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Vietnam

Vietnam

Titel: Vietnam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Markand
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provisorische Regierung fungierte. Im Juni schufen sie eine befreite Zone im Norden, die aus sechs Provinzen bestand.
    Unabhängig von diesen Bewegungen im Land beschlossen die Siegermächte am Rande der Potsdamer Konferenz bereits im Juli 1945 die provisorische Teilung Vietnams am 17. Breitengrad. Das Land sollte weiter besetzt bleiben: im Norden durch China, im Süden durch britische Truppen. Das Potsdamer Abkommen beinhaltete keine Anerkennung der Republik Vietnam.
    Die USA im französischen Krieg
    Nachdem die Kommunisten 1949 in China die Macht übernahmen und die Viet Minh tatkräftig unterstützten, geriet die Auseinandersetzung, die für die Vietnamesen schlicht ein Freiheitskampf war, im Westen schnell in den Ruf, ein Kampf des Kommunismus gegen den Kapitalismus zu sein. Die Argumente des Kalten Kriegs, die Angst vor dem sogenannten Dominoeffekt (der Begriff ist seit 1954 geläufig und bezeichnet die Befürchtung, dass nach Vietnam und China auch alle anderen Länder Südostasiens kommunistisch werden könnten) machte aus den Freunden USA und Ho Chi Minh schnell Feinde. Truman, der am 2. November 1948 wieder gewählt wurde, versprach mit seiner Eindämmungsdoktrin Hilfe im Kampf gegen den Kommunismus. Bereits im Mai 1950 unterstützte Amerika die Franzosen. Und dies, obwohl die USA nicht helfen wollten, die Kolonie zu erhalten – die Angst vor den Kommunisten überwog. Im Jahr 1954 übernahmen die Vereinigten Staaten bereits 87 % der französischen Kriegskosten. Im Ganzen gaben die Amerikaner den Franzosen 2,76 Milliarden Dollar – neunmal mehr als die DRV von China bekam.
    Als Japan am 15. August 1945 nach den amerikanischen Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki kapitulierte und seine Truppen auch aus Vietnam zurückzog, starteten die Viet Minh nur wenige Tage später am 19. August eine groß angelegte Offensive, die als Augustrevolution in die Geschichtsbücher einging. Bereits nach wenigen Tagen wurde Ha Noi erobert. Bao Dai, der sich den Japanern unterworfen hatte, verzichtete am 25. August 1945 auf den Thron und übergab die Macht offiziell an die Viet Minh. Am 2. September rief Ho Chi Minh die kommunistisch geführte Demokratische Republik Vietnam (DRV) aus und proklamierte den Anspruch auf absolute Souveränität der gesamten Republik Vietnam. In seiner Unabhängigkeitserklärung bezog er sich auf die Prinzipien der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und setzte sich für die französischen Ideale von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit ein – umso mehr erschüttert, wie die USA und Frankreich die Menschen in Vietnam in der Folge behandelten und ihnen noch einmal 30 Jahre Freiheitskriege aufzwangen.
    Die Viet Minh hatten zu diesem Zeitpunkt etwa 5000 Mitglieder, deren Ziel die Unabhängigkeit war. Bereits vier Jahre später nannten sich etwa 700 000 Personen Viet Minh. Der wachsende Einfluss der Viet Minh beunruhigte die Amerikaner. Sie beschlossen deshalb, gegen diese Bewegung vorzugehen, um die Ausbreitung des Kommunismus zu verhindern.
    Am 13. September setzten die Siegermächte die Beschlüsse der Potsdamer Konferenz in die Tat um. China drang in den Norden vor und britische Truppen besetzten Südvietnam. Sie befreiten die von Japan inhaftierten französischen Truppen und bewaffneten diese 6000 Mann. Da Frankreich seine Kontrolle über Indochina nicht einfach abgeben wollte, übernahmen die frisch ausgerüsteten französischen Truppen Sai Gon. Weitere Garnisonen folgten aus dem Heimatland. Die Viet Minh hatten sich im Norden fest etabliert, sodass sich der ausländische Einflussbereich auf die großen Städte des Südens beschränkte. Ho Chi Minh fürchtete im Norden vor allem die Kontrolle durch China und sah in den Franzosen im Süden das kleinere Übel.
Der französische Krieg (1946–1954)
    Zum ersten Mal in seiner Geschichte wurden in Vietnam Wahlen abgehalten. Die Kandidaten der Viet Minh gewannen die Wahl am 6. Januar 1946 mit absoluter Mehrheit (95 %). Im März trat die Nationalversammlung unter Präsident Ho Chi Minh zusammen. Frankreich betrieb derweil diesen Ergebnissen zum Trotz seine Strategie der Rückeroberung weiter: Im Februar 1946 vereinbarten die Franzosen mit den Kuomintang, dass Frankreich den Norden übernehmen sollte. Auch die Briten zogen ihre Truppen zurück. Am 6. März 1946 erkannte Frankreich die neue Republik

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