Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
Name nicht vor. Der Fingerabdruck gehörte zu einer anderen Person.
    Zu jemand, dem ich schon einmal begegnet war.
    Tony Baravetto. Der Chauffeur von Chance Claybourne. Der Mann, der mich nach dem Tanzkursfiasko nach Hause gefahren hatte.
    Meine Gedanken überschlugen sich förmlich. Was bedeutete das?
    Doch ich kannte bereits die Antwort.
    Chance hatte mich angelogen.
    Allmählich vervollständigte sich das Puzzle.
    Baravetto war uns zur Bibliothek gefolgt.
    Baravetto hatte herausgefunden, dass wir von Katherine Heaton erfahren hatten.

    Baravetto arbeitete für Chance Claybourne, den Sohn von Hollis Claybourne, unserem Hauptverdächtigen im Mordfall Katherine Heaton.
    Gefolgt von einer furchtbaren, unausweichlichen Schlussfolgerung.
    Chance Claybourne wollte mich vielleicht umbringen.

KAPITEL 63
    Chance hatte ein Spielchen mit mir getrieben. Hatte seine Angel nach mir ausgeworfen.
    Und ich hatte angebissen. Mir den Kopf verdrehen lassen. Wie ein liebestoller Schwachkopf.
    Chance besaß kein anderes Interesse, als das Geheimnis seines Vaters zu schützen. Er hatte mich auf die falsche Fährte gelockt. Und ich war ihm in die Falle gegangen.
    Mein Gesicht brannte vor Scham. Wie hatte ich nur so dumm sein können? Er dachte bestimmt, er hätte mich um den kleinen Finger gewickelt.
    Aber du bist an die Falsche geraten, Claybourne.
    Ich wusste, was ich jetzt tun musste. Ich musste Beweise sicherstellen. Und die Claybournes zu Fall bringen.
    Ich steckte den SLED-Bericht in meine Tasche.
    Außer mir vor Wut. Auf Chance. Auf mich.
    Ich ließ meiner Wut freien Lauf. Erinnerte mich ein ums andere Mal daran, wie begriffsstutzig ich gewesen war. Wie naiv. Wie unerfahren. Ich steigerte mich in einen regelrechten Furor hinein.
    Etwas zuckte durch mein Gehirn.
    Meine Lippen verzogen sich.
    Ein leises Knurren drang aus meiner Kehle.
    KLICK.
    Der Schub durchpulste meine Adern. Versorgte mich mit Energie. Verlieh mir eine wilde Entschlossenheit. Meine Sinne sprühten Funken. Hoben förmlich ab.

    Goldenes Licht blitzte aus meinen Augen.
    Ich öffnete behutsam die Tür und schnüffelte konzentriert. Verbrannter Tabak, ein Geruch unter vielen. Ich folgte seiner Spur in Richtung Treppe.
    Hollis Claybourne rauchte Zigarren – das Aroma würde mich zu seinem Arbeitszimmer führen. Auf leisen Pfoten schlich ich über den Korridor. Meine Augen durchdrangen die Düsternis.
    Swish.
    Ich erstarrte. Senkte den Kopf. In der Ferne hatte ich ein leises Geräusch wahrgenommen. Langsam schwoll es an, kam direkt auf mich zu.
    Links von mir stand ein hoher Schrank. Ich ging dahinter in Deckung und wartete.
    Wenige Sekunden später spazierte ein Dienstmädchen vorbei, deren Rock sich im Takt ihrer Schritte hin und her bewegte.
    Mein Herzschlag beruhigte sich wieder.
    Uff. Ohne den Schub hätte ich sie niemals rechtzeitig bemerkt.
    Mit weit geöffneten Nasenlöchern setzte ich meinen Weg in Richtung Treppe fort. Die Duftspur führte mich in den zweiten Stock.
    Ich verließ die letzte Stufe und betrat einen langen Gang, an dessen Wänden in gleichmäßigen Abständen Messinglampen angebracht waren. Dazwischen hingen düstere Gemälde – Männer an Spieltischen, Männer in der Schlacht, Männer mit Perücken, die mit Schreibfedern Dokumente unterzeichneten.
    Der Tabakgeruch drang aus dem zweiten Zimmer rechts. Ich schlüpfte hinein.
    Das Zimmer war gewaltig. Von goldenen Kordeln zusammengehaltene
rote Samtvorhänge rahmten die raumhohen Fenster ein. Die übrigen Wände wurden von Bücherregalen bedeckt, die bis zur holzgetäfelten, etwa sechs Meter hohen Decke reichten. Gut zweieinhalb Meter über dem Fußboden befand sich eine schmiedeeiserne Lauffläche, die einmal den gesamten Raum umkreiste und über eine Wendeltreppe in der hintersten linken Ecke zu erreichen war.
    In der Mitte des Raumes waren vier lederbezogene Sessel im Halbkreis um einen niedrigen Tisch angeordnet. Ihnen gegenüber befand sich ein riesiger Kamin, in ihrem Rücken ein monumentaler Schreibtisch, der wiederum vor einem der Fenster stand. Darauf eine Reihe von Fotos, auf denen ein lächelnder Hollis Claybourne berühmten Persönlichkeiten die Hand schüttelte. Erinnerungsstücke an ein Leben im Kreise der oberen Zehntausend.
    Und jetzt?
    Hollis Claybournes Arbeitszimmer stellte selbst das Kolosseum in den Schatten.
    Ich durchsuchte seinen Schreibtisch, fand aber nichts Verdächtiges.
    Dann wandte ich mich einer Kommode unter einem Wandteppich zu, der General Custer in der Schlacht

Weitere Kostenlose Bücher