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Vier zauberhafte Schwestern

Vier zauberhafte Schwestern

Titel: Vier zauberhafte Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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phantastischen, die magischen Cantrip-Schwestern!«, rief Mr Taylor, ihr Musiklehrer, jubelnd ins Mikrofon. Mit einer schwungvollen Armbewegung lenkte er die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf die Mädchen.
    Flame, Marina, Flora und Sky lächelten und verbeugten sich.
    Das Publikum klatschte und klatschte.
    Da waren sie, hoch oben auf der Bühne, im hellen Scheinwerferlicht, an ihrem großen Abend – das erste Mal, dass sie gemeinsam in der Öffentlichkeit musizierten.
    Flame blickte ihre Schwestern an. Ihre Gesichter strahlten vor Aufregung.
    Flame klemmte sich ihre Geige unter das Kinn und setzte sich kerzengrade hin, bereit mit dem ersten Stück zu beginnen. Marina streckte ihren Spielarm und führte die Bratsche an das Kinn. Flora beugte sich zu ihrem Cello und Sky hob die Flöte an ihre Lippen, im Begriff, den ersten Ton zu spielen. Ihre Proben waren perfekt verlaufen. Alles war bereit. Das Publikum wartete.
    Marina, Flora und Sky sahen zu Flame hinüber. »Eins, zwei, drei«, zählte sie kurz an und schon legten sie mit einem Folksong los, den sie im letzten Monat bestimmt hundert Mal zusammen gespielt hatten.
    Bis zum dritten Takt lief alles wunderbar. Doch dann kreischte die Geige plötzlich schrill auf. Eine von Floras Cellosaiten riss und schnellte mit einem lauten Schnalzen durch die Luft. Marinas Bratsche gab ein furchtbares Kratzen von sich, Skys Querflöte quietschte ohrenbetäubend und Flame stellte fest, dass sie keine Kraft mehr in ihrem Arm hatte, um den Bogen mit genügend Druck über die Saiten ihrer Geige zu führen. Alles, was ihr Instrument von sich gab, war ein grässliches Kreischen. Das Geräusch war fürchterlich!
    Die Schwestern unterbrachen ihr Spiel und sahen sich entsetzt an.
    Flame blickte ins Publikum. Mum, Dad und Grandma hatten sich ungläubig von ihren Sitzen erhoben.
    Was ist hier los?, fragten sie sich.
    Der Direktor und seine Frau saßen mit offenem Mund in der ersten Reihe. Die fünfhundert Konzertbesucher waren verwundert über den schrecklichen Lärm.
    Dann sah Flame ein Gesicht im Publikum, das ihr Blut zu Eis gefrieren ließ. Eine Frau, im selben Alter wie ihre Großmutter, lachte lauthals und zeigte mit dem Finger auf die Cantrip-Schwestern. Sie trug ihr aschblondes Haar im Nacken zu einem Dutt gebunden und hatte wunderschön manikürte Fingernägel.
    Die Augen der Frau waren kalt, so kalt.
    Flame spürte, wie Panik in ihr hochkroch. Sie bekam keine Luft mehr.
    »Nein«, rief sie. »Nein! Halt! Was ist hier los? So sollte es nicht sein!«
    Dann wurde alles schwarz.
     
    Flame erwachte schlagartig.
    Sie war schweißgebadet und atmete schwer, als Marina die Tür zu ihrem Zimmer öffnete und leise fragte: »Flame, geht es dir gut? Du hast geschrien.«
    Flame konnte nicht antworten. Sie rang nach Luft.
    »Komm, Schwesterherz«, sagte Marina und zog Flame sanft in eine aufrechte Position. Dann setzte sie sich auf das Bett und nahm die Hand ihrer Schwester.
    »Es ist alles gut«, sagte Marina. Sie strich über Flames Haar. »Du hattest einen Albtraum, aber jetzt ist alles gut.«
    Flame nickte, brachte aber kein Wort heraus. Sie konnte Marina sprechen hören, aber alles, was sie vor sich sah, war das Gesicht dieser unheimlichen Frau.
    »Es ist vorbei«, versicherte Marina ihr.
    Flame seufzte tief.
    Die Zimmertür öffnete sich erneut. Flora kam zum Bett hinüber und setzte sich neben Marina.
    »Ich habe dich schreien gehört! Was hast du geträumt?«, fragte sie.
    »Wir haben beim Konzert gespielt«, flüsterte Flame. »Etwas lief furchtbar schief und ich konnte nicht herausfinden, was es war. Es war schrecklich, wir machten einen grässlichen Lärm. Da waren all diese Leute, die uns beobachteten – und da war diese unheimliche Frau, die uns auslachte. Ich wusste, dass sie irgendwie dafür verantwortlich war, dass wir so schlecht spielten, dass sie etwas getan hatte, um unseren Auftritt zu ruinieren, aber ich konnte sie nicht davon abhalten. Sie war so selbstgefällig, und ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte.«
    Flame begann zu schluchzen.
    »Du bist einfach nervös, weil du möchtest, dass alles perfekt wird«, sagte Flora, wie immer praktisch denkend. »Du weißt doch, wie aufgeregt du vor jedem Auftritt bist. Am Konzertabend selbst wird alles gut gehen, warte nur ab.«
    »Was ist los?«, fragte eine dünne Stimme von der Tür her. Sky tapste ins Zimmer und kletterte auf Flames Bett.
    Die vier Schwestern schmiegten sich in der Dunkelheit aneinander, und Flame

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