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Virgin Dancer. Die Tänzerin. (Sensual Fantasies) (German Edition)

Virgin Dancer. Die Tänzerin. (Sensual Fantasies) (German Edition)

Titel: Virgin Dancer. Die Tänzerin. (Sensual Fantasies) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Court
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betrachtete, die er schrieb.
    "Danke. Machst du deine Matheaufgaben?" erkundigte sie sich sanft.
    Er murmelte etwas Abfälliges vor sich hin. Offenkundig hatte er all seine Hausaufgaben schon vor Stunden erledigt.
    "Natürlich nicht", sagte er, ohne auch nur einen Moment das Tippen zu unterbrechen. Er hatte eine klare, tiefe Stimme, sprach jedes Wort äußerst präzise aus. Einige Leute – insbesondere andere Teenager, die ihre eigene Art hatten, sich auszudrücken – hielten das für seltsam.
    "Warum bist du nicht mit deinen Freunden draußen? Das Wetter ist heute so schön", sagte sie und deutete aufs Fenster. "Schau mal, die Blätter färben sich schon rot und golden", fügte sie hinzu, wusste allerdings, dass ihr Bruder nicht das geringste Interesse an der Schönheit der Natur zeigte. Es war bedauerlich, lag seine Schule doch in einem riesigen Landstrich voller weitläufiger grüner Wälder. Allein die Hinfahrt aus New York dauerte fast zwei Stunden, sodass sie es kaum bewerkstelligen konnte, ihn öfter als ein- oder zweimal im Monat zu besuchen – dennoch sehr oft im Vergleich zu den spärlichen Besuchen ihrer Eltern.
    "Ich entwickle eine neue Suchmaschine", erklärte Caleb ruhig. "Sie wird dich nicht nur ganz nach deinen persönlichen Wünschen auf entsprechende Seiten führen, sondern dich auch mit Leuten verbinden, die dieselben Seiten besuchen und in deiner Gegend wohnen, mit direkten Links auf ihre sozialen Netzwerke. Ich biete auch maximale Sicherheit, damit niemand deine Aufrufe und Einkäufe analysieren oder Informationen über deine Konsumgewohnheiten an die Industrie verkaufen kann. Du wirst hundertprozentig anonym sein, jederzeit, auch ohne Zusatzanwendungen, die deine IP-Adresse verbergen."
    Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und wurde von einem seltenen Ausdruck des Lächelns belohnt. Seit ihrer Kindheit war sie die Einzige gewesen, da das tun durfte. Von beiden Eltern ertrug er nicht mehr als eine schnelle Umarmung oder eine Berührung seiner kastanienbraunen Locken, die Jades Haaren so sehr ähnelten. Er war ein ziemlich gut aussehender junger Mann geworden. Sie fragte sich, ob er es überhaupt bemerkte, wenn ein Mädchen in der Schule Interesse zeigte, ihn näher kennenzulernen. Vermutlich nicht.
    "Das klingt genial, Caleb. Aber ich fürchte, so eine Suchmaschine wäre nicht sehr profitabel, oder?"
    "Nicht, wenn ich versuchen würde, sie an die Industrie zu verkaufen", sagte er. "Aber ich kann mir vorstellen, dass viele Leute mehr als zufrieden damit wären, jeden Monat einen kleinen Betrag für die Nutzung einer Suchmaschine auszugeben, die ihnen ihre Privatsphäre lässt."
    Nun lachte sie. "Caleb, wenn du weiter solche Ideen hast, bist du noch vor dem College reich wie Bill Gates. Kaufst du uns dann ein hübsches Haus in den Hamptons?"
    "Tut mir Leid, aber das kann ich nicht, Jade", entgegnete er ernst, unfähig, ihrer kleinen "Was wäre wenn"-Spielerei zu folgen. Caleb vermochte nur Tatsachen zu erkennen. Ein Szenario, das für ihn keinen Sinn ergab, konnte er sich nicht vorstellen. "Ich bin nicht reich. Ich habe neunundvierzig Dollar in meiner Brieftasche, eintausendvierhundertneunundachzig Dollar und zwanzig Cent auf meinem Konto und meine Hälfte des Geldes, das uns Oma vererbt hat. Du weißt, dass ich das nicht ausgeben kann, bevor ich einundzwanzig bin. Ein Haus in den Hamptons kostet schätzungsweise …"
    "Das war nur ein Witz, Caleb", unterbrach sie ihn und schenkte ihm noch eine enge Umarmung. "Ich meinte nur, dass du mir ein Haus kaufen könntest, wenn du eines Tages reich wärst. Aber auf die eine oder andere Art werden wir zusammenwohnen. Sobald ich mit der Ballettschule fertig bin und einen ordentlichen Job habe, suche ich uns eine schöne Wohnung, wo wir zusammen einziehen können. Würde dir das gefallen?"
    "Nein", sagte er kurzum. "Ich wohne hier, Jade."
    Sie seufzte. Veränderungen im Leben gefielen Caleb nicht im geringsten. Zumindest schien ihr Bruder hier zufrieden zu sein, auch wenn er in der Schule nicht viele Freunde gefunden hatte und ein Außenseiter geblieben war – ganz gleich, wie ideenreich oder klug er auch sein mochte. Er war einfach anders als andere Menschen, doch gerade dafür liebte sie ihn. Eines Tages, wenn Caleb mit der Schule fertig war, würde sie eine Möglichkeit finden. Sie wusste, dass er nicht allein leben könnte, ohne jemanden, der regelmäßig auf ihn aufpasste und ihm die Welt erklärte.
    Oft waren es die einfachen Dinge, die ihren

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