Virulent
Hintern ganz gewaltig versohlt werden.
Mr. Beckett trat einen Schritt nach vorn. »Vielleicht … vielleicht sollten wir auf Beck hören, Chelsea. Schließlich ist er älter.«
Auch Mr. Beckett musste man den Hintern versohlen. Das war in Ordnung. Sie hatte das ohnehin vorgehabt, doch sie fühlte sich besser, seit sie wusste, dass Mr. Beckett es verdiente.
»Mister Beckett ist ein Spion«, zischte Chelsea. »Und Beck ebenso.«
Mr. Beckett wurde bleich. »Nein! Nein, Chelsea, wir sind keine Spione.«
»Halt’s Maul, Dad«, sagte Beck.
Mr. Beckett sah seinen Sohn an. Dann trat er einen Schritt zurück.
Wieder lächelte Beck. »Gott will nicht, dass wir uns streiten, kleine Chelsea«, sagte er. »Wir sind keine Spione, und wir werden hierbleiben.«
Chelsea schenkte ihm ihr süßestes Lächeln. »Du willst hier bleiben? Okay, Beck. Du kannst so lange bleiben, wie du willst.«
Sie holte rasch tief Luft und dachte so nachdrücklich wie sie nur konnte: Schnappt sie euch!
Jetzt war es Beck, der die Augen aufriss. Chelsea wusste, warum. Sie war viel, viel stärker als er. Ihm war nicht klar gewesen, wie viel stärker, und jetzt war es zu spät.
Daddy trat nach vorn und rammte Mr. Beckett an der Stelle, an der es wirklich zählte, sein Knie in den Leib. Mr. Beckett gab ein schmerzerfülltes Stöhnen von sich und fiel zu Boden. Der alte Sam Collins rannte herbei und trat Mr. Beckett immer wieder ins Gesicht, während Daddy ein Messer aus einer Schublade zog und sich auf Mr. Beckett stürzte.
Tritt, Stich, Tritt, Stich, Tritt, Stich.
Mr. Beckett schrie, aber das war okay.
Beck schüttelte den Kopf, als wolle er nicht glauben, was er da sah. Er drehte sich um und wollte davonrennen, aber Mr. Roznowski riss ihn von hinten zu Boden.
Chelsea hörte Becks geistigen Schrei. Hört auf! Gott, rette mich!
Chelsea, was tust du nur?
Mr. Roznowski drückte Becks Kopf auf den Linoleumboden und fing an, Beck das Knie ins Gesicht zu rammen. Ein merkwürdig knirschendes Geräusch erklang.
Er war gefährlich, Chauncey.
Wir brauchen ihn. Hör sofort auf.
»Du bist nicht mein Boss, Chauncey«, sagte Chelsea.
Beck trat noch immer schwach um sich, nachdem ihm das Knie zum dritten Mal ins Gesicht gerammt wurde. Er zuckte noch nach dem vierten Mal. Nach dem fünften Mal hörte er auf. Mr. Roznowski erhob sich. Becks Gesicht sah sehr komisch aus. Auch Daddy stand auf, bedeckt von Mr. Becketts Blut. Der alte Sam Collins humpelte. Es sah aus, als hätte er sich den Fuß verletzt, als er Mr. Beckett ins Gesicht getreten hatte.
Chelsea, ich bin Gott, du musst mir gehorchen.
Sie schüttelte den Kopf. Ich bin jetzt ein großes Mädchen, Chauncey. Beck war gefährlich. So ist es am besten. Irgendwann wirst du mich verstehen.
Das war natürlich eine Lüge. Beck war nicht gefährlich gewesen, doch es war möglich, dass Chauncey Beck mehr geliebt hätte als sie. Chauncey war Chelseas besonderer Freund. Jetzt, da es keinen Beck mehr gab, würde das bis in alle Ewigkeit so bleiben.
»Gut, alle mal herhören«, sagte Chelsea. »Es wird Zeit, dass wir unser Spiel in Mister Jenkins Haus fortsetzen. Irgendjemand muss zweimal fahren, denn wir müssen Mister Becketts Auto beseitigen. Mommy, du kannst mich mit dem Schneemobil mitnehmen. Daddy, du kannst hier aufräumen und ebenfalls mit dem Schneemobil rüberkommen, okay?«
»Ja, Chelsea«, sagte Daddy.
Chelsea, Mr. Roznowski und der alte Sam Collins zogen ihre Mäntel an und gingen durch die Vordertür nach draußen, während Daddy die Streichholzschachtel holte.
62
Bettys Autopsie
Betty Jewells Autopsie war eine Katastrophe.
Margaret konnte nach Amos’ grässlichem Tod kaum einen klaren Gedanken fassen, ganz zu schweigen davon, dass sie es geschafft hätte, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Als es ihr schließlich gelang, den Schutzanzug anzuziehen und sich an die Arbeit zu machen, war die Leiche des Mädchens zum größten Teil verwest.
Margaret näherte sich der Metalltrage, an ihrer Seite Clarence in seinem Schutzanzug. Gitsh, Marcus und Dr. Dan standen direkt neben Bettys schwarzer Leiche. Die Verhältnisse waren sehr beengt, doch Clarence weigerte sich, von ihrer Seite zu weichen. Gitsh und Marcus hatten sauber gemacht und dabei Erstaunliches geleistet. Der Autopsieraum sah makellos aus. Von der Trage lief ein stetiger dicker Strom schwarzen Schleims langsam über die Abflussrinnen hinab in das weiße Spülbecken.
Margaret wollte sich diese kriechenden
Weitere Kostenlose Bücher