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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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anderen Ende markierte eine doppelte Milchglastür den Beginn von Karstens Räumlichkeiten.
    Wir hatten nur noch ein einziges Hindernis vor uns: den Drachen.
    Karstens Geräuschempfindlichkeit war legendär. Seine Sekretärin, Cordelia Hoke, ist die einzige Mitarbeiterin, die innerhalb des Heiligtums arbeitet. Wenn wir den Drachen überwanden, hatten wir eine Chance.
    Doch erst einmal brauchten wir ein Versteck.
    Ben stieß mich an und zeigte auf einen Materialschrank.
Wir drückten uns hinein und spähten durch eine kleine Öffnung hinaus.
    Eine Minute verging. Fünf. Zehn. Ich begann zu schwitzen. Kein Wunder.
    Endlich öffneten sich die Glastüren und der Drache spazierte zum Aufzug. Pünktlich auf die Minute. Als unheilbarer Kettenraucher verließ der Drache jede Stunde um genau zehn nach das Büro. Es folgten zwei Zigaretten und ein Anruf bei ihrem Fernfahrerfreund. Wir hatten also mindestens fünfzehn Minuten Zeit.
    Komisch. Karsten war der Einzige im LIRI, der diese Angewohnheit seiner Sekretärin immer noch nicht bemerkt hatte.
    Nachdem sich die Fahrstuhltür geschlossen hatte, flitzten wir in Karstens Büro.
    Der Countdown lief. Noch zwölf Minuten.
    »Wo fangen wir an?«, flüsterte Ben.
    »Schau nach Aktenordnern und Sammelmappen. Nach allem, wo Projekte aufgelistet sein könnten.«
    Das Büro war geradezu spartanisch eingerichtet. Ein Eckregal, in dem sich verschiedenste Unterlagen stapelten. Schreibtisch. Aktenschrank. Kleiderständer.
    Den Großteil seiner Papiere musste er woanders aufbewahren. Doch wir konnten jetzt nicht in sein geheimes Labor eindringen. Wir mussten hier etwas finden. Und zwar schnell.
    Ich setzte mich an Karstens Schreibtisch und fuhr den Rechner hoch. Ein rechter Mausklick. Ich wurde aufgefordert, ein Passwort einzugeben. Klar.
    Ich versuchte den Aktenschrank zu öffnen, doch er war verschlossen.
    »Noch zehn Minuten«, warnte Ben.

    Ich wühlte in den Schreibtischschubladen. Drei enthielten Büroartikel. Stifte. Post-its. Einen Locher. In einer weiteren Schublade waren verschiedene Computerkabel.
    Am anderen Ende des Raumes nahm Ben das Buchregal unter die Lupe.
    »Nichts Besonderes«, sagte er. »Noch acht Minuten.«
    »Wir müssen den Schlüssel für den Aktenschrank finden«, sagte ich. »Da sind bestimmt seine wichtigen Unterlagen drin.«
    Ben spreizte die Finger und setzte sein übliches Hat-docheh-keinen-Zweck-Gesicht auf.
    Ich kümmerte mich nicht darum, sondern inspizierte Karstens Schreibtischplatte. Den Monitor. Die Maus. Den Drucker. Einen Metallbecher, der mit Stiften und Büroklammern gefüllt war. Eine kleine Uhr.
    Den Schimpansenschädel.
    Ich hob ihn an und drehte ihn um. Hörte ein Klappern. Ich schüttelte den Kopf von Mr. Chimp leicht hin und her. Ein kleiner Schlüssel fiel aus dem Loch in der Schädelbasis.
    »Yes!«
    Ich stellte den Schädel wieder an seinen Platz, steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn herum. Die Tür öffnete sich, und eine Lade ließ sich herausziehen.
    Ben hockte sich neben mich auf die Knie. Gemeinsam blätterten wir die Aktenhüllen so schnell durch wie möglich.
    »Sechs Minuten«, sagte Ben mit angespannter Stimme.
    Wir kontrollierten jede Mappe.
    Arbeitsgeräte. Ausgaben. Evaluationen von Angestellten.
    »Schau mal!« Ben hielt eine Hülle in der Hand, die mit Aktuelle Projekte – LIRI beschriftet war. Der letzte Eintrag auf dem Deckblatt stammte von dieser Woche.
    Ich überflog die Überschriften. Labor 6 hatte eine eigene
Abteilung. Dort stand allerdings nur: Geschlossen – Labor nicht in Betrieb. Die Schließung erstreckte sich zurück bis Mitte Februar.
    »Ich wusste es«, flüsterte ich. »Karstens Projekt ist nicht registriert. Die Uni weiß nichts von seinem Parvo-Experiment. «
    Was hatte Karsten nur vor?
    Ben zog die unterste Lade heraus. Die Aktenhüllen waren nicht beschriftet. Wir blätterten sie hastig durch und lauschten nach möglichen Geräuschen des Drachens.
    »Drei Minuten«, zischte Ben. »Lass uns abhauen.«
    »Was ist das?« Ich hielt einen Hefter mit Einzahlungsbelegen in der Hand. Kontoinhaber war Dr. Marcus E. Karsten.
    »Wow. Dieser ist über fünfzigtausend Dollar!« Ich blätterte die Belege durch. Es waren Dutzende. Auf allen stand dieselbe Summe. »Und das Geld kommt immer von derselben Firma: Candela Pharmaceuticals.«
    »Sieh her.« Ben zeigte auf den untersten Einzahlungsbeleg. »Der erste Scheck wurde vor sechs Monaten eingereicht.«
    »Die Schecks sind persönlich auf Karsten

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