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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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über beide Ohren in Schulden. Nur unser Name hat uns damals die Gläubiger vom Hals gehalten.«
    »Das rechtfertigt keinen Mord.«
    »Mein Vater hat behauptet, es sei ein Unfall gewesen.« Chance sah mich nicht an. »Dass er sie nicht töten wollte.«
    »Und du hast ihm geglaubt?«
    »Nicht eine Sekunde.«
    »Warum schützt du ihn dann?«
    »Katherine Heaton hätte gar nicht auf der Insel sein dürfen! « Chance schlug mit der Faust auf die Armlehne. »Cole Island war in Privatbesitz. In unserem Besitz. Hätte sie von den Adlern berichtet, dann wäre der Verkauf nicht zustande gekommen. Und das durfte mein Vater nicht zulassen. Es stand einfach zu viel auf dem Spiel.«
    »Irgendeine Möglichkeit hätte es schon gegeben«, entgegnete ich. »Vielleicht hätte man die Adler umsiedeln können.«
    Chance schüttelte den Kopf. »Der Pressewirbel, der entstanden
wäre, hätte Candela mit Sicherheit abgeschreckt. Es hätte keinen Vertrag und auch keine Position für meinen Vater gegeben. Die Zukunft unserer Familie hing von diesem Geschäft ab.«
    Voller Abscheu schlug ich den Blick nieder. »Es ging also nur ums Geld.«
    »Mein Vater wäre gezwungen gewesen, unseren Familiensitz zu verkaufen!«
    »Und?«
    »Und?« Chance blickte erschüttert auf. »Seit dem Amerikanischen Bürgerkrieg hat immer ein Claybourne in diesem Haus gelebt. Es gehört uns und niemand sonst. Würden wir es je verkaufen, wäre unser Ruf ruiniert.«
    Zum ersten Mal erkannte ich Chance’ wahres Gesicht. Mir wurde übel.
    »Geld ist nicht alles«, sagte ich.
    Chance lachte bitter auf. »Bist du schon mal meinem Vater begegnet? Der könnte einen sozialen Abstieg niemals akzeptieren. Der würde lieber sterben, als ein Leben in der Mittelklasse zu führen.«
    »Du bist widerlich.« Ich traute meinen Ohren nicht. »Du rechtfertigst, was er getan hat.«
    »Hüte deine Zunge!« Chance stieß einen Finger in meine Richtung. »Ich bin nicht mein Vater. Ich habe nichts mit ihm gemeinsam.«
    »Unsinn! Du hilfst ihm, einen Mord zu vertuschen.«
    Chance nickte. »Das alles ist passiert, als mein Vater vierundzwanzig war. Eines Tages wird er sich für seine Taten verantworten müssen. Aber getan ist getan. Ich habe jedenfalls keine Lust, mein Erbe wegen Dingen aufs Spiel zu setzen, die lange vor meiner Geburt passiert sind.«
    »Dann bist du genauso wie er«, sagte ich.

    »Es schmerzt, wenn du das sagst.«
    »Fahr zur Hölle!« Mein Blut kochte. »Du hast die ganze Zeit nur mit mir gespielt. Hast so getan, als würdest du dich um mich sorgen. Hast mich das ›hübscheste Mädchen im Saal‹ genannt. Dabei war ich dir von Anfang an völlig egal. Du hast meine Gefühle manipuliert, um dich selbst zu schützen.«
    Chance zuckte die Schultern. »Hat doch funktioniert.«
    »Du hast mich angelogen.«
    »Okay, ich hab dir einen falschen Namen genannt«, sagte er leichthin. »Du hattest den Fingerabdruck meines Fahrers. Was hätte ich denn tun sollen?«
    »Warum habt ihr ihn überhaupt auf uns angesetzt?«
    »Wir haben einen Maulwurf in der Bibliothek. Er hat meinen Vater darüber informiert, dass ihr euch nach Katherine Heaton erkundigt habt. Mein Vater hat Baravetto dorthin geschickt, um festzustellen, was ihr herausgefunden habt.«
    Ein Maulwurf in der Bibliothek? Das konnte nur dieser schmierige Limestone sein.
    »Natürlich hat mein Vater so was nicht seinem Sohn anvertraut. « Chance’ Kiefermuskeln verhärteten sich. »Er würde mich doch niemals vor seinem Fahrer ins Vertrauen ziehen.«
    »Aber schließlich hat er dir doch alles erzählt«, sagte ich. »Du bist genauso schuldig wie er.«
    »Das hat er erst getan, als er dazu gezwungen war. Als Baravetto ihm Bericht erstattete, ist er nervös geworden. Ich vermute, dass er mich für Manns genug hielt, ein Skelett auszugraben. Sonst hätte er mich bestimmt im Ungewissen gelassen.«
    »Mein armer Kleiner«, zog ich ihn auf. »Wird von seinem Papa so wenig beachtet.«
    Chance starrte mich finster an. Dann zeichnete sich ein gequältes
Lächeln auf seinem Gesicht ab. »Am Anfang hab ich dir die Story von deinem gestohlenen Laptop abgekauft. Ich wusste nicht, was du vorhattest, bis ich den Bericht las.« Er wedelte mit dem Zeigefinger. »Ziemlich clever.«
    »Das ist kein Spaß!«, rief ich. »Auf Loggerhead hast du versucht, mich umzubringen!«
    »Dich umzubringen? Doch nicht im Ernst. Ich habe hoch über deinen Kopf geschossen.«
    »Ja, klar.«
    »Das ist wahr. Mein Vater hat mich angewiesen, das Skelett auszugraben.

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