Vier zauberhafte Schwestern
Wäschekorb und die Waschmittelboxen zur Seite. Sie suchten hinter dem Trockner. Hin und wieder erhaschten sie einen Blick auf die Mäuse, aber die kleinen Tiere waren zu wendig und bewegten sich zu schnell, als dass man sie hätte fangen können.
»Da!«, rief Flame und hechtete hinter Blubber her.
»Jetzt ist er hier!«, sagte Grandma, als Blubber über ihren Fuß flitzte.
»Pass auf, dass du nicht auf ihn trittst!«, warnte Mum.
Es war ein wildes Durcheinander, als Dad hereinkam.
»Was um alles in der Welt ist hier los?«, fragte er verwirrt. Vor sich sah er eine Reihe Cantrip-Frauen, die wie aufgescheuchte Hühner hin und her rannten. Eine von ihnen heulte dabei hysterisch. Während er so dastand, flüchteten die Rennmäuse zwischen seinen Füßen hindurch in die Freiheit.
»Dad, du Dummkopf!«, rief Flame, stieß ihn zur Seite und rannte hinter den Mäusen her.
Colin Cantrip guckte vollkommen ratlos. »Was habe ich getan?«, fragte er entgeistert, aber niemand zeigte Interesse für ihn. Sky, Mum und Grandma jagten an ihm vorbei, um die Verfolgung der Mäuse aufzunehmen.
»Ach Colin, also wirklich!«, rief Mum ihm zu.
»Was denn?«, fragte Dad noch einmal. »Was ist hier eigentlich los?«
Dad sah zu, wie drei Generationen Cantrip-Frauen durch die Küche und hinaus in die Halle rannten. Manchmal, dachte er, verstehe ich einfach nicht, was mit dieser Familie los ist.
Die Mäuse jagten derweil quer durch die Küche. Pudding, die Katze, sprang vom Windsorstuhl und schloss sich der Jagdgesellschaft an.
Sky kreischte wieder. »Pudding wird sie fressen!« Sie weinte.
Flame folgte den Mäusen durch die Halle und in den Salon. Doch als sie unter das Sofa preschten, verlor sie sie aus den Augen. Sie war gerade im Begriff, das Sofa beiseitezuschieben, als die Mäuse schon wieder darunter hervorschossen und zielstrebig in eine der Zimmerecken flitzten.
Dann verschwand die erste durch ein Loch in den Dielen. Flame hechtete hinter der anderen her und hätte sie beinahe noch erwischt, bevor sie der ersten folgen konnte, aber sie war zu klein und wendig, um sie festzuhalten.
Die Rennmäuse waren an der Stelle, wo die Heizungsrohre im Boden verschwanden, entkommen. Durch ein Loch, das gerade groß genug war, dass sie sich hindurchquetschen konnten.
Marina und Flora kamen vom Garten herein und fanden den Rest der Familie im Salon versammelt vor, wo sie die Heizung anstarrten. Sky schluchzte immer noch und klammerte sich an Mum, die sie in den Arm genommen hatte.
»Was ist passiert?«, fragten sie.
»Die Mäuse sind abgehauen«, sagte Flame.
»Wie haben sie denn das geschafft?«, wollte Flora wissen.
»Sky hat vergessen, die Käfigtür zu schließen, als sie sie gefüttert hat«, gab Flame zurück.
Sky heulte auf.
»Es wird alles gut«, sagte Mum beruhigend. »Wir finden sie, keine Angst. Kommt jetzt erst einmal frühstücken, es gibt nichts, was wir im Moment noch tun könnten.«
Die ganze Familie saß an diesem Morgen Trübsal blasend am Frühstückstisch. Sky aß nur wenig, was Mum Sorgen machte. Die anderen Schwestern kauten schweigend ihr Müsli und ihren Toast.
»Wir finden sie«, sagte Marina.
»Ja, das werden wir«, bekräftigte Flora.
Sky sah ihre Schwestern hoffnungsvoll an.
»Natürlich ist es möglich, dass sie im ganzen Haus herumlaufen, unter den Dielenbrettern entlang …«, überlegte Dad, während er eine Scheibe Toast mit Butter bestrich.
»Wie meinst du das, Dad?«, fragte Flame.
Mum warf Dad einen Blick zu, der besagte: Jetzt hast du es geschafft, herzlichen Glückwunsch.
»Glaubst du wirklich, Dad?«, fragte Flora.
»Nun, sie können unter den Dielen durch das ganze Haus rennen, hin und her, hoch und runter«, antwortete er. »Sie werden an den Rohren entlanglaufen.«
»Sie wissen vielleicht nicht, wie sie da wieder rauskommen sollen«, sagte Marina. »Sie könnten für immer dort gefangen sein. Sie werden sterben, und wir werden es nie erfahren!«
Sie begann zu weinen, als Nächste fing Sky an zu schluchzen, und auch Flora schniefte ein wenig. Flame sah sehr traurig aus.
Dad wünschte sich, er hätte nichts gesagt.
»Gut, Mädchen, holt eure Taschen«, sagte Mum. »Wir sind spät dran.«
Die vier Schwestern kamen an diesem Morgen zu spät zur Schule. Alle vier waren mit ihren Gedanken woanders.
Sky ging es den ganzen Tag schlecht, weil sie an ihre Mäuse denken musste.
In der letzten Stunde des Nachmittagsunterrichts jedoch wurde alles noch viel schlimmer, es
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