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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Scheiße«, sagte Brandon. »Ich freue mich wirklich, Sie zu sehen. Ich habe mir gerne Ihre Spiele angeschaut. Oh how I hate Ohio State, stimmt’s?«
    Wieder nickte Perry.
    »Und was war das mit diesem ganzen Mordkram vor ein paar Monaten?«
    »Eine Verwechslung«, sagte Dew. »Perry arbeitet jetzt für die Regierung. Wie steht’s mit dem Haus? Irgendwelche Leichen? «
    »Unglücklicherweise ja«, sagte Brandon. »Ein männlicher Erwachsener, eine weibliche Erwachsene und ein Kind, etwa sieben bis zehn Jahre alt. Wahrscheinlich Bobby und Candy Jewell – ihnen hat das Haus gehört – und ihre Tochter Chelsea.«
    »Wahrscheinlich?«
    »Die Leichen sind in einem sehr schlechten Zustand«, sagte Brandon. »Alle drei waren in der Küche, wo das Feuer ausbrach. Definitiv Brandstiftung, keine Frage. Und irgendeine
Riesensauerei. Die Frau hat ein Loch im Schädel, wahrscheinlich hat ihr jemand in den Hinterkopf geschossen.«
    »Wir brauchen die Leichen«, sagte Dew.
    »Wie bitte?«
    »Die Leichen. Wir brauchen sie. Ihre Männer sollen sie ins Freie schaffen, in Leichensäcken verstauen und sie da drüben liegen lassen, unter dieser kleinen Schaukel.« Dew deutete auf einen Baum im Vorgarten. Zwei Seile hingen von einem kahlen, schneebedeckten Ast herab und endeten an einem kleinen, schneebedeckten Holzbrett.
    Brandon sah zur Schaukel und dann wieder zu Dew. »Aber … wir müssen sie in die Leichenhalle des Bezirks schaffen. «
    »Heute nicht«, sagte Dew. »Die Leichenhalle kommt sozusagen zu uns. Legen Sie die Leichen in die Säcke, legen Sie die Säcke dort drüben hin, und zwar so schnell wie möglich. Verstanden? «
    Brandon starrte ihn einen Augenblick lang an. Dann nickte er. Er ging zurück zum Feuer.
    Dew zog sein Handy aus der Tasche und wählte. Otto antwortete sofort.
    »Otto, hier Dew. Wir sind beim Haus der Jewells. Die ganze Familie ist tot, das Haus brennt, vielleicht gab es eine Schießerei. «
    »Ist Perry schon wieder durchgedreht?«
    »Nein, er hatte nichts damit zu tun.«
    »Ernsthaft?«
    »Klappen Sie die Kuchenluke zu«, sagte Dew. »Setzen Sie Ihr Team in Bewegung. Ich will, dass das MargoMobil so schnell wie möglich hier ist. Es wird Zeit, dass Margaret ihren Kram zusammenpackt und sich wieder an die Arbeit macht.«
    64
Die Landkarte
    Chelsea saß hinter einer Glastür und sah hinaus auf den Hinterhof von Mr. Jenkins. Sie hatte den Vorhang fast vollständig zugezogen und nur noch einen zweieinhalb Zentimeter breiten Spalt übrig gelassen, um durch das Glas zu spähen. Das genügte, um den Hügel hinaufzusehen und zu beobachten, wie die Flammen aus ihrem Haus schossen. Aus dieser Entfernung sah es so klein aus. Genaugenommen konnte sie keine einzelnen Menschen erkennen, doch sie wusste, dass welche da waren.
    Vor allem eine ganz bestimmte Person.
    Der Schwarze Mann.
    Chelsea achtete sorgfältig darauf, nicht mit ihm in Berührung zu kommen und keine Verbindung zu ihm aufzunehmen. Sollte er sie jetzt spüren, wenn er schon so nahe war …
    »Chelsea«, rief Daddy aus Mr. Jenkins’ Wohnzimmer, »ich glaube, du solltest dir das ansehen.«
    Chelsea trug ihre Schale mit Eiscreme ins Zimmer und setzte sich neben Daddy. Mr. Jenkins hatte keine Eisriegel, doch das Schokolade-Mandeleis war auch nicht schlecht.
    Im Fernsehen lief Werbung. Fünf Leute waren im Wohnzimmer : Ryan Roznowski, Daddy, der alte Sam Collins, Mr. Burkle, der Briefträger, und Mr. Jenkins.
    Mr. Jenkins saß in einem Ohrensessel. Er sah nicht gut aus. Unter seinem großen, roten Bart war er völlig verschwitzt und bleich, doch er erholte sich zusehends. Chelsea konnte seinen Geist bereits spüren. Mommys Küsschen hatten funktioniert. Chelsea wusste, dass das sehr wichtig war – die Menschen, die
Chelsea geküsst hatte, konnten andere Menschen küssen. Gottes Liebe würde von einem zum anderen weitergegeben werden, bis die ganze Welt dieses Glück kannte.
    Mommy saß auf Mr. Jenkins Schoß und tupfte seine Stirn mit einem nassen Waschlappen ab.
    Es wird alles gut werden, Mr. Jenkins. Sie werden sich schon bald besser fühlen.
    Der Mann sah sie mit eingesunkenen Augen an. Er lächelte. »Danke. Ich danke dir für das Geschenk der Liebe Gottes.«
    »Da kommt es wieder«, sagte Daddy. Er richtete die Fernbedienung auf das Gerät und stellte lauter. Das Bild zeigte eine hübsche Dame, die hinter einem Tisch saß.
    »Wir wiederholen: Die Eilnachricht heute Nacht betrifft ein Transportflugzeug, das irgendwo im Otsego County vom Radar

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