Vietnam

Tiere mit dem Ökosiegel werden in größeren Gehegen gehalten, erhalten besseres Futter und keine Antibiotika (allenfalls homöopathische Medikamente). Es bleibt zu hoffen, dass dieser Geschäftszweig Geld einbringt, damit auch die anderen, schlecht geführten Farmen bald der Vergangenheit angehören.
Industrie
    Wichtig für die vietnamesische Exportwirtschaft sind vor allem die Produktionsbetriebe für Kleidung, Schuhe und andere Konsumgüter. Dieser Industriesektor trägt derzeit bereits über 45 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Am einträglichsten sind die Industrien, die Stahl, Textilien, Schuhwaren, Zement und KFZ produzieren. Die Herstellung von Bekleidung und anderen Textilien ist neben der sehr stark exportorientierten Schuhindustrie besonders wichtig. 2006 kam die Schuhindustrie etwas ins Straucheln, als die EU-Kommission durch die Verhängung von Antidumping-Strafzöllen die europäischen Schuhhersteller zu schützen suchte. Viele Produktionsfabriken für Konsumgüter aller Art befinden sich im Süden im Gebiet von Can Tho und My Tho.
Gas und Öl
    Mit Abstand die meisten Devisen werden durch den Verkauf von Rohöl und Gas eingenommen. Die Vorkommen wurden im Vietnamkrieg entdeckt. Bisher konnte sich noch kein ausländisches Unternehmen entschließen, den Bau von Raffinerien zu forcieren. Vor Jahren plante Total eine Investition von 1,2 Milliarden Dollar. Doch die Raffinerie durfte nicht nahe der Ölfelder errichtet werden, sondern sollte etwa 700 km davon entfernt an der Zentralküste stehen. Das passte dem Ölmulti nicht, und so konnte Vietnam zunächst nur Rohöl verkaufen, das von australischen und russischen Unternehmen gefördert wird. Am 25. Februar 2009 wurde dann endlich eine erste eigene Raffinerie in Betrieb genommen. Sie befindet sich im gigantischen Industriekomplex Dung Quat im Kreis Binh Son, Provinz Quang Ngai. Eine zweite ist in Nghi Son, Kreis Tinh Gia, Provinz Thanh Hoa, im Bau.
    Umweltverträglich reisen
    Es kostet nicht viel Mühe, den Vietnam-Besuch umweltverträglich zu gestalten. Als Motto gilt:
Take nothing but pictures, leave nothing but footprints
. Hier einige Tipps:
 Wer eine Trekkingtour macht oder mit dem Boot unterwegs ist, kann die einheimischen Guides und Bootsleute darum bitten, nicht kompostierbaren Müll von einer Tour wieder mit nach Hause zurückzunehmen und dort sachgerecht zu entsorgen.
 Souvenirs aus bedrohten Pflanzen- und Tierarten wie wilde Orchideen, Schlangenleder, Tigerzähne, Bärentatzen, Affenköpfe und Krokodiltaschen werden nur angeboten, wenn sich dafür auch Abnehmer finden. Der Import nach Europa ist aufgrund des Washingtoner Artenschutzabkommens ohnehin verboten!
 Taucher, die sich auf Korallen stellen oder sie gar abbrechen, haben bereits ganze Riffe zerstört. Auch für Schmuck und andere Souvenirs werden Korallenbänke abgetragen, wodurch der Lebensraum zahlloser Meerestiere vernichtet wird. Das gilt auch für die zugegebenermaßen schönen großen Muscheln.
 Softdrinks und Bier gibt es meist in Pfandflaschen; wenn nicht, kann man Restaurantbesitzer danach fragen.
 Plastiktüten und überflüssige Verpackungen sind verzichtbar. Wer unterwegs ist, sollte den Müll nicht achtlos in die Landschaft werfen.
 In einigen Gebieten ist Wasser ein knappes Gut. Daher bitte sparsam mit dem kostbaren Nass umgehen. Touristen gelten in den Tropen als die größten Wasserverschwender!
 Wer in abgelegenen Regionen unterwegs ist und auf augenscheinliche Umweltzerstörungen trifft (illegale Abholzung, Müllentsorgung etc.), kann zu Hause mit Solidaritätsgruppen oder Umweltverbänden Kontakt aufnehmen.
 Wer die Entsorgung von ungeklärten Abwässern nicht hinnehmen möchte, sollte Betreiber von Resorts und Restaurants darauf ansprechen: Steter Tropfen höhlt den Stein.
Dienstleistungen
    Dienstleistungen tragen immerhin zu 37 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Ein wichtiger Sektor ist hier der Tourismus. Zahlreiche Helfer der Tourismusindustrie arbeiten in der Schattenwirtschaft, sodass ihre Einnahmen als Dienstleister gar nicht offiziell erfasst sind. Andere Sektoren wie Banken und Finanzdienstleister tragen weniger als 2 % zum Bruttoinlandsprodukt bei.
Tourismus
    Der Tourismus gehört zu Vietnams boomenden Wirtschaftszweigen. Die Besucherzahlen steigen jährlich an. 1989 begann die Ära des Tourismus mit der Ausstellung