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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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geflüchtet und beobachteten uns aus sicherer Entfernung.
    Junge Männchen kreischten und zogen dort ihre Show ab. Babys klammerten sich an die Rücken und Bäuche ihrer Mütter und schauten neugierig zu uns herüber. Große Ohren. Große Augen. Total süß. Die weiblichen Affen lausten sich gegenseitig, als wollten sie sich für eine Party herausputzen.
    Bis zu diesem Zeitpunkt war unser Ausflug ein voller Erfolg.
    Doch nach der Begegnung mit den Primaten hatte sich der Weg zusehends verengt, bis er nur noch ein schmaler Strich
und schließlich ganz verschwunden war. Beklommen mussten wir uns eingestehen, dass wir uns verlaufen hatten. In der Hoffnung, den Weg wiederzufinden, schlugen wir uns bis zu einer Lichtung durch, die wir in der Ferne wahrgenommen hatten.
    Ohne Erfolg.
    Da saß ich nun also und wurde von einem Affen unter Beschuss genommen.
    Schließlich erblickte ich meinen Widersacher. Es war ein großes Weibchen mit graubraunem Fell und einem eingekerbten Ohr. Auf ihre Brust war das Kürzel Y-7 tätowiert.
    Y-7 war nicht gerade bester Laune. Ruhelos sprang sie von Ast zu Ast, hielt manchmal inne und machte aggressive Gesten in unsere Richtung. Vor lauter Zorn und Angst zog sie ihre Lippen zurück und zeigte uns ihr komplettes Gebiss.
    Y-7 ließ ein neues Geschoss auf mich zufliegen. Zog sich wieder zurück.
    Gut gezielt! Ich rieb mir die Schulter. Und scharfe Munition. Ich ging hinter dem Stamm in Deckung.
    »Du scheinst einen neuen Fan zu haben.«
    »Schnauze, Hi.« Ich spähte hinter dem Stamm hervor und versuchte, einen Blick auf meine Kontrahentin zu erhaschen. »Ich habe noch nie ein Weibchen gesehen, das sich so benimmt. « Mit einem pfeifenden Geräusch zischte ein weiteres Raketengeschoss an meinem Ohr vorbei. »Was soll der Blödsinn? Hat sie etwa ihr Baby dabei? Ich kann keins sehen.«
    Ich riskierte einen weiteren Blick, musste aber schon im nächsten Moment wieder den Kopf einziehen.
    »Die ist völlig außer sich.« Meine Warnung an Hi war eine Untertreibung.
    »Was du nicht sagst.« Hi bewegte sich nicht vom Fleck. Selber Schuld. Zosch! Volltreffer.

    Hi rollte sich fluchend zur Seite. »Außer sich? Das ist eine blutrünstige Furie. Die hat’s auf mein lädiertes Knie abgesehen. « Er griff nach einer Stachelfrucht, die vom Baum gefallen war. »Das bedeutet Krieg.«
    Hi stand auf und nahm seine Gegnerin ins Visier. »Na warte ! Man sollte sich nie mit Stärkeren anlegen!«
    Y-7 wich lässig seinem lahmen Geschoss aus und ging zum Gegenangriff über.
    Hi zuckte zusammen, total aus der Puste. »Okay, okay, ich geb mich geschlagen. Lass uns Verstärkung anfordern.«
    Whoosh.
    Da war er wieder! Ein heller Lichtblitz.
    »Hast du das gesehen?«, fragte ich ihn.
    »Ja.« Er hockte sich neben mich und spähte nach oben. »Miss King Kong hat irgendwas an ihrem Handgelenk.«
    Y-7 flog mit ausgestreckten Armen durch die Luft und ließ die Äste erzittern.
    Ein weiterer Blitz.
    Es klickte. »Die hält was in der Hand. Etwas, das reflektiert. «
    »Stimmt«, sagte Hi. »Scheint aus Metall zu sein. Oder aus Glas.«
    Wir zwängten uns Schulter an Schulter hinter den Stamm einer Eiche. Doch er war zu schmal, um uns beide zu schützen. Sardinen in der Dose. Eine leichte Beute.
    Plötzlich sprang unsere Widersacherin auf einen Ast, der sich direkt über unseren Köpfen befand. Sie ließ sich nach unten hängen, zog die Lippen nach hinten und kreischte.
    Ich ließ mich ängstlich nach hinten fallen und rollte mich zusammen. Affenbisse sind kein Vergnügen.
    Y-7 schleuderte uns den Gegenstand entgegen, der sich in ihrer Hand befunden hatte.

    Zweige raschelten.
    Stille.
    Ich setzte mich auf und nahm die Arme von meinem Kopf. Mein Shirt war verdreckt, Dornen steckten in meinen Haaren. Wie hübsch.
    »Leg dich nie wieder mit einem Affen an, Hi!«
    »War doch nur so ’ne kleine Stachelfrucht.«
    Hi war einen kleinen Abhang hinuntergerutscht, richtete sich auf und begutachtete seinen aufgeschürften Ellbogen. »Oh, Mann, heute ist wirklich nicht mein Tag.«
    Neugierig hob ich das Y-7-Projektil vom Boden auf.
    »Was macht ihr da, ihr Pappnasen?«, rief Shelton. Die Pfadfinder waren zurück und hatten unser kurzes Feuergefecht verpasst.
    »Angriff der Killeraffen.« Hi kämpfte sich wieder den Abhang hinauf. »Der Feind hatte die Lufthoheit, aber wir haben es überlebt.« Er haute Ben auf die Schulter. »Keine Sorge. Ich habe ihnen eine Nachricht zukommen lassen. Die werden sich hüten, noch mal hier

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