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Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen

Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen

Titel: Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Kehoe
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stets das Unerwartete zu erwarten, und es kam ja auch nicht gerade selten vor, dass Mr Dennis vor Aufregung zitterte oder völlig außer Atem war, doch so aufgewühlt wie heute hatten sie ihn noch nie gesehen.
    »Vincent! Hat irgendjemand Vincent Shadow gesehen?«
    »Ich bin hier drin, Mr D!«, brüllte Vincent.
    Paul Bard konnte gerade noch zur Seite springen und so einen Frontalzusammenstoß verhindern, als Mr Dennis auf seinem Whizzer-4000 in die Cafeteria gesegelt kam.
    »Vincent! Vincent! Vincent Shadow!«, schrie Mr Dennis.
    Vincent stand auf, winkte mit den Armen und schrie: »Hier drüben, Mr D!«
    Das Whizzer-4000-Skateboard war ohne Zweifel ein erstklassiges Gerät und entsprach der allerneuesten
Technologie auf dem Gebiet der elektrischen Inlineskateboards, doch Howard G. Whiz hatte bei der Konstruktion der Bremsen nicht an seinen 110 Kilo schweren Cousin gedacht. Mr Dennis hingegen musste sehr wohl an seinen Cousin denken, als er in eine Tischreihe krachte, drei Meter weit schlitterte und schließlich mit dem Gesicht in Vincents warmem Schokobrownie landete. (Schade nur für Vincent, dass sein Thunfisch-Vollkornsandwich bei dem Zwischenfall keinen Schaden erlitt.)

    »Geht es Ihnen gut, Mr D?«, fragte Vincent, während sich eine Gruppe Schüler um sie scharte.
    »Mir geht es ausgezeichnet, Vincent! Einfach ausgezeichnet. Du hast es geschafft! Meine Güte, du hast es geschafft!«, sagte Mr Dennis, kletterte vom Tisch und versuchte, sich die flüssige Schokolade vom Gesicht zu lecken.

    »Was geschafft, Mr D?«
    »Du hast es geschafft, Vincent! Du hast es geschafft! Du wurdest ausgewählt, deinen Windlos-Drachen in New York vorzuführen!«
    »Echt?«
    »Ja, Vincent, echt!« Mr Dennis langte in seine Hosentasche und förderte einige Stücke Weißbrot und einen halben Früchteriegel zutage, die auf seiner Rutschpartie über die Cafeteriatische darin hängen geblieben waren. Er griff wieder in die Hosentasche und zog ein Stück Papier hervor.
    »Hier ist sie, Vincent. Deine Einladung zur New Yorker Spielzeugmesse nächste Woche. ›Der glückliche Gewinner oder die glückliche Gewinnerin wird diesen Sommer in der Firma Whizzer Toys mitarbeiten‹«, las er vor, »›und seine oder ihre Erfindung in ein echtes Whizzer-Produkt verwandeln.‹ Du fährst nach New York, Mr Shadow«, schrie Mr Dennis und fing an, auf der Stelle zu hüpfen. »Du fährst nach New York!«
    »Stimmt was nicht, Vincent?«, fragte Stella. »Du scheinst dich gar nicht zu freuen.«
    »Es ist der Drachen, er funktioniert noch nicht.«
    »Ich helf dir, Vincent. Keine Sorge, wir werden es rechtzeitig schaffen«, sagte Stella.
    »Vincent, Vincent, Vincent. Es gibt viele richtige Antworten und wir haben eine Woche Zeit, eine davon zu finden«, sagte Mr Dennis.

    »Ich kenne die Antwort, sie lautet Hochspannung. Der Drachen ist fertig, ich brauche nur noch die richtige Voltzahl.«
    »HOCHSPANNUNG. HOCHSPANNUNG. Nichts einfacher als das. Die Welt ist voller Hochspannung: Blitze, Stromleitungen, Whirlpools und Leuchtreklamen. Es ist babyleicht, Hochspannung zu finden. Sie haben dir den Weg ja sogar ausgeschildert, Vincent«, sagte Mr Dennis.
    »Was meinen Sie damit, ›sie haben dir den Weg ausgeschildert‹?« , wollte Vincent wissen.
    »Schau hier«, damit zog er einen der Fernseher in der Cafeteria von der Wand. »Siehst du dieses Symbol, den Blitz inmitten eines Dreiecks?«
    »Klar«, sagte Vincent.
    »Hochspannung. Sie haben es für dich ausgeschildert. Fernseher, Monitore, sie alle haben eingebaute Transformatoren, die was erzeugen? – Richtig, Hochspannung.«

21 NEUES SPIEL, NEUES GLÜCK
    »Es tut mir leid, Vincent, aber wir lassen dich auf keinen Fall alleine nach New York«, sagte Vibs.
    Vincent sah zu seinem Vater hinüber. »Bitte, Papa, kannst du dir nicht ein paar Tage freinehmen und mitfahren?«
    »Leider nein, Kumpel. Ich bin stolz auf dich, aber ich muss Vibs recht geben. Nächstes Wochenende eröffne ich die neue Ausstellung zur Kunst der amerikanischen Ureinwohner, da kann ich hier einfach nicht weg. Es tut mir leid, aber diesmal wird nichts draus.«
    »Bitte, Paps! Das ist eine echt große Sache. Nur sechs Kinder auf der ganzen Welt wurden dafür ausgewählt. Ich muss da hin, Papa.«
    »Vielleicht beim nächsten Mal«, sagte Vibs.

    Vincent hatte seine Mutter noch nie so vermisst, sie hätte gewusst, wie viel ihm diese Chance bedeutete.
    »Ich habe zu viele Jahre zu hart für meinen Traum gearbeitet, und jetzt, wo ich ganz nah

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