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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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um.
    » Kopf hoch, Kleine. Wir kriegen das schon hin, du wirst sehen.«
    Damit war er verschwunden.
    Kopf hoch – was sollte der Schwachsinn?
    Coop trottete zu mir und stupste mich in die Handfläche. Ich kraulte ihm die Ohren, doch nicht einmal der Wolfshund konnte mich jetzt aufheitern.
    Auf Loggerhead Island lebten so viele Tiere. Whisper, Polo und Buster. Die Rhesusaffenhorde. Eine jahrhundertealte Kolonie von Meeresschildkröten. Hunderte anderer Arten. Viele würden entwurzelt, vermutlich getötet werden. Und das alles, damit die Universität ein paar Dollar sparte.
    Ich dachte an die Wissenschaftler des LIRI und all ihre Mitarbeiter. Alle würden ihren Job verlieren. Meine Freunde und ich in alle Winde verstreut werden. Unser Rudel wäre versprengt.
    Genug.
    Wir mussten das LIRI irgendwie am Leben erhalten. Loggerhead Island retten.
    Es gab keine andere Möglichkeit.
    Kit sagte, dazu wären Millionen nötig.
    Und wenn schon.
    Wir würden sie eben auftreiben.
    Irgendwie.

KAPITEL 6
    » Also, mit welcher Methode möchtet ihr von zu Hause aus einen Haufen Kohle scheffeln?«
    Hi las von Karteikarten ab. Er trug ein weißes Button-Down-Hemd, eine marineblaue Ansteckkrawatte sowie eine hellbraune Freizeithose. Lässiger Chic. Er ließ seinen Blick über das Publikum schweifen, dann fuhr er mit seiner Präsentation fort.
    » Wie wär’s mit Bargeld, Traumhäusern, Luxusreisen?«
    Hi suchte nach interessierten Gesichtern, fand jedoch keines.
    » Für den Scheiß hast du uns zusammengetrommelt?«, knurrte Shelton, bevor er sich wieder seinem Laptop zuwandte. » Ich war drauf und dran, die Homepage von Ben&Jerry’s zu hacken, als du angerufen hast. Wir hätten längst gratis Chunky Monkey in uns reinschaufeln können. Jetzt kann ich wieder von vorn anfangen.«
    Nachdem ich die Küche aufgeräumt hatte, war ich mit Coop zum Bunker spaziert. Hi wollte, dass die Virals sich trafen. Mit einem mulmigen Gefühl wurde mir klar, warum.
    Shelton und Ben kauerten auf dem Fensterabsatz und stellten identische Stirnfalten zur Schau. Ich saß auf dem wackligen Holzstuhl neben dem einzigen Tisch des Raumes. Coop hatte sich neben meinen Füßen zusammengerollt.
    Die Einrichtung stammte nicht gerade aus einem Lifestylemagazin. Doch der mangelnde Komfort unseres Klubhauses wurde durch seine Abgeschiedenheit mehr als wettgemacht.
    Zur Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs als Bestandteil der Verteidigungsanlagen zur See entstanden, hat unser Bunker einst die Nordspitze von Morris Island geschützt. Zwischen den Sandhügeln verborgen, kann man von hier aus die Hafeneinfahrt von Charleston im Auge behalten. Der massive Bunker aus Holz, der aus zwei Räumen besteht, ist von außen quasi unsichtbar.
    Niemand erinnert sich mehr an seine Existenz. Dieser Ort ist unser sorgsam gehütetes Geheimnis.
    Da Hi die beiden Zuhörer am Fenster offenbar nicht überzeugen konnte, versuchte er es mit einer Charmeoffensive bei mir.
    » Und Sie, Miss? Was halten Sie davon, Ihr eigener Boss zu sein? In einem Monat mehr zu verdienen als die meisten Leute in einem Jahr?«
    Mein Schnauben war Antwort genug.
    Hi ließ sich nicht beirren. » Bereichern Sie unser Team bei Confederated Goods International. Auch Sie können Ihren Lebenstraum verwirklichen und…«– er machte eine rhetorische Pause und breitete seine Arme aus– » … Millionärin werden.«
    Mit großer Geste öffnete er einen Aktenordner, der auf dem Tisch lag. Darin befanden sich einige ausgedruckte Fotos aus dem Internet.
    Ich sah sie mir kurz an.
    » Alles Yachten und Sportwagen. Was soll das?«, fragte ich.
    » Total lächerlich!« Shelton klappte seinen Laptop zu und griff sich eines der Fotos heraus. » Silberhaarige Männer vor fetten Villen, die ihnen nicht gehören. Den Arm um Models gelegt, die sich nie mit ihnen abgeben würden.«
    Shelton warf Ben den Ordner zu, der sich keine Mühe gab, ihn zu fangen. Die Ausdrucke segelten zu Boden.
    » Nicht so stürmisch!« Hi fuhr rasch fort, indem er von einer neuen Karteikarte ablas. » Der Weg zu Glück und Erfolg ist vorgezeichnet, wenn Sie diese persönliche Zustimmungserklärung unterzeichnen!«
    » Das ist doch die totale Abzocke.« Shelton nahm ein Blatt auf. » Zwanzig Seiten, und ich hab immer noch keine Ahnung, was diese Leute machen. Aber hier ist ein jpeg eines Diamantrings. Sehr überzeugend.«
    » Na, ihr verkauft ihre Produkte oder so was«, erklärte Hi. » ›Genauso gut wie die, die man in den Geschäften kaufen kann‹. Ich

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