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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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aufzutauchen.«
    »Jungs, schaut euch das mal an.« Ich hielt das Affengeschoss in der Hand und rieb daran, um den Schmutz zu entfernen. Es war dünn und flach und hatte an einem Ende ein winziges Loch.
    Shelton kam zu mir rüber. Hi schilderte Ben in leuchtenden Farben, wie viele Schläge er hatte einstecken müssen, ehe er dem Oberprimaten den Garaus gemacht hatte. Sein Zuhörer schaute ihn zweifelnd an.
    Die Lieblingswaffe von Y-7 war etwa fünf Zentimeter lang und zweieinhalb Zentimeter breit. Obwohl zirka 90 Prozent der Oberfläche von einer verkrusteten Schmutzschicht überzogen war, schimmerte eine Ecke in der Nachmittagssonne.
    »Das Ding ist definitiv aus Metall«, stellte ich fest.

    Shelton nickte. »Sieht aus wie versteinert. Wahrscheinlich lag es lange Zeit unter der Erde.«
    Ich hielt meine Nase darüber und begutachtete das Fundstück. Es roch nach Rost und eingelagertem Schmutz.
    »Ziemlich verwittert, aber ich sehe hier eine Markierung«, sagte ich. »Könnte ein Schriftzug sein.«
    Shelton lächelte. »Komm schon, Tory. Denk nach. Ein metallenes Rechteck, in das etwas eingeprägt ist.« Der Wichtigtuer wusste offenbar schon Bescheid.
    »Eine Art Stempel?« Ich hasste es zu raten. Aufs Geratewohl im Nebel zu stochern. »Oder ein Tacker?«
    Sheltons Grinsen wurde noch breiter. »Benutz dein Gehirn. Wer druckt etwas auf kleine Metallstücke?«
    Natürlich! Und das Loch!
    Unsere Blicke trafen sich. Mein Grinsen spiegelte seins wider.
    »Du hast es!« Wir klatschten uns ab. »Ratet mal, was wir gefunden haben?«
    »Eine Erkennungsmarke«, kam ich ihm zuvor. »Dient als Ausweis beim Militär.«
    Shelton nickte. »Kein Zweifel.«
    »Wie kommt die denn hierher?«, fragte Ben. »Wieder mal aus dem Civil War?«
    »Unsinn«, entgegnete Shelton. »Erkennungsmarken aus Metall gibt es erst seit dem Ersten Weltkrieg. Seitdem waren sie Standard. Diese hier stammt jedenfalls aus dem zwanzigsten Jahrhundert.«
    Ich gab Shelton die Marke. Er war dran.
    »Wenn wir die Beschriftung entziffern, können wir die Marke datieren«, fügte er hinzu. »Die Art der Beschriftung hat sich im Lauf der Zeit verändert.« Ein weiterer Gedanke. »Das Material, das man benutzt hat, sicherlich auch.«

    Ich runzelte die Stirn. »Aber Loggerhead war doch jahrzehntelang unbewohnt, ehe die Universität die Insel gekauft hat. Den größten Teil des vergangenen Jahrhunderts hat sich hier kein Mensch aufgehalten.«
    »So die offizielle Version«, entgegnete Hi. »Trotzdem werden sich im Lauf der Zeit die verschiedensten Leute hier rumgetrieben haben.«
    Guter Punkt.
    »Ist doch alles Zeitverschwendung«, sagte Ben. »Wir werden nie in der Lage sein, die Schrift zu entziffern. Die Verwitterung ist zu weit fortgeschritten.« Er warf einen Blick auf die Uhr. »Wir sollten jetzt los. Ich hab einen Rückweg gefunden.«
    »Wir haben den Weg gefunden.« Shelton zuckte die Schultern und warf die Marke weg.
    Die Jungs zogen los.
    Ich betrachtete die Trophäe von Y-7, die zwischen den Blättern lag.
    Warum nicht versuchen, sie zu reinigen? Ist doch so ähnlich wie bei einer Muschel.
    Auf der Marke stand ein Name. Und der sollte nicht zu entziffern sein? Dass ich nicht lache. Ich hob sie auf und lief den anderen hinterher.
    Männer.
    Hätte ich dies nicht getan, wäre alles anders gekommen. Alles.
    Dieser Einfall veränderte mein Leben.
    Stieß die Tür zur Zukunft auf.
    Machte mich zum Monster.

KAPITEL 9
    Zu Hause wartete das Grauen auf mich.
    Horror. Terror.
    Sie.
    Die Konversation war immer die Gleiche. Erst kam das Blabla, dann die stupiden Vorwürfe, gefolgt von hirnlosen Bemerkungen. Der Ton klebriger als Sirup.
    Und dann war sie nicht mehr zu stoppen.
    »Aber warum nur, Tory? Sieh dich nur an! Du wirst so entzückend aussehen! Wie ein Engel!«
    Oh Gott.
    »Was hast du gegen ein Sommerkleid? Ein Mädchen, das so hübsch ist wie du, sollte nicht ständig in Shorts und T-Shirt rumlaufen.«
    Stopp.
    »Ich kann es kaum erwarten, dir eine hübsche Frisur machen zu lassen. Da’Nae, meine Friseurin, wird schon wissen, was sie mit deinen verfilzten Haaren anfangen kann.«
    Ich glaub, ich sterbe.
    Die Pläne fürs Abendessen hatten eine verhängnisvolle Wendung genommen. Kits Freundin komplettierte die Gästeliste. Ich war nicht um Zustimmung gebeten worden, wahrscheinlich, weil meine Meinung zum Thema Whitney bekannt ist.
    Ich warf Kit einen angeödeten Blick zu. Er schaute starr auf seinen Teller.
    Danke für die Unterstützung, Blödmann.

    Ladies

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