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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Clarence. »Hoffen wir mal, dass es nicht noch mehr gibt.«
    »Sei doch mal realistisch, Clarence«, sagte Margaret. »Du weißt verdammt gut, dass es noch mehr geben wird. Es gibt immer noch mehr.«
    Schweigen erfüllte den Raum. Margaret dachte über die letzten Augenblicke nach, und ihr wurde klar, wie biestig sie sich angehört haben musste.
    »Tut mir leid«, sagte sie.
    Clarence zuckte mit den Schultern. »Keine Panik, Doc. Können wir diese Zytoskelett-Killer an dem testen, was noch von Betty übrig ist?«
    »Es ist nichts mehr übrig«, sagte Margaret. »Wir sind zu spät dran. Ich werde dir sagen, was wir mit dieser Leiche machen. Wir werden sie verbrennen.«
    Sie starrte Bettys sterbliche Überreste an, die schwarzen, verwesenden, mörderischen Überreste.
    »Äh, Margo«, fragte Clarence, »ich weiß nicht … sollten wir sie nicht … untersuchen?«
    Sie drehte sich zu ihm. »Und was genau werden wir dann finden? Hmm? Das ist einfach nur eine weitere schwarze Leiche,
Clarence. Apoptose-Kettenreaktion. Aus, tot, erledigt. Das war’s. Sie hatte, was ihr Vater hatte – was immer das auch sein mag. Also werden wir die chemische Analyse an seiner Leiche durchführen. Dazu brauchen wir dieses … dieses Ding nicht.«
    Sie wandte sich um zu Gitsh und Marcus. Die beiden betrachteten sie mitleidig. Der Tod von Amos stimmte auch sie traurig, das wusste sie, doch die beiden begriffen es einfach nicht.
    »Verbrennt die Schlampe«, sagte Margaret. »Ich will, dass kein einziges Gramm von ihr mehr übrig bleibt. Habt ihr mich verstanden?«
    Gitsh und Marcus nickten langsam.
    Sie drehte sich um und verließ den Autopsieraum.
    63
Burn, burn, yes ya gonna burn (Redux)
    Obwohl der größte Teil des Jewell-Hauses bereits abgebrannt war, schossen die Flammen noch immer hinauf in den dunklen Himmel. Die blinkenden Fahrzeuge der Feuerwehr sorgten für zusätzliche Beleuchtung, und die verschiedenen Lichter färbten die Schneeflocken, die unablässig zu Boden fielen wie Regen in Zeitlupe. Isoliert in der Dunkelheit des Grundstücks der Jewells wirkte der Ort wie eine Insel aus Licht, die von einem unendlichen schwarzen Ozean umgeben war.
    Aus den Schläuchen der Einsatzfahrzeuge strömte Wasser in das brennende Haus und verwandelte den Boden in ein
matschiges Chaos aus Schlacke und Schlamm. Die Spur der Dreiecke hatte ihn zu einem brennenden Haus geführt? Unfassbar, dachte Dew, was für eine Überraschung. Wäre er sofort nach seiner Ankunft in Gaylord hierhergekommen, wäre es ihm inzwischen wahrscheinlich gelungen, die Jewells festzunehmen. Stattdessen hatte Dew das Gefühl, dass er nichts weiter als einige zusätzliche Leichen für Margarets Sammlung finden würde.
    Margaret. Sie war völlig verstört. Amos war unter so schlimmen Umständen gestorben. Je länger sie in diesem Geschäft blieb und sich in jenem geheimen Land der Murray Longworths und der Dew Phillips’ aufhielt, umso mehr würde sie begreifen, dass solche Scheiße unausweichlich war. Er fragte sich, ob sie das alles ausblenden konnte oder ob sie irgendwann in der Zukunft ihre eigenen Kriegsgeschichten erzählen würde.
    Dew musterte Perry, der ausdruckslos dastand und das Feuer betrachtete. Was ging in dieser großen Melone vor, die er als seinen Kopf bezeichnete? Vor drei Tagen waren sie aneinander geraten, und Perry hatte sich seitdem verändert. Es sah so aus, als hätte Margaret wieder einmal Recht gehabt. Dew hoffte, dass die Veränderung echt war. So krank es sich anhörte – und es hörte sich verdammt durchgeknallt an –, er fing an, diesen Jungen zu mögen.
    Dew tippte Perry an. »Spürst du etwas?«
    Perry schüttelte den Kopf. »Ich hatte gerade dieses graue Gefühl. Da ist noch etwas anderes, aber ich kann es einfach nicht bestimmen.«
    »Was ist mit diesem anderen Gefühl?«, fragte Dew. »Der Eindruck, dass sie ein Comeback im vierten Viertel vorbereiten? «

    »Ja«, sagte Perry. »Das empfinde ich noch immer. Es ist sogar noch stärker geworden.«
    Ein Mann in einer Feuerwehruniform kam durch den Matsch auf sie zu. »Sind Sie Dew Phillips?«
    Dew nickte und reichte ihm die Hand.
    »Brandon Jastrowski. Der Polizeichef sagte, dass ich euch Jungs auf jede nur mögliche Art und Weise unterstützen soll.« Brandon sah Perry an und streckte ihm die Hand hin. »Und Sie sind?«
    Perry sah Dew an. Dew nickte.
    »Perry Dawsey«, sagte Perry und schüttelte die ausgestreckte Hand.
    »Dawsey? Scary Perry Dawsey?«
    Perry nickte.
    »Heilige

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