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Vision - das Zeichen der Liebenden

Vision - das Zeichen der Liebenden

Titel: Vision - das Zeichen der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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Freunde. Als wäre nichts passiert. Wahrscheinlich sollte ich noch dankbar dafür sein, Freunde wie dich zu haben, Erik. Oder?«
    Er erntete einen gekränkten Blick. »Es ist meine Aufgabe, dich zu überwachen«, sagte Erik verstimmt, »aber das heißt nicht, dass ich nicht dein Freund bin. Ich hätte dich beschützt, wenn es nötig gewesen wäre.«
    »Und deine Leute in Gefahr gebracht?«
    Erik war kreidebleich geworden. »Nein. Das nicht«, gab er zu. »Aber ich wusste immer, dass ich nie vor diese Wahl gestellt werde. Du bist nicht der, für den sie dich halten.«
    Alex drehte sich auf die andere Seite und drückte das Gesicht ins Kopfkissen. Er war auf einmal todmüde. »Kannst du das Bett tiefer stellen? Ich will ein bisschen schlafen.«
    »Schon wieder? Du hast doch fast zwei Tage geschlafen!« Eriks erstaunter Blick prallte an Alex ab. Als sein Freund die Kurbel am Bett zu drehen begann, legte Alex sich wieder auf den Rücken. Doch statt nach unten schob sich das Kopfteil weiter nach oben.
    »Hey, anders rum. Ich will liegen, nicht sitzen.« Erst jetzt, wo er aufrechter saß, bemerkte er, dass auf dem Klapptischchen am Fußende des Bettes etwas lag. Ein Buch.
    Es war der alte Band über Astronomie, in dem er im Arbeitszimmer seines Vaters geblättert hatte. Das goldene Segelschiff leuchtete ihm sogar aus der Entfernung entgegen.
    Er machte Erik ein Zeichen und dieser hörte auf zu kurbeln. »Wie kommt denn das Buch hierher?«
    »Deine Schwester hat es heute Morgen mitgebracht. Deine Mutter meinte, du hättest im Fieber immer wieder danach verlangt, deswegen hat sie Laura angerufen. Hast du davon geträumt?«
    Alex strengte sein Gedächtnis an. »Nein, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. Gibst du es mir?«
    Erik reichte ihm das Buch. »Bevor du aufgewacht bist, habe ich ein bisschen darin geblättert. Dabei ist mir ein Zettel mit einer sehr merkwürdigen Zeichnung aufgefallen.«
    Alex blätterte durch die Seiten, bis er das Stück Papier gefunden hatte. Er erkannte es sofort wieder. »Das hier meinst du, oder?«
    Erik nickte. »Hast du eine Ahnung, was es bedeuten soll?«, fragte er.
    Alex schüttelte den Kopf. »Nicht die geringste.«
    In diesem Moment öffnete sich die Zimmertür. »Alex, mein Junge! Du bist aufgewacht!«
    Seine Mutter kam hereingestürmt, ein strahlendes Lächeln erhellte ihr gebräuntes, ausdrucksstarkes Gesicht. Vorsichtig setzte sie sich auf den Bettrand und griff nach seinen Händen. So fröhlich hatte Alex sie schon lange nicht mehr gesehen.
    »Erik, du solltest mir doch sofort Bescheid sagen, wenn sich sein Zustand verändert.« Erik erntete einen kurzen, vorwurfsvollen Blick. »Ist er schon lange wach? Wie fühlst du dich denn, mein Schatz?«
    »Mir ist ein bisschen schwindelig, sonst geht’s mir gut.« Alex erwiderte das Lächeln seiner Mutter. »Tut mir leid, dass ich dir so einen Schreck eingejagt habe.«
    »Ach, Hauptsache, es ist vorbei. Jetzt lass uns erst mal sehen, was der Arzt sagt…«
    »Ich geh dann mal.« Erik stand auf. »Ich sollte längst in der Schule sein. Ich ruf dich nachher noch mal an, um zu hören, wann du nach Hause darfst.«
    »Danke für alles, Erik.« Auch Alex’ Mutter erhob sich. »Du bist ein guter Freund. Alex kann froh sein, dass er dich hat. Stimmt’s, Alex?«
    Schweigend sahen die beiden Jungen sich an.
    »Grüß Jana von mir«, sagte Alex herausfordernd.
    »Ich werde ihr sagen, dass es dir gut geht«, antwortete Erik, während er sich lässig die Jacke über die Schultern warf. »Ich wette, sie freut sich über die Neuigkeit.«
    Kapitel 2
    Helena, Alex’ Mutter, war eine zierliche Frau mit markanten Wangenknochen und großen honigfarbenen Augen, die immer ein bisschen überrascht wirkten. Während sie nun auf seiner Bettkante saß und seine Hände zwischen ihren zarten, schmalen Fingern hielt, betrachtete Alex sie erstaunt. Ihm kam es vor, als hätte er sie eine Ewigkeit nicht mehr richtig gesehen. »Du bist nicht ins Labor gegangen«, stellte er fest.
    Schuldbewusst schlug seine Mutter die Augen nieder. »Alex, wie könnte ich an so einem Tag ins Labor gehen? Ich habe mir große Sorgen um dich gemacht! Ich weiß, in letzter Zeit verbringe ich so viel Zeit auf der Arbeit, aber das bedeutet doch nicht, dass ich… Ich hab euch wahnsinnig lieb, Laura und dich. Ihr seid für mich das Wichtigste auf der Welt.«
    Alex drückte ihre Hand. »Das weiß ich doch, Mama. Und Laura und mir macht es doch auch nichts aus…« Er geriet ins

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