Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)
Worte auszutauschen.
Ihr hattet Freundschaft geschlossen?
Uns verband etwas Uraltes. Ich dachte an die Gezeiten, an den Atlantik. Ich ahnte, dass die Bestien keine Außerirdischen waren, dass sie schon immer da waren.
Du hast gesagt, ihr hättet eine Woche Spaß gehabt.
Es war der achte Tag mit der Bestie. Morgens holte uns die Realität wieder ein. Wir waren alle auf der Flucht. Neo vor den rätselhaften Männern. Ich vor den Vollstreckern und die Bestie unser neuer Freund...
Ich hörte vertraute Stimmen: Jesse und Flavius. Sie hatten die Kirche gefunden.
Mit Worten ist das, was ich gefühlt habe nicht zu beschreiben. Ich hätte auf Jesse und Flavius warten können. Warten bis sie die Bestie töten würden. Sie hätten meine Freundschaft zu ihr nicht verstanden, nicht in den paar Sekunden, die ich Zeit gehabt hätte, um mich zu erklären.
Ich wollte nicht zurück ins Team. Meine Freiheit aufgeben. Nicht solange die Gesandten da waren, die Vollstrecker mich suchten. Ich hatte keine Zeit zu verlieren. Stieg auf den Rücken der Bestie.
Ich reichte Neo meine Hand. Ich war mir nicht sicher ob er sie nehmen würde, aber er tat es und setzte sich hinter mich.
Wir nahmen den Seitenausgang, ein Fehler wie sich im nächsten Moment herausstellen sollte. Zwei Männer hatten den gleichen Gedanken. Sie waren dort und schossen auf uns, ohne uns vorher zu warnen und glücklicherweise auch ohne uns zu treffen. Sofort preschten wir los. Ich warf einen Blick über die Schulter und sah einen der Männer. Es war einer aus jener Nacht. Einer der Neo suchte. Aber er war mit Jesse und Flavius unterwegs. Das hieß, er war ein Vollstrecker! Dann sprangen wir über die Mauer und ritten mit unglaublicher Geschwindigkeit durch die engen Häuserschluchten. Keine Bestie flüchtet im Kampf. Nie hatte ich davon gehört. Diese Bestie war anders. Sie flieht mit uns und ohne dass sie es ahnte, hatte sie nicht nur ihres sondern auch mein Leben gerettet.
Was war mit Neo?
Die Männer wollten auch ihn, soviel stand fest und er hatte zu mir uneingeschränktes Vertrauen.
Und die Bestie?
Sie war ein Kind so wie wir.
Wie kommst du darauf?
Unsere Kommunikation hatte sich Tag für Tag verbessert. Nicht so wie Menschen das tun. Auf eine andere Weise. So wie nur Bestien miteinander kommunizieren können.
Und da hast du gewusst, dass du ein Symbiont bist!
Nein, ich hatte zu dem Zeitpunkt noch keine Ahnung, dass es Geschöpfe wie Symbionten überhaupt gab. Nein, ich wusste etwas war anders, und ich war mir sicher, dass es die richtige Entscheidung war zu flüchten. Nicht vor Jesse und Flavius, aber vor ihren Begleitern.
Erzähl weiter, konntet ihr fliehen!
Die Bestie sprintete mit uns die 34. Straße hoch, Richtung Nordwesten. Wir kamen schnell voran. Dann wandte sie sich nach Norden in eine enge Schlucht zwischen zwei gigantische Wohnblocks, bog an einer T-Gabelung nach rechts ab. Ich konnte spüren wo sie mit uns hin wollte. Der Central-Park war nicht mehr weit. Ich hatte größte Mühe mich festzuhalten und Neo ging es genauso.
Sie verminderte ihr Tempo kaum, nahm zwei weitere Gabelungen schoss auf die 5th Avenue, als ich sie hörte. Zwei Helikopter über den Blocks. Es waren die Helis der Gesandten. Sie suchten nach uns und hatten uns gefunden. Es machte keinen Sinn die Bestie anzutreiben, schneller, noch schneller zu rennen. Sie konnte nicht schneller, nein sie wurde stattdessen langsamer. Sie verlor Blut! Sie hatten sie doch getroffen.
Sie verlor zu viel Blut. Ich verstand es einfach nicht.
Wieso benutzten Vollstrecker Bestien als Bluthunde.
Mein Ex-Team und ich arbeiteten für die Gesandten, wie die Vollstrecker. Galten für sie denn nicht die gleichen 7 Gebote wie für uns? Unser Job war es, die Bestien aufzuspüren und zu töten. War es bei den Vollstreckern umgekehrt? Sollten sie uns aufspüren, um was zu machen? Uns zu töten und die Bestien gleich dazu, damit es keine Beweise gab?
Bestien töten keine Nunbones stand in den Texten der Gesandten. Nicht mehr seit der Sektionierung. Neo war kein Nunbone! Seine Freunde bestimmt auch nicht. Ich war mir sicher, die Vollstrecker hatten sie entführt, mit Hilfe der besten Bluthunde die es gab, um uns aufzuspüren. Mit Bestien! Wozu? Was für ein doppeltes Spiel spielten die Gesandten?
Damals auf dem Rücken der verwundeten Bestie schwor ich mir, die Wahrheit herauszufinden. Dann hörte ich die Motoren aufheulen, wie Hyänen. Motorräder schossen hinter uns auf
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