Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen

Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen

Titel: Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Kehoe
Vom Netzwerk:
sie auf eine andere Art umgesetzt. Richtig? Und die Ergebnisse waren alle hervorragend. Sie waren perfekt.«
    »Warum haben Sie sie dann kaputt gemacht?«, fragte Gary.

    »Es sollte eine Lehre für euch sein, eine wichtige, wenn auch bittere Lehre.«
    »Was für eine Lehre soll das bitte sein?«, fragte Chris. Er regte sich offensichtlich mit jeder Sekunde mehr auf.
    »Dass es immer mehr als eine richtige Antwort gibt«, mischte sich Vincent ein.
    »Genau. Genau, Mr Shadow. Du hast es erkannt. Es gibt viele richtige Antworten und viele falsche. Wenn euch die Muse küsst und ihr glaubt, ihr habt die Antwort gefunden, dürft ihr euch nicht in sie verlieben. Das ist wichtig, nein unerlässlich. Denn es gibt viele richtige Antworten, und wenn ihr euch in die eine verliebt, die ihr habt, verschließt ihr die Augen vor all den anderen möglichen Antworten. Eure Skulpturen waren allesamt großartig. Vollendet. Brillant. Nun werden wir das Ganze noch mal machen, und ich möchte, dass jeder von euch morgen mit einer anderen richtigen Antwort zurückkommt.«

17 DER WETTBEWERB
    Vincent blieb fast die ganze Nacht auf, um einen Haufen Kleiderbügel zu verbiegen und in eine neue Skulptur zu verwandeln. Er war müde und seine Finger taten weh, aber er mochte die Skulptur. Er stellte sie auf die Küchentheke und holte sich eine Schüssel aus dem Schrank.
    »Was is’n das für ein Drahtding?«, fragte Anna.
    »Ist für die Schule«, sagte Vincent, während er Cornflakes in seine Schüssel schüttete.
    »Was soll das sein?«
    »Kunst«, sagte Vincent.
    »Sieht blöd aus«, sagte Anna, während sie ihre Frühstücksflocken mampfte.
    »Ist das für Mr Dennis’ Klasse?«, fragte Vibs.
    »Jep«, sagte Vincent.
    »Ich dachte, ihr hättet eure Skulpturen gestern abgeben sollen«, sagte Vibs. »Was ist mit diesem Glasding passiert?«
    »Ist kaputtgegangen.« Vincent schaute nicht von
seiner Schüssel auf. Er wusste, jeder Versuch, Vibs zu erklären, wie Mr Dennis tickte, war zwecklos. Er aß seine Cornflakes auf und machte sich mit Stella auf den kurzen Schulweg. Das Haus, das sie gemietet hatten, lag mitten in Minneapolis nur einen Häuserblock von seiner Schule entfernt.

    »Wuschschsch.« Mr Dennis schoss wie ein farbiger Blitz auf einem brandneuen kirschroten Whizzer-4000-Skateboard in den Raum. Er betätigte das Sprungpedal, schoss hoch in die Luft und segelte eine Handbreit über seinen Schreibtisch hinweg. Er landete auf dem Boden und trat mit dem Fuß auf die hintere Saltostange seines Boards. Es wirbelte hoch und er fing es mit einer Hand. Die Klasse brach in Applaus aus, der so laut war, dass man ihn bis zum Büro von Mrs Schmidt hören konnte.
    »Danke, danke, das war doch nichts weiter als ein bisschen gute alte Beinarbeit.«
    »Das ist das Whizzer-4000-Board!«, schrie Gary.
    »Allerdings, Gary, das hier ist tatsächlich das Whizzer-4000-Board. Die Skateboardrevolution von der Firma Whizzer Toys. Nichts für Feiglinge das Brett, schnell wie ein Panther«, schwärmte Mr Dennis. »Gefällt es dir?«
    »Klar, aber die sind praktisch unmöglich zu kriegen. Wo haben Sie es her, Mr D?«

    »Mein Cousin hat es mir geschickt«, antwortete Mr Dennis und gab Gary das Whizzer-4000.
    »Wer ist Ihr Cousin?«, wollte Vincent wissen.
    »Nun, ich bin froh, dass du fragst. Aber zuerst würde mich interessieren, wo Chris ist. Er hat meinen großen Auftritt verpasst. Soll ich noch mal reinfliegen, wenn er da ist?«
    »Nicht nötig, Mr D. Chris hat die Klasse gewechselt«, murmelte Gary und streichelte dabei das Skateboard.
    »Da waren‘s nur noch sieben. Schade, schade, sehr schade. Nun denn, Mr Shadow, die Antwort auf deine Frage lautet: Howie«, sagte Mr Dennis und wandte sich um, um etwas an die Tafel zu schreiben.
    »Ach ja?« Vincent hatte keinen blassen Schimmer, wovon Mr Dennis sprach, aber das war ja nichts Neues.
    »Ach ja, ihr Kinder werdet ihn wohl besser unter
dem Namen Howard G. Whiz kennen, der geniale Spielzeughersteller.«
    »HOWARD G. WHIZ IST IHR COUSIN?«, rief Vincent.
    »Ja«, antwortete Mr Dennis, während er die letzten Buchstaben von »Diesjähriger Whizzer-Spielzeugwettbewerb« an die Tafel schrieb.
    »Kennen Sie ihn?«, fragte Lori.
    »Kennst du deine Cousins?«, fragte Mr Dennis zurück.
    »Sicher. Außer denen, die weit weg in Washington wohnen, aber die anderen kenne ich«, antwortete Lori.
    »Siehst du. Und ich kenne Howie, ich meine Howard. Jedes Jahr veranstaltet er einen Spielzeugwettbewerb und jedes Jahr

Weitere Kostenlose Bücher