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Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen

Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen

Titel: Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Kehoe
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macht schon, Leute  –, wer bietet fünfhunderttausend? Fünf, fünf, fünf, fünfhunderttausend für ein Stück Geschichte. Fünfhundert. Fünfhundert. Kommt, Leute, Tesla ist einer der größten Erfinder aller Zeiten. Also los. Fünf, fünf, fünfhunderttausend von dem Mann in Weiß. Sechs, sechs, höre ich sechshundert …?«

    Der Bieter war Howard G. Whiz. Howard G. Whiz trug seit 61 Jahren täglich einen weißen Anzug. Sein gesamter Kleiderschrank bestand aus weißen Hemden, weißen Jacketts, weißen Hosen, weißen Gürteln, weißen Socken, weißen Schuhen – und weißen Krawatten. Die allerdings blieben nicht lange weiß. Jeden Morgen genau um 5.30 Uhr stellte er einen Pott Kaffee auf und bemalte die Krawatte, die er an diesem Tag tragen würde. Er malte sie immer so an, dass sie seiner Tageslaune entsprach, nahm jeden Morgen eine neue aus dem Schrank und trug nie dieselbe Krawatte zweimal. Jeden Abend nagelte er die Krawatte des vergangenen Tages an die Wand in seinem Herrenhaus. Die Wand und die Krawatten waren Howard G. Whiz’ Tagebuch und er führte es seit 22.297 Tagen.
    Heute trug Howard G. Whiz eine Krawatte mit einem goldenen Blitz.
    »Eine, eine, eine, höre ich eine Million? Eine Million, eine Million, eine, eine, eine«, rief der Auktionator. »Leute, seht euch den Zustand dieser Stücke an. Bis letzten Monat hat kein menschliches Auge sie je erblickt. Eine, eine, eine, bekomme ich eine, eine, eine …«
    In der ersten Reihe hob ein ziemlich beleibter Mann den Arm, woraufhin ihm seine Frau sofort den Ellbogen in die Rippen stieß.

    »Liebling, seit Jahrhunderten hat kein menschliches Auge sie erblickt«, erklärte er.
    »Hervorragend, eine Million von dem Fetten in der ersten Reihe. Höre ich zwei, zwei, zwei Millionen? Wo sind sie, die zwei, zwei, zwei, wer bietet zwei? Und danke. Zwei Millionen von dem Mann mit der riesigen Narbe in der zweiten Reihe. Drei, drei, drei, wer gibt mir drei? Drei, drei. Leute, wir brauchen drei, und da sind sie, drei Millionen von dem Mann in der letzten Reihe. Vier, vier, vier, höre ich vier Millionen? Wer möchte dieses Stück Geschichte besitzen? Vier, vier, vier, vier, wo sind die Tesla-Liebhaber? Wir wollen vier, vier, vier für all diese herrlichen Erfindungen. Ausgezeichnet, Oberst Sanders ist bereit, vier Millionen Dollar zu zahlen. Wer gibt mir fünf, fünf, fünf ...«
    Bereits kurz nach seiner Geburt erkannten Howard G. Whiz’ Eltern, dass Howard anders war, sehr zum Bedauern seines Vaters. Im zarten Alter von drei gewöhnte er sich selbst den Schnuller ab, indem er vierzehn Tage lang jeden Morgen ein drittel Zentimeter davon abbiss. Am Ende der zweiten Woche war sein Schnuller verschwunden und seine Lust darauf ebenfalls.
    »Fünf Millionen, fünf Millionen, höre ich fünf Millionen? Fünf Millionen von dem Mann mit der Narbe. Sechs, sechs, geht irgendjemand auf sechs rauf?«, fragte der Auktionator.
    »Hör zu.« Howard stand auf. »Zehn Millionen, mein
Junge. Ich gebe dir zehn Millionen Dollar für Mr Teslas exzellente Erfindungen.«
    Howard G. Whiz hätte leicht das Zehnfache bieten können, wenn er gewollt hätte, und jeder im Raum wusste das. Howard war sein ganzes Leben lang berühmt gewesen, was er zum größten Teil einer Erfindung zu verdanken hatte, die er im Alter von nur sieben Jahren gemacht hatte.

    Im Jahr 1922 stellte Thomas Fairbairn einen künstlichen Rasen aus einem Gemisch aus Baumwollsamenhülsen, Sand, Öl und Farbe her. Diese Erfindung trieb die Entwicklung eines neuen Spiels voran, das Minigolf genannt wurde. 13 Jahre später war ganz Amerika verrückt danach. So auch Howard G. Whiz’ Vater, Gordon Whiz. Gordon trainierte stundenlang Minigolf im Wohnzimmer, indem er einen Golfball in eine Kaffeedose einlochte. Howard musste währenddessen neben der Dose sitzen und seinem Vater die Bälle zurückrollen, oft den ganzen Tag.
    Howard liebte alles, was mit Elektrizität zu tun hatte, und war es außerdem leid, ständig Bälle zurückzurollen, also beschloss er, eine Maschine zu erfinden, die Golfbälle automatisch zurückschoss. Er beschloss, die Kaffeedose in einen Elektromagneten zu verwandeln.

    Sobald der Golfball in die Kaffeedose plumpste, löste er einen Mechanismus aus, der die Kabel, die Howard um die Dose gewickelt hatte, unter Strom setzte. Auf diese Weise wurde die ganze Kaffeedose zu einem Elektromagneten, der den Hammer anzog, den Howard am hinteren Ende der Dose befestigt hatte. Der Hammer schwang nach vorne

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