Virulent
ich habe auch gehört, wie Sie gesagt haben, dass er das Baby nicht umgebracht hat, weil das Baby nicht infiziert ist. Er hat den kleinen Jungen nicht umgebracht, der
Baum und Milner gefunden hat, und – wie ich hinzufügen darf – er hat auch die beiden nicht umgebracht. Ich bin nicht infiziert, also dürfte ich keinerlei Probleme bekommen.«
»Auf keinen Fall«, sagte Clarence. »Wahrscheinlich ist er wieder betrunken. Dew, ist er betrunken?«
»Wenn nicht, ist er kurz davor.«
»Siehst du?«, sagte Clarence. »Das war’s, Margo. Du gehst nicht rein.«
»Er hat recht«, sagte Dew. »Vergessen Sie’s.«
»Die Beschlussfähigkeit wurde hiermit festgestellt«, sagte Amos. »Wenden wir uns nun einem neuen Thema zu. Der Vorsitzende erteilt Senator Gonzales aus Topeka das Wort.«
»Haltet jetzt alle die Klappe«, sagte Margaret. »Wir können nicht zulassen, dass Perry die Infizierten tötet. Irgendjemand muss ihm das begreiflich machen.«
»Machen Sie sich darüber keine Sorgen«, sagte Dew. »Sie können drauf wetten, dass er das nächste Mal, wenn er Witterung aufnimmt, Handschellen und Fußfesseln tragen wird, bevor wir uns auf den Weg machen.«
Amos lachte. »Handschellen? Wahrscheinlich verspeist er die einfach so.«
»Handschellen?«, sagte Margaret. »Fußfesseln? Nach all den Qualen, die dieser Mann durchgemacht hat, glauben Sie, dass Sie ihm etwas begreiflich machen können, indem Sie ihn in Ketten legen?«
»Er hat gerade drei Menschen umgebracht«, sagte Clarence. »Würde mir jemand mal bitte sagen, ob ich wirklich diesen herzerweichenden liberalen Schwachsinn höre.«
»Margaret«, sagte Dew, »Sie müssen den Kopf aus Ihrem Arsch ziehen.«
»Aufhören!«, schrie Margaret. »Ihr alle! Hört auf! Wir müssen
herausfinden, warum Perry das tut, und wir müssen es jetzt herausfinden. Er ist mein Patient, habt ihr das vergessen? Ich bin diejenige, die dafür gesorgt hat, dass ihn das verwesende Gewebe nicht umbringt.«
»Hey, ich habe geholfen«, sagte Amos.
Margaret machte eine abwiegelnde Geste. »Ja, natürlich hast du mir geholfen. Aber darauf wollte ich nicht hinaus. Ich weiß, dass Perry extrem gefährlich ist – ich bin keine Idiotin. Aber seit wir entdeckt haben, dass er die Wirtsorganismen aufspüren kann, war er die ganze Zeit über auf freiem Fuß. Er hätte verschwinden können, wenn er das gewollt hätte. Aber er ist nicht verschwunden. Und sorgen Sie dafür, dass er völlig isoliert bleibt.«
»Da haben Sie verdammt Recht. Ich sorge dafür, dass er isoliert bleibt«, sagte Dew. »Genau das macht man mit einem Psychopathen. Vergessen Sie’s, Margaret. Sie gehen da nicht rein.«
»Der Kampf ist vorbei«, sagte sie leise. »In diesem Haus liegen nur noch Leichen. Also bin ich an der Reihe.«
»Holla«, rief Amos. »Ich höre, wie irgendwo eine gläserne Decke zerschmettert wird.«
»Das ist mein Ernst«, sagte Margaret. »In unserer jetzigen Situation geht es um Analyse, und das bedeutet, dass Sie«, sie deutete auf Dew, »und du«, sie deutete auf Clarence, »meinen Anweisungen zu folgen habt. Nicht wahr?«
Die beiden Männer sagten nichts.
Amos beugte sich nach vorn. »Ich fürchte, genau das hat Murray angeordnet, Gentlemen.« Er deutete auf seinen Kopf. »Fotografische Erinnerung und so. Nicht so cool wie eine Waffe zu tragen, aber es kann ganz nützlich sein, wenn man was im Hirn hat.«
Dew hob die Hände. »Wissen Sie, was? Scheiß drauf. Ich muss Colonel Odgen benachrichtigen. Sorgen Sie dafür, das Margaret nichts passiert, Otto. Das ist Ihr Job. Ich wünsche Ihnen verdammt viel Glück.«
Dew stieg aus und warf die Tür hinter sich zu, so laut er konnte.
»Das ist Schwachsinn«, sagte Clarence.
»Ich gehe nach hinten und hole die Leichensäcke«, sagte Margaret. »Amos, komm mit und hilf mir. Clarence, wenn du dir über meine Sicherheit so große Sorgen machst, dann geh ins Haus und sag Perry, dass er sich nicht von der Stelle rühren soll. Von mir aus kannst du ihm drohen, denn ihr Männer macht das ständig, und es scheint ja gut zu funktionieren. Aber zieh deinen Helm und deine Handschuhe an, bevor du reingehst!«
Margaret ging an Amos vorbei, um durch die Beifahrertür der Schlafkabine nach draußen zu gehen. Wie Dew warf sie die Tür hinter sich mit voller Wucht zu.
Clarence saß schweigend da und schüttelte den Kopf.
Amos versuchte, ein Lachen zu unterdrücken, was ihm nicht gelang.
»Was ist denn da so witzig?«, fragte Clarence.
»Zieh deinen Helm
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