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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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und deine Handschuhe an«, sagte Amos. »Wenn du nicht schon sauer wärst, würde ich mich wahrscheinlich über dich lustig machen.«
    »Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, Amos.«
    »Ich sagte, ich würde mich über dich lustig machen. Aber in Wahrheit mache ich mich gar nicht über dich lustig. Ein Riesenunterschied. Mann, wage mir kaum vorzustellen, wie diese Frau wohl im Bett ist.«
    »Im Bett habe ich das Sagen«, antwortete Otto mürrisch.
»Unglücklicherweise scheint das der einzige Ort zu sein, an dem ich das Sagen habe.«
    »Sie hat dich ganz schön zurechtgestutzt.«
    »Ich habe nicht bemerkt, dass du viel Widerstand geleistet hättest.«
    »Alle wissen, wie leicht man mich zurechtstutzen kann«, sagte Amos. »Meine Frau, meine Töchter, Margaret. Das ist keine sensationell neue Nachricht. Aber du, Mister Alphatier? Du trägst die Illusion vor dir her, dass du irgendwann einmal in der Lage sein wirst, die Situation zu ändern.«
    »Fuck you, Zwerg. Und hilf mir mit diesen Handschuhen.«
    Amos hielt die Handschuhe so, dass Otto die Hände hineinschieben konnte. Er stellte sicher, dass die ringförmigen Verbindungen einrasteten und umwickelte sie mit Klebeband.
    »Hey«, sagte Amos. »Ich wette einen Zwanziger, dass Dawsey dich umbringt.«
    »Einverstanden.«
    »Ich nehme das Geld dann aus deinem Spind, wenn ich recht habe«, sagte Amos. »Es würde nicht gut aussehen, wenn ich in den Taschen einer Leiche herumkrame.«
    »Geht klar. Aber ich denke, wenn du gewinnst, werde ich mir um so etwas wirklich keine Sorgen mehr machen.«
    Die beiden Männer befestigten den dünnen Draht ihrer akustischen Empfangsgeräte hinter ihren Ohren. Der Draht enthielt einen kleinen Lautsprecher, der dem Gehörkanal angepasst war, sowie ein Mikrofon und einen Transmitter, der die Verbindung zum Kommunikationszentrum des MargoMobils aufrechterhielt. Die Geräte arbeiteten auf einer zuvor festgelegten Frequenz, die auch von Dew und den anderen Agenten benutzt wurde. Dadurch konnten sich die Mitglieder des wissenschaftlichen Teams miteinander unterhalten
und die Kommunikation zwischen Dew und seinem Team hören.
    Otto zog seinen schwarzen Helm an. Amos half ihm, den Verschluss zu versiegeln und wickelte einen Streifen Klebeband um den Metallkragen. Otto streckte die rechte Hand aus, und auf der Innenseite seines Unterarms wurde die Tastatur sichtbar, die den Anzug kontrollierte. Amos drückte auf den Startknopf, und der Kompressor, der an Ottos Gürtel befestigt war, fing fast lautlos an zu summen. Mit steigendem Druck wölbte sich das schwere PVC-Material seines Anzugs ein wenig nach außen. Sollte der Anzug beschädigt werden, würde die Luft herausströmen und – wenigstens theoretisch – alle Erreger und Toxine von seiner Haut fernhalten, bis die entsprechende Stelle repariert und alles dekontaminiert wäre.
    »Dann will ich mir mal meinen Zwanziger verdienen«, sagte Clarence.
    »War schön, dich kennenzulernen«, sagte Amos. »Wir sehen uns auf der anderen Seite.«
    Otto nickte. Dann öffnete er die breite Tür der Schlafkabine und sprang hinaus. Eisregen spritzte von seinem schwarzen Schutzanzug, als er auf das Haus zuging.

    9
Gleich den nächsten Drink
    Perry leerte sein fünftes Bier. Langsam breitete sich in seinem Gehirn eine angenehme Benommenheit aus. Er stand auf und ging zum Kühlschrank. Die Tür ließ sich nicht vollständig öffnen, da sie teilweise von der Leiche des Mannes blockiert wurde, der sich in die Hose gemacht hatte. Perry drückte mit seinem Fuß gegen die Hüfte des Mannes und schob ihn nach rechts.
    Im Kühlschrank fand er ein weiteres Sixpack Budweiser. Gut, der Tote hatte zwar keinerlei Disziplin besessen, aber wenigstens war er keines dieser Weicheier gewesen, die Bier nur tropfenweise tranken. Mit dem neuen Sixpack in der Hand trat Perry über die Leiche hinweg und setzte sich wieder hinter den Tisch, als eine weitere Gestalt in einem schwarzen Schutzanzug in die Küche kam. Dieser Mann trug nur eine Pistole. Durch das klare Helmvisier konnte Perry das überaus ernsthafte Gesicht von Agent Otto sehen.
    »Hey, Clarence«, sagte er. »Du siehst aus wie ein dicker Ninja. «
    »Danke«, sagte Otto. »Es bedeutet mir wirklich viel, wenn das von so einem Quell der Weisheit kommt, wie du einer bist.«
    Perry öffnete die Flasche und leerte sie in einem Zug. Seine sechste. Noch fünf Stück, und er wäre schön betrunken. Jeder sollte ein Ziel im Leben haben, nicht wahr?
    Langsam sah sich Otto

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