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Vietnam

Vietnam

Titel: Vietnam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Markand
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Monopole , etwa auf Alkohol, Salz und Opium, sicherten einen hohen Gewinn (etwa 70 % der französischen Einnahmen). Auch alle anderen Steuern wurden extrem angehoben, sodass die Bevölkerung fast 10 % mehr abgeben musste als in vorkolonialer Zeit. Viele Bauern verarmten. Frankreich führte außerdem die Plantagenwirtschaft und den Bergbau ein. Auf der Hochebene wurde Kaffee kultiviert und bei Hai Phong Kohle abgebaut. Eine weitere Einnahmequelle kam von Malaysia nach Vietnam: die Kautschukpflanze. Zur Bewirtschaftung der Kaffee- und Kautschukplantagen wurden einheimische Bauern zur Zwangsarbeit verpflichtet.
    Ein besonderer Tabubruch war der Export von Reis. Das Grundnahrungsmittel auszuführen, war bis dahin unvorstellbar gewesen, zu groß war die Angst vor Hungersnöten. In kurzer Zeit stieg Vietnam zum drittgrößten Reisexporteur auf. Der Handel blühte, doch die Infrastruktur war schlecht. Zwangsarbeiter wurden eingesetzt, Straßen zu bauen, 3000 km Eisenbahnschienen zu legen und im Mekong-Delta über 1300 km Kanäle zu graben. Viele Vietnamesen starben bei dieser Arbeit.
    Die Union unterstand einem französischen Generalgouverneur, der alle Angelegenheiten der Kolonie regelte. Generalgouverneur Paul Doumer (reg. 1897–1902) entschied, eine straff organisierte Administration aufzubauen. Viele Positionen besetzte er mit Einheimischen, vorwiegend aus der katholischen und chinesischen Minderheit. Eine kleine ausgewählte Gruppe wurde sogar nach Frankreich geschickt, um dort zu studieren. Die so entstandene Elite wurde protegiert und lebte recht gut unter der Kolonialmacht. Doch einige, vor allem Studenten, die die Freiheit im Ausland erlebt hatten, stellten sich im Laufe der Jahre gegen die französischen Machthaber und forderten sie heraus.
Widerstandsbewegung bis zum Zweiten Weltkrieg (1907–1939)
    Die Kolonialmacht Frankreich stand von Anfang an einer widerstandsbereiten Bevölkerung gegenüber. Immer wieder kam es zu Aufständen, doch waren diese nicht zentral organisiert. Besonders die einst vom Kaiserhof protegierten hohen Beamten und Intellektuellen bildeten eine Opposition und entwickelten Ideen, wie ihr Land befreit und regiert werden sollte; auch einige der amtierenden Kaiser mischten sich ein. Auf Dong Kanh, der im Volk sehr verachtet wurde und keinerlei Ambitionen zeigte, sich gegen die fremden Herren zu wehren, folgte 1889 Thanh Thai , der weit angesehener war, nicht zuletzt, weil er gegen die Franzosen agierte. 1907 wurde der erst sieben Jahre alte Nguyen Phuc Vinh zum Kaiser Duy Tan ernannt. Wie sein Vater Kaiser Thanh Thai (der für verrückt erklärt und nach Vung Tau geschickt wurde) stand auch er der französischen Besatzung ablehnend gegenüber. 1916 verließ er heimlich die Verbotene Stadt und stachelte zusammen mit seinem Mentor, dem Mandarin Tran Cao Van, das Volk zu einem Aufstand an. Die Zeit war günstig, da die Franzosen in den Ersten Weltkrieg verstrickt waren. Doch der Aufstand fand nicht statt, denn schon wenige Tage später wurde der Kaiser verraten und festgenommen, um anschließend zusammen mit seinem Vater auf die Insel Réunion verbannt zu werden.
    Ein weiterer wichtiger Oppositioneller war Phan Chau Trinh (1871–1926), der ein demokratisches Vietnam aufbauen wollte. Immer wieder erinnerte er die Kolonialmacht an die Grundzüge der Republik Frankreich, die mit ihrem Auftreten als Besatzer nicht im Einklang standen. Wegen seiner nicht endenden Agitation und dem Unwillen der Franzosen, in seinem Sinne zu handeln, sperrten sie ihn 1908 für drei Jahre auf der Gefängnisinsel Con Dao ein. Kurz darauf ging Phan Chau Trinh nach Paris und arbeitete dort mit anderen Oppositionellen zusammen, u. a. mit Ho Chi Minh , dem charismatischen Führer der kommunistischen Bewegung. Dieser hatte bereits nach Ende des Ersten Weltkriegs auf der Versailler Friedenskonferenz einige Forderungen nach Unabhängigkeit Vietnams vorgelegt, wenngleich ohne Erfolg. Kurz nachdem Kaiser Bao Dai als letzter Kaiser der Nguyen-Dynastie 1926 den Thron bestieg, gründete Ho Chi Minh am 3. Februar 1930 in Hongkong die Kommunistische Partei Vietnams (Dang Cong San Viet Nam). Bereits im Oktober erklärte er seine Partei zur KP Indochina und vereinigte darin Kommunisten aus allen Lagern.
    1930, in der Zeit der großen Wirtschaftskrise, fanden zwei größere Revolten statt, in die sich die Arbeiterschaft politisch einschaltete. Beide

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