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Vietnam

Vietnam

Titel: Vietnam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Markand
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Märkte und ein quirliges Händler-Viertel. Der Sat-Markt ist ein großer Gemischtwarenmarkt etwas westlich des Zentrums. Er wurde Ende des 19. Jhs. eröffnet und war damals eine Konstruktion aus Eisen und Stahl – daher der Name: Cho Sat bedeutet „Eisenmarkt“.
    1992 wurde das heutige sechsstöckige Gebäude mit seiner halbrunden Fassade errichtet. Über 2000 Einzelhändler haben hier ihre Stände. Im Untergeschoss dominiert Elektrik, Elektronik und Werkzeug, in den Obergeschossen gibt es Textilien, Schuhe und Gegenstände des täglichen Bedarfs. Gleich nebenan liegt ein großes Markt-Areal aus Bambusgerüsten und Wellblech, wo fast ausschließlich Trockenfisch gehandelt wird. Richtung Innenstadt schließen sich einige Straßenzüge mit vielen kleinen Geschäften und Händlern an: das alte Kaufmannsviertel. Hier herrscht den ganzen Tag viel Betrieb.
Sehenswürdigkeiten
    Kaum jemand kommt wegen der Sehenswürdigkeiten nach Hai Phong, doch wer etwas spazieren gehen will, kann neben den Märkten ein paar schöne Kolonialgebäude, Tempel und Pagoden entdecken. Das Stadttheater von 1904 wurde von französischen Architekten entworfen und mit Materialien gebaut, die eigens aus Frankreich importiert wurden. Zum 100. Geburtstag wurde das Gebäude (mit französischer Hilfe) restauriert und erstrahlt nun wieder in neuem altem Glanz. Das Auditorium des zweistöckigen Gebäudes bietet Platz für 400 Menschen. Blumenfresken schmücken die Decke. Noch heute finden alle größeren Feierlichkeiten Hai Phongs hier statt. Die Kathedrale an der Hoang Van Thu stammt ebenfalls aus der Zeit der Jahrhundertwende.
    Im Nghe-Tempel wird Le Chan verehrt, eine Generalin unter den Trung-Schwestern, die 39 n. Chr. einen Aufstand gegen die Chinesen anführten. Le Chan soll damals die befestigte Siedlung An Bien gegründet haben, aus der viel später das heutige Hai Phong wurde. Der einstmals kleine Schrein wurde 1919 und 1926 ausgebaut. Das innere Heiligtum ist oft verschlossen, mit Sicherheit aber am 1. und 15. Tag jedes Mondmonats geöffnet, wenn viele Gläubige kommen, um hier zu beten und zu opfern. Besonderer Andrang herrscht am Todestag der Generalin, dem 8. Tag des zweiten Mondmonats. Eine moderne Statue der Le Chan steht etwas nördlich an der Quang Trung.
    Die Du Hang-Pagode (auch: Chua Puc Lam) wurde seit ihrer Gründung im 17. Jh. mehrfach umgestaltet – immer mit viel Sachverstand, sodass das Heiligtum mit seinen Höfen und Teichen auch heute noch ein besonders schönes Beispiel vietnamesischer Sakralarchitektur ist.
    Das Gemeindehaus Dinh Hang Kenh von 1717 (erweitert 1905) ist bekannt für seine wertvollen Holzschnitzereien. Drachen waren das Lieblingsmotiv der hier tätigen Künstler: Über 300 verschiedene Darstellungen des Fabeltiers schmücken den Tempel. Auf dem Hauptaltar wird der General Ngo Quyen (s. S. 304 , Kasten) durch ein Paar Schuhe und einen Hut symbolisiert; seitlich davon stehen ein Pferd und ein Elefant. Jedes Jahr vom 16.–18. Tag des zweiten Mondmonats findet ein großes Fest statt, das viele Besucher anzieht, unter anderem wegen der beliebten
cheo-
und
tuong
-Aufführungen (S. 198 und S. 199 ).
    Die Museen der Stadt sind unspektakulär und haben ihre Öffnungszeiten entsprechend angepasst: Das Hai Phong-Museum in der Dien Bien Phu, 1919 von den Franzosen erbaut, zeigt Exponate zur Stadtgeschichte,Di und Do 8–10.30, Mi und So 19.30–21.30 Uhr. Das Marinemuseum (Bao Tang Hai Quan) weiter östlich öffnet Di, Do und Sa von 8 bis 11 Uhr.
    Wer mit Kindern reist, kann mit ihnen auf einem kleinen Rummelplatz an der Ecke Dien Bien Phu, Tran Hung Dao, Karussell fahren.
    Die Schlachten am Bach Dang
    Folgt man dem Cua Cam-Fluss östlich in Richtung Meer, so gelangt man an die Stelle, wo er sich mit dem mächtigen Bach Dang-Fluss vereinigt, der sehr breit, aber nicht besonders lang ist: Er ist der Zusammenfluss vieler kleinerer Gewässer; die größten sind der Da Bac, der Gia, der Con Khoai und eben der Cua Cam. Die Gezeiten haben einen großen Einfluss auf den Wasserstand, und diese Tatsache machte sich der vietnamesische General Ngo Quyen im Jahre 938 zunutze, als er eine eindringende chinesische Flotte vernichtete: Mit einer kleinen, leichten Einheit lockte er sie tief in die Flussmündung hinein, wo die feindlichen Boote bei ablaufender Flut auf angespitzte Holzpfähle

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