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Vier zauberhafte Schwestern

Vier zauberhafte Schwestern

Titel: Vier zauberhafte Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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viel Zeit damit, über Stammbäumen zu brüten, obwohl ich mir vorstellen kann, dass ihr Studium sehr faszinierend sein kann. Und keine von euch hat je Interesse daran gezeigt. Warum, hast du etwas gegen Verena einzuwenden?«
    »Du weißt, dass Verena und ich uns hassen!«, sagte Flame. Sie legte Messer und Gabel auf dem Teller zusammen. Diese Neuigkeit war einfach zu viel für sie. Sie stand auf und sah ihre Mutter fragend an. »Entschuldige mich bitte, Mum, ich möchte heute Abend lieber keinen Pudding. Macht es dir etwas aus, wenn ich schon nach oben gehe? Ich bin ziemlich müde und würde gerne früher ins Bett gehen.«
    Mum musterte ihre älteste Tochter besorgt.
    »Einverstanden, Liebling«, sagte sie. »Hör zu, mach dir nicht so viele Gedanken wegen des Musikwettbewerbs, ja? Es ist nur ein Konzert, Flame. Ich weiß, du möchtest, dass Drysdale gewinnt, aber vergiss den Spaß nicht dabei. Und mach dir keine Sorgen mehr wegen des Schneckenfiaskos.«
    »Ja, danke Mum. Gute Nacht alle zusammen.« Flame gab ihrer Mutter einen Kuss und winkte dem Rest der Familie zu.
    Mum seufzte. Es war nicht das erste Mal, dass Flame früher vom Tisch aufstand, weil sie etwas sehr beschäftigte. Sie wusste, dass ihre Tochter viele Dinge stark berührten und sie dann gerne allein war, um die Gedanken in ihrem Kopf zu ordnen.
    »Das wird schon, Ottalie, sie braucht nur etwas Ruhe«, sagte Grandma zu Mum. Dann nahm sie die Unterhaltung wieder auf und fragte Dad: »Welche Großmutter ist gekommen, um sich um Verena zu kümmern, Colin?«
    »Stephens Mutter«, antwortete Dad. »Ich habe sie noch nie getroffen. Sie hat lange im Ausland gelebt. Ich habe gehört, dass sie mehrere Male verheiratet war. Jetzt nennt sie sich wieder Glass, auch wenn das, wie ich glaube, nicht der Name ihres letzten, sondern ihres zweiten Mannes war.«
    Grandma zitterte. Ihr lief plötzlich ein Schauder den Rücken hinunter. Obwohl es warm in der Küche war, wurde ihr eiskalt.
    »Alles in Ordnung, Marilyn?«, fragte Mum. »Du siehst sehr blass aus.«
    Die ganze Familie sah sie besorgt an.
    »Du zitterst ja«, sagte Mum und stand auf.
    »Mir geht es gut, danke«, antwortete Grandma abwehrend.
    »Lass uns etwas um deine Schultern legen«, sagte Mum. Sie griff nach dem Schal, der stets über der Lehne des Windsorstuhls hing.
    Einen Moment lang schloss Grandma die Augen. Als sie sie wieder öffnete, war die Farbe in ihre Wangen zurückgekehrt.
    Die Familie lächelte erleichtert.
    »Es war nur ein kurzes Frösteln, nichts, weshalb man sich Sorgen machen müsste. Danke, meine Liebe«, sagte sie zu Mum, während sie sich in den Schal hüllte.
    Was an der Geschichte über Verenas Großmutter hat mich so beunruhigt?, fragte sie sich. Sidney Cantrip hatte drei Schwestern gehabt – entfernte Cousins lebten überall verstreut. Die Cantrips waren eine große Familie, genau wie ihr Sohn gesagt hatte.
    Grandma wusste nicht genau, was es war, aber etwas machte ihr Angst. Es war dasselbe Gefühl, das sie Sonntagnachmittag gespürt hatte, als sie auf der Terrasse in der Sonne gesessen hatten und der Himmel sich für eine Sekunde zu verdunkeln schien.
     
    Marina, Flora und Sky umarmten ihre Großmutter an diesem Abend besonders fest, als sie ihr eine gute Nacht wünschten. Sie liebten sie von ganzem Herzen und waren sehr besorgt um sie.
    Im zweiten Stock des Hauses löschte Flame ihr Schlafzimmerlicht. Falls jemand hineinspähte, würde sie so tun, als schlafe sie schon.
    Sie war verwirrt. Einerseits war sie glücklich – sie hatte eine wundervolle Geburtstagsparty gefeiert und würde schon bald bei einem Konzert auftreten. Andererseits befürchtete sie, dass herauskommen könnte, dass sie und ihre Schwestern magische Kräfte hatten. Und sie hasste die Tatsache, dass Mum und Dad die Fernsehleute wegen der Schnecken hatten anlügen müssen. Sie schwindelten nie, und Flame wusste, wie schwer es auf ihnen lastete.
    Außerdem war sie wegen ihres Zusammenstoßes mit Verena Glass sehr durcheinander. Und wegen der entsetzlichen Neuigkeit, dass Verena und sie entfernte Cousinen waren. Es war alles so sonderbar.
    Es gab eine Menge, worüber sie nachdenken musste. Und in Flames Hinterkopf nagte noch etwas ganz anderes, aber sie fand einfach nicht heraus, was es war.
    Sie seufzte schwer und fiel in einen tiefen Schlaf.
     
    Der Vorhang öffnete sich. Die Lichter strahlten blendend hell.
    »Ladys und Gentlemen, mit großer Freude präsentiere ich Ihnen die fabelhaften, die

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