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Vietnam

Vietnam

Titel: Vietnam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Markand
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Vietnam offiziell als autonomen Staat innerhalb der Union Française an und schloss sogar einen Friedensvertrag mit den Viet Minh. Darin verpflichtete sich Frankreich, nur bis 1950 zu bleiben und dies auch nur an festgelegten Orten. Vorgesehen warzudem ein Referendum, in dem die Südvietnamesen abstimmen sollten, ob sie sich dem Staat Ho Chi Minhs anschließen wollten. Frankreich hatte jedoch nicht vor, sich an diese Abmachungen zu halten. Und da beide Vertragsparteien unterschiedliche Ziele anstrebten, kam es schnell zu einer Konfrontation. Im Juni erklärten die Franzosen Sai Gon zur Hauptstadt des neu ernannten Separationsstaates Cochinchina. Die Spannungen wuchsen. In der DRV verabschiedete die Nationalversammlung eine Verfassung und bestärkte darin noch einmal den Wunsch nach Einheit des Landes. Im November 1946 kam es aufgrund von Zollkonflikten zu schweren Auseinandersetzungen in Hai Phong . Französische Kriegsschiffe und Flugzeuge beschossen die Stadt, über 6000 Zivilisten starben. Frankreich erklärte, von nun an für die Kontrolle und Sicherheit der Region verantwortlich zu sein. Die Regierung der DRV rief daraufhin den nationalen Notstand aus und zog sich in die Berge des Nordens zurück. Dies war der Beginn des ersten Indochina-Kriegs, in Vietnam französischer Krieg genannt.
    Die Geschichte der Bergvölker 1945–1986
    Seit Beginn der Kolonialherrschaft versuchten die Franzosen den Graben, der zwischen Bergvölkern und Vietnamesen verlief, für sich zu nutzen. Die Bergbewohner, von den Franzosen Montagnards genannt, sollten als Gegengewicht zu den Viet für die französische Sache gewonnen werden. In den Bergen des Nordwestens schufen die Franzosen eine halbautonome Thai-Regierung. Bewaffnete Milizen und Grenzwächter stellten den Erhalt der Zone sicher.
    Die Bergvölker im französischen Krieg
    Als 1946 der Krieg ausbrach, stellten sich die H’mong, Thai und Muong auf die Seite Frankreichs und kämpften mit Truppen, die teils Bataillonsstärke erreichten. Doch auch durch die Bergvölker ging ein Riss: Einige Thai unterstützten die Viet Minh. Auch die verwandten und benachbarten Tay und Nung standen auf Seiten der Viet und ihres Anführers Ho Chi Minh. Ihre Dörfer dienten den Guerillatruppen der Viet Minh als sicherer Unterschlupf. Nachdem Ho Chi Minh sein Land für unabhängig erklärt hatte, richtete er noch 1954 zwei autonome Regionen ein, in denen die Bergvölker zwar Teil des vereinten multinationalen Vietnam waren, aber dennoch begrenzte Selbstbestimmung genossen.
    Auch die Minoritäten des zentralen Hochlands spalteten sich in zwei Lager. Um ihre Unabhängigkeit zu wahren, setzten einige Völker auf die Franzosen und richteten ihren Argwohn gegen die Viet. Diese Tendenz verstärkte sich, als Diem 1954 mit der Ansiedlung von Viet im Hochland begann. Sein Ziel, eine Annäherung der Bergvölker zu den Viet zu schaffen, verkehrte sich ins Gegenteil. Die E De, Bahnar und Jarai gründeten eine Oppositionsbewegung und riefen 1958 den Generalstreik aus. Bekannt wurde die Koalition der Bergvölker unter dem Namen FULRO (Front Unifié de lutte des Races Opponeés, „Front für den Kampf der unterdrückten Rassen“). Diese Gruppe stand unter Waffen und kämpfte fortan gegen die Viet im Süden, später die Amerikaner und dann die ins Hochland vordringenden Nordvietnamesen. Die Forderungen der FULRO lauteten: mehr Autonomie für die Minderheiten, Repräsentanten in der Nationalversammlung, lokale Selbstverwaltung, Schulunterricht in eigener Sprache und Zugang zu höherer Bildung (einige Ziele konnten erreicht werden, für andere streiten die Bergvölker bis heute).
    Einige Mitglieder der FULRO liefen im Laufe der Geschichte zur nationalen Befreiungsfront FNL (Front National de Libération) über. Viele flohen am Ende des Kriegs nach Kambodscha und kämpften von hier weiter gegen den Kommunismus. Als Pol Pot an die Macht kam, flüchteten sie weiter nach Thailand; viele leben heute in den USA.
    Die Bergvölker im amerikanischen Krieg
    Im Krieg hatten vor allem jene Völker zu leiden, die in den Gebieten des 17. Breitengrads lebten. Nordvietnamesische Truppen kämpften hier gegen die Amerikaner; Entlaubungsmittel und Pestizide setzten Natur und Menschen zu. Zwangsumsiedlungen und die Verrohung ganzer Landstriche waren die Folge. Plünderungen durch marodierende FNL-Truppen und

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