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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Weicheier«, sagte Perry. »Ich finde, ein Montiereisen hat mehr Charles-Bronson-Flair.«
    Dew starrte ihn noch einige Augenblicke lang an, dann nahm er die Landkarte und ging nach draußen. Als er ins Freie trat, sah er, wie das erste MargoMobil in die Auffahrt bog. Wenn Margaret erfuhr, dass sie nichts bekam, mit dem sie arbeiten konnte, wäre sie nicht gerade glücklich.
    8
Zurechtgestutzt
    Die Bremsen des Sattelschleppers zischten, als die Zugmaschine langsamer wurde und stoppte.
    Das McMillian-Haus war nichts Besonderes, ein typisches schachtelartiges Gebäude mit drei Schlafzimmern auf zwei Stockwerken und einem einst weißen, inzwischen abblätternden Anstrich, der den Blick auf dunkle Flecken verwitterten Holzes freigab. Ein großer Hof mit alten, blattlosen Bäumen. Zwei graue Kleintransporter standen auf der Straße. Sie nahm an, dass der unauffällige schwarze Lincoln auf dem Rasen Dew gehörte.
    Dass es in Strömen goss, war durchaus willkommen – der eisige Regen würde neugierige Nachbarn von der Straße fernhalten. Ein paar Leute würden zwar die Aktivitäten hier draußen von ihren Fenstern aus beobachten, doch solange sie nicht versuchten, auf das Grundstück zu gelangen, war das in Ordnung.
    Gitsh beugte sich um den Fahrersitz herum, um nach
Margaret zu sehen, und sein Afro wippte mit jeder Bewegung leicht auf und ab. »Sollen Marcus und ich die Fahrzeuge verbinden und den Untersuchungsraum vorbereiten, Ma’am?«
    »Ja, Gitsh«, sagte Margaret. »Danke.«
    Er stieg aus und schloss die Fahrertür. Untersuchungsraum war als Bezeichnung ein wenig lächerlich. Natürlich benutzten alle das Wort, doch bisher hatte es noch keine Untersuchungen gegeben – nur Autopsien. Was nicht unbedingt ironisch war, wenn man bedachte, dass die beiden Sattelschlepper ursprünglich zu Postmortem-Untersuchungen von Opfern der Infektion entwickelt worden waren, die direkt vor Ort durchgeführt werden sollten. Wenn man es mit einem unbekannten, tödlichen Erreger zu tun hatte, war es sinnvoller, die Leichen an dem Ort zu untersuchen, an dem die Infizierten gestorben waren, anstatt sie in ein Labor zu schaffen, das auf eine Biogefährdung der Sicherheitsstufe 4 eingerichtet war. Gleichgültig, wie sicher der Transport auch sein mochte, es bestand immer die Gefahr, dass man den Erreger irgendwo auf dem Weg weiter ausbreitete. Hingegen konnte man mit einer beweglichen BSL-4-Einheit die Leiche nicht nur an Ort und Stelle untersuchen, man konnte sie sogar einäschern.
    Nur wenige Sekunden, nachdem Gitsh die Fahrertür geschlossen hatte, öffnete sich die Beifahrertür, und ein triefend nasser Dew Phillips kletterte hinein. Kleine Eisstückchen klebten an seiner kahlen Kopfhaut und dem Ring aus rötlichem Haar, der sich über seinen Hinterkopf von einer Schläfe zur anderen zog. Er sah müde, nass und verärgert aus.
    »Ein Überlebender«, sagte Dew. »Ein Säugling im Van rechts. Doc Braun, können Sie ihn untersuchen? Er ist nicht infiziert.«
    »Wie wollen Sie das wissen?«, fragte Margaret.

    »Wenn er es wäre, hätte Perry ihn umgebracht. Genau wie die anderen drei Personen, die infiziert waren.«
    Margaret sank in ihren Stuhl zurück. Sie waren zu spät. Schon wieder.
    »Ich kümmere mich um das Kind, Dew«, sagte Amos. »Aber ich frage mich, warum ihr Regierungstypen unseren Mister Durchgeknallt nicht kontrollieren könnt.«
    »Er hat Baum und Milner einen Klinikaufenthalt verschafft«, knurrte Dew. »Vielleicht wollen Sie ja versuchen, einen fast zwei Meter großen Mörder zu kontrollieren, der diese Karre hier wahrscheinlich auf seinen Schultern hochwuchten kann.«
    Amos schüttelte den Kopf. »Kommt nicht in Frage. Dieser Alki macht mir eine Schei … macht mir wirklich Angst. Sorgen Sie dafür, dass dieser Psychopath aus dem Haus verschwunden ist, bevor wir hineingehen, oder ich steige gar nicht erst aus.«
    »Der kleine weiße Mann hat Recht«, sagte Clarence. »Dew, könnten Ihre Leute vielleicht den Eunuchen rausschaffen?«
    Dew nickte müde. Margaret beugte sich vor.
    »Nein«, sagte sie. »Ich will zuerst mit ihm sprechen.«
    »Vergiss es, Margo«, sagte Clarence. »Was ist nur mit dir los?«
    »Zunächst einmal, dieser Mann heißt Perry. Nicht der Eunuch, nicht Mister Durchgeknallt und nicht dieser Psychopath. Zweitens, nichts ist mit mir los.«
    »Irgendetwas stimmt mit Ihnen nicht«, erwiderte Dew. »Haben Sie nicht gehört, wie ich gesagt habe, dass er gerade drei Menschen umgebracht hat?«
    »Doch. Und

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