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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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die Hand an seinem Hosenbein ab.
    »Das nächste Tor liegt nordöstlich von hier«, sagte Perry. »Hinter der Grenze nach Michigan. Die nächstgelegene Stadt heißt Marinesco. Dort wollten diese Leute hin. Wenn es sonst noch jemanden gibt, der hier in der Gegend infiziert wurde, so wird er auch dorthin aufbrechen, oder er ist bereits dort. Das ist die Information, die ihr wirklich braucht, und jetzt habt ihr sie. Warum wollt ihr diese Versager dann auch noch lebend haben?«
    »Versager? Der, den du in der Mitte umgeknickt hast, kann nicht älter als fünf gewesen sein.«
    »Klar«, sagte Perry. »Und wenn er sich ein Messer hätte verschaffen können, hätte er es dir direkt in den Bauch gerammt.
    Warum willst du ihn lebend?«
    Dew knirschte mit den Zähnen. »Weil die Eierköpfe das so wollen, deshalb.«
    Perry nickte. »Genau. Sie wollen zusehen, wie jemand leidet. Sie wollen zusehen, wie jemand verrückt wird. Sie wollen zusehen, wie jemand das durchmacht, was ich durchgemacht habe, stimmt’s?«
    Dew sagte nichts.
    »Du wirst mich nicht los, alter Mann«, sagte Perry. »Ich bin
der Einzige, der sie hören kann. Ich bin der Einzige, der sie finden kann. Mein Arsch ist pures Gold wert.«
    Dawsey war vollkommen außer Kontrolle. Dew verstand, dass der junge Mann komplett durcheinander war. Natürlich. Es war erst fünf Wochen her, seit sich Dawsey seine Kronjuwelen abgeschnitten hatte. Ein gewisses Maß an Wut, Depression und post-traumatischem Stresssyndrom konnte ihm Dew sehr gut nachfühlen. Aber das hier?
    Und doch gab es einen Teil von Dew, der den Gedanken nicht abschütteln konnte, dass sein Partner Malcolm Johnson heute noch am Leben wäre, hätte er selbst die Infizierten so behandelt wie Perry.
    »Perry, du musst damit aufhören«, sagte Dew. »Margaret glaubt, dass sie diese Leute retten kann. Aber wie sollte sie dazu in der Lage sein, solange du hier diese Affenscheiße produzierst? «
    »Sie kann sie nicht retten«, sagte Perry. Er leerte die Flasche in einem Zug und öffnete die dritte. »Glaub mir. Ich weiß, wovon ich spreche. Ich bin die ganze Hilfe, die diese Leute brauchen. «
    Dew starrte den riesigen Mann einige Augenblicke lang an. Zum dritten Mal – und zum zweiten Mal in den letzten drei Tagen – hatte Dawsey eine dieser Konstruktionen gefunden.
    Dew konnte sich noch an die erste Konstruktion erinnern. Das Ding war so heiß gewesen, dass der ganze Schnee darum herum geschmolzen war. Sie hatten gesehen, wie es immer heller geworden war, wie es schließlich strahlend geleuchtet hatte; und dann die Vision tausender Kreaturen, die durch dieses Tor gekommen waren, die beinahe in die Wälder geströmt waren, bevor einige von Apache-Kampfhubschraubern abgefeuerte HEAT-Raketen die Struktur völlig zerfetzt hatten.
    »Damit hätten wir also zwei neue Tore in ziemlich kurzer Zeit«, sagte Dew. »Glaubst du, dass es noch mehr gibt?«
    Perry zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Ich kann es nicht genau erklären. Ich höre – wie heißt das Wort, das ihr Spionagetypen benutzt? Ich höre Stimmengewirr. Es könnte sein, dass noch mehr kommt. Ich weiß es nicht. Aber du kommst besser mal in die Gänge, alter Mann, anstatt hier mit dem Daumen im Arsch mit mir herumzusitzen. Ich glaube, das Ding in Marinesco ist schon ziemlich weit fortgeschritten. «
    Dew deutete auf Dawsey. »Du bleibst genau hier. Ich gebe das weiter, und dann bringe ich dich zurück in dein Hotel.«
    »Danke, Papa«, sagte Perry. »Oh, und sorg dafür, dass einer deiner Diener meine Tasche aus dem Kofferraum des Mustangs holt. Und da wir gerade von Mustangs sprechen, ich brauche einen neuen. Sorg dafür, dass es ein GT ist. Diesmal hätte ich gerne einen blauen mit einem silbernen Streifen, aber ich nehme auch jede andere Farbe, die du auftreiben kannst. Ich möchte nicht, dass es wegen mir Schwierigkeiten gibt.«
    Dawsey war nicht nur ein Freak und ein Killer, er war darüber hinaus auch ein Klugscheißer. Dew starrte ihn an und fragte sich, ob er nicht einfach seine Waffe wieder herausholen und allem ein Ende machen sollte.
    Die Waffe. Das warf eine interessante Frage auf.
    »Du hast Baumgartner und Milner ausgeschaltet«, sagte Dew. »Die beiden waren völlig hinüber. Warum hast du ihnen nicht die Waffen abgenommen?«
    Er sah ein Flackern in Perrys Augen, ein Flackern, das sich nur bei jenen seltenen Gelegenheiten zeigte, wenn er direkt über die Dreiecke oder die Kreaturen sprach. War es Furcht?

    »Waffen sind etwas für

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