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Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen

Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen

Titel: Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Kehoe
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Mutter«, sagte Norton. »Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst, Vincent. Und kommt danach hoch in mein Büro, wenn ihr hier fertig seid.«

12 GEHEIMNISSE AUS DER VERGANGENHEIT
    An diesem Abend saß Vincent in seinem Zimmer auf dem Boden, umgeben von Büchern über Tesla. Viele Stunden hatte er damit verbracht, all die Apparate im Met abzuzeichnen.
    Seine Hand tat immer noch weh, und er wünschte, er hätte daran gedacht, eine Kamera mitzunehmen. Aber vielleicht würde er mithilfe seiner Skizzen ja herausfinden können, welche von Teslas Erfindungen er im Museumskeller gesehen hatte. Er glaubte fest daran, dass einer der Apparate der berühmte Todesstrahl sein musste oder wenigstens die Erdbebenmaschine. In einem seiner Bücher fand Vincent ein Bild von dem Gerät mit den beiden Griffen, die an Scheiben befestigt waren. Allerdings war es kein Todesstrahl, sondern irgendeine Art von medizinischem Apparat. Er stieß auch auf ein Foto von dem Motor mit den Rohren und Messgeräten, doch leider handelte es sich dabei nur um eine Dampfturbine.

    Um 3 Uhr nachts hatte er alle Erfindungen aus dem Met in seinen Büchern gefunden bis auf eine. Er konnte einfach nichts finden, was so aussah wie der seltsame Apparat mit den acht Scheiben, den Stella angeworfen hatte. Ein letztes Mal blätterte er erneut durch ein Buch, das über 300 von Teslas Patenten enthielt – wieder nichts. Warum hatte Tesla diese Erfindung nicht patentieren lassen wie all die anderen im Keller des Met?
    Vielleicht war sie noch nicht fertig?, überlegte Vincent. Oder vielleicht war sie fertig und er wollte nicht, dass irgendwer davon erfuhr. Vielleicht ist das der Todesstrahl!

13 LETZTE CHANCE
    Vincent trug sein geliebtes New-York-Yankees-Trikot mit der Nummer »2« und den auf dem Rücken eingestickten Buchstaben »SHADOW«, dazu die Knieschützer und die gefütterte Weste, seine Fängermaske und die Yankees-Kappe, die er verkehrt herum aufgesetzt hatte. Es war lange her, dass er die Sachen angehabt hatte, doch zu seiner Überraschung passten sie ihm noch. Er griff in die Kiste mit den Sachen, die er sich aus verschiedenen Räumen und von verschiedenen Bewohnern des Hauses besorgt hatte: eine Zahnpastatube, ein Elektrokabel, eine Flasche Spülmittel, zwei Fläschchen Kontaktlinsenflüssigkeit, Schmiermittel, ein automatischer Golfballrückwurf mit einem starken Elektromagneten, 24 Gummiwürmer und eine magnetische Maltafel von der Firma Whizzer Toys. Es war alles da.
    Obwohl Vincent seit fast zwei Jahren nicht mehr an den Ploppthons gearbeitet hatte, waren die Narben von der letzten Ladung Soundblasen immer noch auf seinen
Händen zu sehen, und dort, wo eine der Blasen auf seinem Haar gelandet war, würde er für immer eine kahle Stelle haben.
    Aus Erfahrung wusste er, dass die Baseballausrüstung den Soundblasen höchstwahrscheinlich nicht gewachsen sein würde, aber er musste noch einen letzten Versuch wagen, bevor es zu spät war.
    Ein paar Abende nach seinem Besuch im Museum hatte sein Vater ihm endlich von dem Job in Minneapolis erzählt, um dann gleich darauf von den wunderbaren Vorzügen des mittleren Westens und dem fantastischen neuen Leben zu schwärmen, das sie in Minnesota führen würden. Vincent hörte ihm überhaupt nicht zu. Er wollte kein neues Leben, er wollte sein altes behalten, doch sein Vater hatte die Stelle angenommen und morgen früh würde der Möbelwagen vorfahren.
    Vincent hatte die Sachen in seinem Zimmer zusammengepackt, seine Bücher, seine Poster, sogar Nikolas Vogelspielzeug war sorgfältig in einer Kiste verstaut, doch sein Labor konnte er nicht mitnehmen.
    Die Ploppthons waren seine größte Enttäuschung gewesen. Er hatte immer daran weiterarbeiten wollen und gedacht, er hätte Zeit. Doch jetzt lief sie ihm plötzlich davon. Dies war seine letzte Nacht im Labor. Er würde seine ganze Konzentration brauchen und außerdem eine gehörige Portion Glück.
    Als Vincent das alte Bettlaken von seinem Blasen-Destillierapparat
zerrte, wirbelte Staub auf. Er ging direkt an die Arbeit. Zuerst schnappte er sich eine Handvoll Gummiwürmer, die er aus dem Angelkoffer seines Vaters stibitzt hatte, und fing an, sie in einem Topf zu schmelzen. Dazu kamen eine halbe Tasse Spülmittel und ein Klecks Zahnpasta. Als Nächstes schnitt er Annas magnetische Maltafel auf, schüttete den Metallstaub in eine alte Kaffeedose und übergoss das Ganze mit den beiden Fläschchen Kontaktlinsenflüssigkeit. Das Salz in der Kontaktlinsenflüssigkeit

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