgehen«, sagte Flame, kauerte sich hin und setzte sich vorsichtig auf die Dachverkleidung.
Sky, die immer noch etwas blass um die Nasenspitze war, setzte sich neben sie. Sie schaltete ihre Taschenlampe ein und ließ den Strahl am First des nördlichen Daches entlangwandern.
Langsam wurde Marinas Kopf wieder klarer. Sie griff in die Jackentasche, holte ihre Taschenlampe daraus hervor und schaltete sie ebenfalls an. »Also, wie gehen wir vor?«, fragte sie.
»Der Stein glüht gelb«, sagte Flame.
»Also wissen wir, dass etwas hier oben ist«, sagte Marina.
»Ja.«
Marina biss sich auf die Lippe. »Ich schätze, das bestätigt nur, was wir uns sowieso schon gedacht haben.«
Flame nickte. »Ja.«
»Ich finde, wir sollten dem Stein folgen und gucken, in welcher Richtung er stärker zu leuchten beginnt«, sagte Flora.
Neben ihnen huschte etwas vorbei. »Was war das?«, kreischte Sky und schwang ihre Taschenlampe herum.
Sie sprangen auf und leuchteten mit ihren Taschenlampen in alle Richtungen. »Seht ihr etwas?«, fragten sie sich gegenseitig. Nein, keine entdeckte etwas. Ihre Herzen rasten jetzt.
»Es riecht zumindest nicht nach Felslingen«, sagte Flora. »Wahrscheinlich war es nur eine Ratte.«
»Was sagt der Stein gerade?«, fragte Marina.
Das gelbe Licht pulsierte stärker durch den Stein in Floras Hand. »Sie kommen näher«, sagte sie. »Ich denke, wir sollten in diese Richtung gehen.« Sie deutete mit der Hand auf die Ostseite des Hauses.
»Einverstanden«, sagte Flame. Die Taschenlampe in der ausgestreckten Hand haltend, lief sie vorsichtig Richtung Osten.
»Alles okay bei euch?«, rief sie über die Schulter.
»Alles gut!«, antworteten ihre Schwestern.
»Seid vorsichtig«, sagte Flame.
Es dauerte eine Minute, die Ostseite des Hauses zu erreichen. Vor ihnen an der Dachkante verlief eine Backsteinbrüstung, die einen halben Meter hoch war. Vorsichtig bewegten sich die Schwestern auf die Brüstung zu und sahen sich um. Unter ihnen lagen Bäume und dunkle Felder. In der Ferne schimmerten die Lichter des Dorfes. Die Scheinwerfer eines
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