Virgin Dancer. Die Tänzerin. (Sensual Fantasies) (German Edition)
sich wie eine zweite Haut an ihren Körper, umschloss ihren Hals und ließ die Arme unbedeckt. Ein hoher Schlitz, der fast bis zur Mitte ihres Oberschenkels reichte, vollendete den subtilen, wenn auch aufreizenden Stil.
Selbstverständlich hatte Marc einen Rotton gewählt, der großartig zur Farbe ihres Haars passte. Sie trug ihre Haare in einem lockeren Nackenknoten, einige lose Strähnen über die Schläfen, die ihr Gesicht betonten. Alrik war sprachlos gewesen, als er sie abgeholt hatte. Kurz hatte er in Erwägung gezogen, mit ihr zu Hause zu bleiben, um – wie er sagte – ihren Anblick mit niemandem teilen zu müssen. Kichernd hatte sie ihn dazu angehalten, sie zum Auto zu bringen, bevor er noch ihr Make-up und ihre Haare mit seinen Küssen ruinieren konnte.
Nun, zu späterer Stunde, waren die Säle des riesigen Bauwerks nicht mehr so überfüllt. Alrik nahm sie mit in eine düstere Ecke einer Ausstellung über alte Kulturen Nordeuropas, um sich einen Kuss zu erschleichen.
"Na, wen haben wir denn da? Wenn das nicht Mr. Larsson ist", sagte plötzlich eine kalte, kultivierte Stimme. Ascobar trat ins Licht eines nahen Schaukastens voller Wikingerwaffen, Broschen und Handwerksgegenstände. "Man hätte erwarten können, Sie hier vorzufinden", fügte er hinzu und deutete auf die Ausstellung. "Das muss Sie an Ihre Vorfahren erinnern. Die tapferen Nordmänner."
Jade warf Alrik einen unauffälligen Blick zu. Sie erwartete einen Ausdruck der Ablehnung, doch sein Gesicht verdunkelte sich nur kaum wahrnehmbar. Dann aber lächelte er und offenbarte seine Freude, den anderen Mann zu sehen.
"Mr. Ascobar", sagte er höflich. "Welch eine Überraschung, Sie hier zu treffen. Ich hatte nicht damit gerechnet, Sie vor nächster Woche wiederzusehen. Ich hoffe, unser Geschäft in Kürze abzuschließen."
"Selbstverständlich", entgegnete Ascobar. "Ich nehme an, meine jüngste Lieferung wird all Ihre Erwartungen erfüllen." Seine Augen wandten sich Jade zu, musterten sie prüfend. "Doch wie ich sehe, sind Sie heute Abend in äußerst charmanter Begleitung. Ich heiße Iago Ascobar, junge Dame." Er nahm ihre Hand und küsste sie galant. Jade spürte, wie Alrik an ihrer Seite erstarrte, und sie konnte sich nur mit Mühe beherrschen, nicht ihre Finger aus Ascobars Griff zurückzuziehen.
"Jade Cameron", sagte sie kurz angebunden. "Alrik, es tut mir leid, aber ich bin ziemlich müde. Könntest du mich vielleicht nach Hause fahren?"
"Sicher", sagte er. "Ich bedaure, Mr. Ascobar, aber wir werden die geschäftlichen Angelegenheiten zu einem anderen Zeitpunkt besprechen müssen. Wann kann ich einen Blick auf diese jüngste Lieferung werfen, die Sie erwähnten? Ich würde den Vertrag gerne so schnell wie möglich abschließen."
"Morgen", sagte Ascobar mit einem undurchschaubaren Lächeln. "Treffen Sie mich um zehn am vereinbarten Ort. Und vergessen Sie bitte nicht, eine finanzielle Sicherheit mitzubringen."
"Natürlich", sagte Alrik, ohne Ascobars Blick auszuweichen. "Sie werden keinen Anlass sehen, mein aufrichtiges Interesse an Ihrem Angebot anzuzweifeln."
"Dann sind wir im Geschäft", sagte Ascobar, und die Männer schüttelten sich die Hände, bevor sie ihrer Wege gingen. Jade war sich nicht ganz sicher, doch sie glaubte, blanken Hass in diesem Mann zu erkennen. Er hatte ihr einen drohenden Blick zugeworfen, bevor er sich abgewandt hatte, selbstverständlich hinter Alriks Rücken.
"Gehen wir nach Hause", sagte er und führte sie in Richtung des Ausgangs. Sein Lächeln war plötzlich wie weggewischt. Sie stellte keine Fragen über Ascobar, wusste sie doch, dass er sie ohnehin nicht beantworten würde. Also folgte sie ihm, erleichtert, nicht mehr in Gegenwart dieses Mannes zu sein.
Sie fühlte sich verzweifelt und verängstigt. Nun, da sie Ascobar die einzige Information über Alrik geliefert hatte, die in ihre Hände gelangt war, würde er sie endlich in Ruhe lassen und aufhören, das Leben ihres Bruders zu bedrohen? Und was genau ging zwischen diesen beiden Männern vor? Was auch immer es mit diesem sogenannten Geschäft auf sich haben mochte, sie wollte lieber nicht allzu viel darüber wissen. Sie hoffte nur, dass es sich nicht um das handelte, was sie in dem Zeitungsartikel gelesen hatte. Doch sie befürchtete es.
Sie wünschte sich einfach nur die Gewissheit, dass Caleb wieder sicher war. Dann würde sie nie jemand wieder dazu zwingen können, den Mann anzulügen, den sie liebte.
Alrik ging mit langen, rastlosen Schritten
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