VILLA DER LEIDENSCHAFT
fühle!“
„Wahrscheinlich weiß ich besser als du selbst, was du fühlst. Warum bist du so wütend auf mich? Hier bin ich, bereit, das Richtige zu tun und dich zu heiraten!“
Das Richtige? Sie schüttelte heftig den Kopf. „Zum Glück für uns beide bin ich nicht so verzweifelt, gierig oderdumm. Bis auf die Zwillinge verbindet uns nichts.“
„Sex“, unterbrach er sie, ohne auch nur im Geringsten verlegen zu sein.
„Für eine Ehe braucht man viel mehr als das.“
„Zum Beispiel?“
Eine Sekunde lang war sie vollkommen perplex, dass er offensichtlich guten Sex für das Wichtigste in einer Ehe hielt. Doch da die sexuelle Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, ihre größte Schwäche war, hielt sie es für das Beste, das Thema nicht weiter zu vertiefen. „So wie ich mich im Moment fühle, kann mich nichts auf der Welt davon überzeugen, dich zu heiraten.“
Alexandros’ Blick zeigte deutlich, wie wenig ihn ihre Erklärung beeindruckte. „Ich könnte dich in einer Sekunde überzeugen, wieder mein Bett mit mir zu teilen.“
Katie sprang auf. Auf diese Erinnerung hätte sie wirklich verzichten können. „Und … was beweist das schon?“, rief sie wütend. Sie wandte den Kopf ab und kämpfte um Selbstkontrolle. Er war der einzige Mann in ihrem Leben gewesen, und dieses Wissen tat weh. Während er sich mit Supermodels vergnügt hatte, war ihr Leben mehr und mehr aus den Fugen geraten. Erst durch die Schwangerschaft, dann durch die finanzielle Notlage. Und plötzlich brach die ganze Ungerechtigkeit aus ihr heraus. „Mir ist völlig egal, was du denkst. Ich bin erst dreiundzwanzig Jahre alt. Du bist so besorgt um deine Privatsphäre, deinen Ruf, dein Leben! Was ist mit meinem?“
„Und das soll heißen?“, fragte er mit dem müden Unterton eines Mannes, der eine hysterische Frau ertragen musste.
„Denkst du, dass ich mir dieses Leben ausgesucht hätte? Ich wollte nicht so jung Mutter werden. Und ich will nicht heiraten“, sagte sie. „Ich will wieder abends ausgehen. Ich will mich verabreden. Ich will mein altes Leben zurück!“
5. KAPITEL
Katies Geständnis kam für Alexandros völlig überraschend. Er musste jedes Quäntchen Selbstkontrolle aufbringen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Sah sie denn nicht, dass die Zukunft der Zwillinge von einer Heirat abhing? Zu heiraten war die praktischste Lösung, und er war ein praktischer Mann. Er wusste, was er seinen Kindern schuldig war. Seine Familie war sehr konservativ und legte Wert auf bestimmte Konventionen. Sein eigener unverantwortlicher Vater mochte diese Prinzipien missachtet haben, aber Alexandros hatte es sich zur Aufgabe gemacht, nach ihnen zu leben.
Er betrachtete Katie mit funkelnden Augen; ein Gefühl von Aggressivität, das ihm eigentlich fremd war, mischte sich in seine sonst so kühlen Gedanken. Sie wollte ihr altes Leben zurück? Was zum Teufel sollte das denn bedeuten? Wollte sie sich mit anderen Männern treffen? Mit ihnen Sex haben? Mit zusammengezogenen Brauen versuchte er herauszufinden, warum ihn die Vorstellung, sie könne mit einem anderen Mann ins Bett gehen, überhaupt so wütend machte.
Theos mou , sie war die Mutter seiner Kinder! Das sollte als Grund doch völlig ausreichen! Sie hatte kein Recht mehr auf ein Leben als Single. Aber vielleicht war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, ihr die unvermeidliche Wahrheitvor Augen zu führen. Seine Anwälte hatten bereits darauf hingewiesen, dass unverheiratete Väter kaum Ansprüche in Bezug auf ihre Kinder hatten. Eine Ehe würde ihm also nicht nur Vorteile in sexueller Hinsicht bringen, sondern ihm auch die Kontrolle über seine Söhne garantieren.
Zitternd und mit Tränen in den Augen ging Katie zum Fenster hinüber und wandte Alexandros abweisend den Rücken zu. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte, ihre aufgewühlten Emotionen wieder unter Kontrolle zu bringen. Wie konnte er es wagen, so schockiert auszusehen? Dachte er, kein anderer Mann würde sie ansehen? Wie konnte er es wagen, zu glauben, sie würde einen Mann heiraten, der ihr einen Antrag aus reinem Pflichtgefühl machte?
„Ich möchte nicht hierbleiben. Finde bitte so schnell wie möglich eine Wohnung für mich“, sagte sie, „damit wir beide unser Leben wieder aufnehmen können.“
Alexandros erkannte, dass nun seine Kreativität gefragt war. Ihre Feindseligkeit und ihre Sehnsucht nach Unabhängigkeit beunruhigten ihn zwar, doch am Wichtigsten war es jetzt, das Gespräch mit ihr
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