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Vietnam

Vietnam

Titel: Vietnam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Markand
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innerhalb der EU der größte Handelspartner Vietnams. Der Export nach Vietnam ist noch relativ gering. Meist werden Maschinen geliefert. Der Import nach Deutschland ist dagegen eine entscheidende Größe: Nach den USA, Japan, Australien und China sind die Deutschen fünftgrößter Abnehmer. Wichtigste Güter sind Schuhe und Bekleidung, Kaffee, Pfeffer und Fisch.
    In verschiedenen Wirtschaftssektoren arbeiten die beiden Staaten eng zusammen, um die Entwicklung Vietnams voranzutreiben. So fördert die Konrad-Adenauer-Stiftung den umweltfreundlichen Nahverkehr in Ha Noi. Neben Geld sollen vor allem deutsche Experten hier helfen.
    Die Kooperation der beiden Länder wird auch im Bereich der Wasser- und Umwelttechnologie intensiviert. Ziel ist es, die Menschen in abgelegenen Orten mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Bisher kommen nur etwa 20 % der Menschen in diesen Genuss.
Militär und Polizei
    Etwa 1 Mio. Soldaten zählt die Vietnamesische Volksarmee, die nach 1975 von General Giap gegründet wurde. Es gibt eine allgemeine Wehrpflicht (18 Monate) für Männer zwischen 18 und 25 Jahren Jahren. Die Technik der Armee ist weitgehend veraltet. Partei und Militär sind eng miteinander verflochten, sodass das Militär keine Gegenmacht zur politischen Klasse darstellt. Ein Militärputsch ist daher nicht zu befürchten.
    Viele Polizisten Vietnams gelten als korrupt, und nicht selten kommt es zu Übergriffen, wenn sie z. B. die Maßgaben der Politik gegenüber Minderheiten umsetzen. Westlichen Besuchern gegenüber sind die meisten Polizisten recht freundlich, verlangen jedoch oft ein Bußgeld für kleinere oder angebliche Vergehen im Straßenverkehr – sofern sie Englisch sprechen (s. S. 109 , Verhaltenstipps).
Außenpolitik
    Nach dem Sieg der Kommunisten verhängten die USA ein Wirtschaftsembargo, das bis 1994 aufrechterhalten wurde. Auch der Krieg in Kambodscha, der auf den amerikanischen Krieg folgte, hatte wirtschaftliche Nachteile für Vietnam, denn die angespannte Beziehung zu China führte zu einem Grenzkrieg und stoppte den Handel auch mit dieser Weltmacht. Doch 1991 wurden die diplomatischen Beziehungen zum großen Nachbarn wieder aufgenommen. In den 90er-Jahren brach die Isolation des Landes allmählich auf und Vietnam konnte der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds, der Asiatischen Entwicklungsbank, der ASEAN und der APEC beitreten. Seit 2007 ist Vietnam 150. Mitglied der WHO.
    Für Konflikte auf internationaler Ebene sorgen die Spratly-Inseln im Südchinesischen Meer (s. S. 118 , Geografie).
    Immer mal wieder gerät Vietnam in die internationale Kritik wegen Verstößen gegen die Menschenrechte. Politische Konflikte hat dies in letzter Zeit jedoch nicht mehr ausgelöst (s. dazu www.amnestyinternational.de ).
Wirtschaft
    BIP (Bruttoinlandsprodukt): US$94 Milliarden
    Durchschnittl. Monatseinkommen : ca.US$150
    Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze : 28 %
    Inflationsrate : 6,5 %
    Import : US$68,8 Milliarden
    Import-Partner : China 19 %, Südkorea 14,6 %, Singapur 12,7 %, Taiwan 11,7 %, Japan 11,1 %, EU 6,8 %, Thailand 6,2 %
    Exporte : US$56,6 Milliarden
    Export-Partner : USA 18,3 %, EU 16,1 %, Japan 13,7 %, China 9 %, Australien 8 %, Singapur 5,6 %
    Vietnams Wirtschaft boomt wie derzeit kaum eine andere. Das Wirtschaftswachstum beträgt über 8 % – eine Größenordnung, die Vietnam bereits seit mehreren Jahren hintereinander vorweisen kann. Damit ist das Land eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt, in Asien nur noch hinter China gelegen.
    Es sind vor allem die Exporte aus der verarbeitenden Industrie, z. B. Kleidung und Schuhe, die den Boom beschleunigen. Etwa zwei Drittel aller Staatseinnahmen entstammen dem Export. 2008 wurden allerdings die Grenzen des Wachstums sichtbar: Die überhitzte Wirtschaft reagierte mit hoher Inflation (Nahrungsmittel teilweise bis +40 %). 2009 und 2010 hat sich die Lage wieder etwas beruhigt, und das 2009 erzielte Wachstum von 5,32 % ist das zweithöchste in Asien hinter China.
    Ein Fünftel des Bruttosozialprodukts wird in Ho-Chi-Minh-Stadt erwirtschaftet – mit steigender Tendenz. Wirtschaftlich gesehen ist also die Metropole des Südens die Hauptstadt.
Doi Moi – die Politik der Erneuerung
    Der Weg des Landes in die Weltwirtschaft begann Mitte der 80er-Jahre mit der Erneuerung (Doi Moi). Bereits im September 1979 beschlossen die Delegierten

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