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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Perry.
    Und hier, mitten auf der Straße … Dew Phillips.
    Entspann dich und lass es einfach geschehen. Du wirst jetzt stärker sein. Du wirst wie ich sein. Komm zu mir, Perry. Beschütze mich.
    Perry schlurfte zu Dew. Der Mann lag auf dem Rücken. Sein Mund öffnete und schloss sich immer wieder. Er sah Perry und brachte ein Lächeln zustande. Dann zuckte er mit den Schultern.
    Dew wusste, wie die Dinge standen.
    »Tut mir leid … mein Junge«, sagte er, und seine Stimme war ein heiseres Krächzen. »Es sieht so aus … als würden wir doch nicht angeln gehen.«
    Töte ihn.
    Dews Gesicht verzerrte sich zu einer Maske der Qual. Perry
wusste, was Dew fühlte, denn er fühlte denselben Schmerz. Der Unterschied bestand nur darin, dass Perry und der Schmerz alte Kumpel waren, die sich längere Zeit nicht gesehen hatten.
    Die Welle des Schmerzes, die durch Dews Körper strömte, schien einen Augenblick lang schwächer zu werden. Er blinzelte heftig und hustete. Schaumiges Blut spritzte auf seine Lippen.
    »Junge … nimm mein Telefon. Sieh zu, dass Margaret von hier verschwindet.«
    Perry nickte. »Das werde ich.«
    Töte ihn. Tu’s jetzt.
    »Ich bin stolz auf dich, Perry«, sagte Dew. »Vielleicht hast du ja keine … Hoden … aber Eier hast du auf jeden Fall.«
    Dew Phillips lachte tatsächlich. Jedenfalls fing er an zu lachen, doch dann hustete er wieder Blut.
    Perry sah seine .45er auf dem Boden liegen. Die Waffe hatte Dew mehr als dreißig Jahre lang gehört.
    Töte ihn!
    »Danke für alles«, sagte Perry. »Das hier tut mir leid, aber ich muss es tun.«
    Perry hielt Dew die .45er an die Stirn.
    »Mein Junge, was …«
    Perry schloss die Augen, hielt die Hand vollkommen ruhig und drückte ab.
    Dann drehte er sich um und ging auf das Gebäude zu.
    Chelsea hatte ihn gerufen. Gott hatte ihn gerufen, und er musste gehorchen.
    132
Ride to live
    Die schwarze Harley Night Rod Special dröhnte über den Bürgersteig der East Jefferson Avenue. Menschen rannten panisch aus dem Weg, nur allzu bereit, vor einer weiteren potenziellen Bedrohung zu fliehen – einem höllisch lauten Motorrad, auf dem zwei Gestalten in schwarzen Schutzanzügen saßen.
    Überall auf dem Bürgersteig und auf der Straße lagen Tote, die Leichen der Menschen, die sich der Geiselnahme durch Odgens Männer widersetzt hatten. Clarence fädelte sich zwischen allem hindurch: zwischen diesen Leichen, zwischen Autos, die auf den Bürgersteig gefahren und in Gebäude gekracht waren, und zwischen einzelnen Menschen, die ziellos umherstreiften, während sich ihre Finger in Augen, Gesichter und Arme krallten. Überall erkannte Margaret Spuren des grauen Staubs. Je weiter sie fuhren, umso dünner wurde der Staub, und schließlich sah sie keinen mehr. Sie hatten den weitläufigen Explosionsradius der aufgeblähten Staubkugel überschritten.
    Die einzigen Sporen, die es hier jetzt noch gab, waren diejenigen auf ihren Schutzanzügen.
    Obwohl sich der Verkehr überall so dicht staute, als befänden sie sich auf einem Parkplatz, kam die Harley rasch voran. Ihr obszön lauter Motor warnte alle, die sich ihr in den Weg stellen könnten, bereits aus großer Entfernung. Schon nach wenigen Minuten sahen sie das Footballfeld der Highschool zu ihrer Linken. Auf dem Feld standen ein MargoMobil und zwei Ospreys.
    Ein Icon leuchtete plötzlich auf ihrem Helmdisplay – die
drahtlose Verbindung. Der Computer in Margarets Anzug hatte mit dem Kommunikationsnetz des neuen MargoMobils Kontakt aufgenommen.
    »Hier ist Doktor Margaret Montoya!«, schrie sie, als Clarence scharf in die Mount Elliot einbog. »Bereiten Sie die sofortige Evakuierung vor. Stellen Sie mich auf dieser Frequenz zu Murray Longworth durch, und zwar sofort. Öffnen Sie die Luftschleuse, verlassen Sie die Trailer und begeben Sie sich in den Osprey. Lassen Sie die Maschinen warmlaufen. Wir sind in drei Minuten bei ihnen. Kommen Sie nicht in meine Nähe, ich bin ansteckend.«
    Einen Block später sahen sie das Haupttor des Footballfelds. Ein Soldat hatte dort Wache gehalten, doch sie sahen nur seinen Rücken, während er auf den Osprey zusprintete. Clarence fuhr die dröhnende Maschine durch das Haupttor auf das Feld und hielt vor der Luftschleuse des MargoMobils.
    Kaum waren die Motorengeräusche verklungen, hörte Margaret Murrays Stimme aus Lautsprechern in ihrem Helm. »Margaret, was ist da los?«
    Clarence und sie sprinteten zur Luftschleuse. Es kam ihr so vor, als würde sie schon seit einer Ewigkeit

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