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Virga 01 - Planet der Sonnen

Titel: Virga 01 - Planet der Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Schroeder
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können, wenn sie nicht die eigenen Leute treffen wollen. Wir haben sie an den Eiern gepackt.« Er wandte sich an den Piloten. »Nichts wie weg hier.«
    »Wenn Sie abziehen, werden sie wahrscheinlich trotzdem schießen«, erklärte Venera. »Sie werden auf die Triebwerke zielen.«
    Dentius zuckte missmutig die Achseln. »Wen kümmert das?« Er wandte sich an den Jungen, der den Telegrafensessel eingenommen hatte. »Schick ihnen eine Botschaft. Sag ihnen, wenn sie auf uns feuern, erschießen wir die Gefangenen. Die lebenden Fackeln brennen nicht mehr, richtig? Vielleicht werten sie das als
Entgegenkommen.« Er rieb sich das Kinn. »Wir müssen es nur bis zum Treffpunkt schaffen, dann sind wir aus dem Schneider.«
    Venera spürte, wie eine Welle wohliger Schadenfreude über sie schwappte. »Nein, Dentius, Sie sitzen in der Falle«, erklärte sie lächelnd. »Nur eine Rakete an der falschen Stelle, und dieses Schiff fliegt in die Luft.«
    Er hatte sie nicht angesehen und wollte gerade wieder zu seinen Männern sprechen. Doch jetzt drehte er sich um und grinste spöttisch. »Was hast du gesagt?«
    »Glauben Sie wirklich, ich hätte die Brückenmannschaft nur erschossen, weil sie unser Ziel kannte?« Sie lachte. »Die Leute wollten das Schiff zerstören, Dentius. Das habe ich verhindert. Aber danach habe ich selbst alle Ladungen scharfgemacht - und den Schlüssel im Schloss des Kontrollkastens abgebrochen.«
    Alle starrten die unscheinbare Metallplatte an der Innenwand der Brücke an. »Wenn die Ladungen erst scharfgemacht sind, können sie von jeder Schwingung ausgelöst werden«, sagte sie. »Sie sollen so empfindlich reagieren.«
    Draußen krachten abermals Schüsse. »Das sind wohl Ihre Männer. Sie schießen auf die Bikes«, sagte Venera. »Das Feuer wird nicht unerwidert bleiben, aber das wissen Sie ja selbst.«
    Einer der Piraten hatte sich über den Kontrollkasten gebeugt. »Sieht wirklich so aus wie ein Selbstzerstörungsmechanismus, Kapitän«, sagte er. »Und im Schloss steckt ein abgebrochener Schlüssel.«
    Dentius fluchte leise.

    »Machen Sie den Mund zu, Sie sehen aus wie ein Idiot!«, sage Venera.
    »Nachricht stoppen!« Dentius hechtete auf den Telegrafensessel zu. »Sag ihnen stattdessen, wir verlangen eine Feuerpause!«
    »Aber … aber …« Dentius’ Stellvertreter wechselten Blicke, dann sahen sie ihn und schließlich Venera an.
    »Diese fünf Schiffe haben keine Ahnung, wie verwundbar die Krähe jetzt ist«, erklärte Venera. »Und sie mussten eben noch zusehen, wie ihre eigenen Männer in Brand gesteckt wurden. Glauben Sie wirklich, sie werden sonderlich höflich zu Ihnen sein?« Sie schüttelte den Kopf. »Es wird Zeit zu verhandeln, meine Herren. Sie können immer noch drohen, uns alle in tausend Stücke zu sprengen, Ihre Lage ist also nicht hoffnungslos. Ich wette, Sie können sogar mit heiler Haut und vielleicht mit Ihrem eigenen Schiff davonkommen. Aber Sie sollten sich mit den Gesprächen beeilen.«
    Dentius quollen die Augen aus dem Kopf, und sein Gesicht wurde knallrot. Er zückte das Schwert und wollte sich auf sie stürzen.
    Sie duckte sich hinter den Navigator. »Sie sollten besser mit meinem Mann , dem Admiral verhandeln«, sagte sie schnell. »Er … äh … wartet draußen. Und, Dentius, er wird wohl bereitwilliger auf Ihre Vorschläge eingehen, wenn er weiß, dass ich noch am Leben bin.«
    Dentius fauchte wie ein Tier. Dann wandte er sich an den Telegrafisten: »Sende Folgendes: ›Verlangen sofortige Feuerpause. Admiral wird aufgefordert, über Truppenentflechtung zu verhandeln.‹ Und jemand
muss unseren Männern sagen, sie sollen das Schießen einstellen!«
    Er schaute Venera über sein Schwert hinweg strafend an. »Du kannst im Moment so selbstgefällig sein, wie du willst, Gnädigste. Aber ich setze ein Kopfgeld auf dich aus, das dir jeden Verbrecher und jeden Mörder in Slipstream auf die Fersen hetzt. In einem Jahr bist du tot, so oder so.«
    Sie befreite sich aus dem Griff des Navigators. »Das ist zu Hause nicht anders«, sagte sie unbekümmert. »Aber ich würde keine Wetten darauf abschließen, dass Sie lange genug am Leben bleiben, um diesen Mordauftrag zu vergeben. Warten wir ab, bis Ihre Leute mit Ihnen fertig sind.«
    Danach war es still, und wenig später wurde die Außenluke geöffnet, und einer der Stellvertreter ging hinaus, um Admiral Chaison Fanning hereinzuholen.
     
    Slew, der oberste Zimmermann, begrüßte Hayden mit einem Kopfnicken, als der sein Bike in

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