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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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verschwamm die Welt vor Augen, als ich die Ränder meines Verstands erkundete und das tiefe Loch vor mir praktisch vergaß.
    Die lodernden Linien tauchten wieder auf, ein fragiles Netz aus verschlungenen, flammenden Verbindungen zu den Köpfen meines Rudels.
    Sogar Coop. Tatsächlich! Die Anwesenheit des Wolfshundes verstärkte die Wirkung.
    Vorsicht! Nur nicht die Kontrolle verlieren!
    Ich hätte etwas sagen sollen. Hätte den anderen berichten müssen, was ich erlebte. Doch die Verbindung war zart und so zerreißbar wie Klopapier. Wenn ich etwas gesagt hätte, wäre sie unterbrochen worden.
    Bitte um Verzeihung, Jungs.
    Die Hände arbeiteten roboterartig weiter, während ich mich meinen Instinkten überließ und mir nach dem Zufallsprinzip eine Linie aussuchte.
    Ein Blitz schoss in meinen Kopf. Mein Verstand jagte durch das glühende Band.
    Bewusstsein flackerte auf. Meine Wahrnehmung teilte sich.
    Zwei schemenhafte Bilder formten sich in meinem Kopf.
    Eins zeigte meine Hände, die weiter Erde aushoben.
    Auf dem anderen sah ich ein rothaariges Mädchen in dunkler Kleidung, das mit einer Kelle buddelte.
    Ich. Ich beobachte mich selbst. Und Coop ist als Einziger hinter mir.
    Mir stockte der Atem. Schweiß strömte aus meinen Poren.
    Ich sah mich durch Coops Augen.
    Außerdem spürte ich, wie der Wolfshund mit den Ohren zuckte. Coop erhob sich auf die Pfoten, denn er war verunsichert und bekam Angst. Dann erkannte er mich, beruhigte sich und akzeptierte mich in seinem Kopf.
    Für ihn ist es so leicht. Warum?
    Meine Hände arbeiteten im Rhythmus weiter. Ich konzentrierte mich nach innen und bemühte mich, die Verbindung aufrechtzuerhalten.
    Während Coop auf dem Grün herumschnüffelte, stiegen mir alle möglichen kräftigen Gerüche in die » Nase«. Schlickgras. Grillen. Salz. Getrockneter Schlamm.
    Und noch etwas… anderes. Scharfes. Metallisches. Dieser anorganische Geruch wirkte fehl am Platze.
    Neugierig führte ich Coop zur Hecke, die das Grün einfasste. Zwar spürte ich seinen Widerwillen, aber er gehorchte.
    Irgendetwas war dort versteckt. Ich versuchte, Coop dazu zu bringen, es sich genauer anzusehen, doch der Wolfshund weigerte sich. Plötzlich wurde seine Aufmerksamkeit auf ein winziges Glitzern unter den Büschen gelenkt.
    Der Wolfshund war verwirrt. Ich nicht.
    Draht. Vielleicht Angelschnur. Die im Gebüsch aus dem Boden kam.
    Schepper.
    Meine Kelle war auf etwas Festes gestoßen. Die mentale Verbindung wurde unterbrochen.
    Der Wolfshund jaulte, als sich mein Bewusstsein aus ihm zurückzog. Die doppelte Wahrnehmung endete. Mir schwirrte der Kopf und beinahe hätte ich mich übergeben.
    Das Ganze hatte höchstens Sekunden gedauert. Den Jungs war nichts aufgefallen, da sie gebannt auf die Kelle starrten.
    » Klingt wie Metall«, quiekte Shelton. » Hol es heraus.«
    » Augenblick.« Ben griff ins Loch. » Geht nicht. Es ist irgendwo fest.«
    Ich beschwor das Bild aus Coops Kopf erneut. Wir hatten etwas Wichtiges gesehen. Aber was? Wieso war es so bedeutend?
    Mein Kopf fühlte sich an wie Wackelpudding. Ich konnte die Lähmung nicht abschütteln.
    » Warte, ich helfe dir.« Hi ließ sich neben Ben nieder, den Rücken der Hecke zugewandt.
    Das erschien mir falsch.
    » Okay.« Ben ließ seine Knöchel knacken. » Bei drei.«
    Wartet. Nein. Stopp.
    » Fertig?«
    Hi nickte.
    » Okay. Eins. Zwei. Dr…«
    Endlich hatte mein Hirn neu gebootet.
    Ich sprang vor und warf mich Hi vor die Brust. Zusammen gingen wir zu Boden. Der Angriff erschreckte Ben, der losließ und nach hinten kippte.
    PENG ! PENG !
    Rauch stieg auf. Ich betete, dass ich nicht zu spät gewesen war.
    Shelton hatte sich geduckt. Ben lag flach auf dem Rücken. Ich lag auf Hi und hechelte wie ein Schlittenhund.
    » Mann, Tory? Warum hast du mich umgestoßen?«, knurrte Hi.
    » Eine Falle. Draht.« Mein verwirrter Verstand gestattete mir kaum zu sprechen. » Irgendwer verletzt?«
    » Ich nicht«, meldete Shelton. » Was ist passiert?«
    » Ein durchgedrehter weiblicher Linebacker ist mir vor die Brust gekracht«, murmelte Hi. » Und hält mich immer noch auf den Boden gedrückt. Dabei ist sie gar nicht so leicht, wie man annehmen könnte.«
    Ich wälzte mich von Hi und stand auf. » Ben?«
    » Alles… klar.« Er klang geschockt.
    » Oh, mein Gott.« Shelton zeigte zum Gebüsch.
    Coop zerrte einen langen schwarzen Gegenstand aus dem Gebüsch. Metall. Von einem Ende stieg Rauch auf.
    Ben rannte zum Wolfshund. » Ein Gewehr.« Er nahm die Waffe. » So

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