Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen
Arme hoch. »Und jetzt lasst uns FEIERN!«, schrie ich unseren Freunden und Verwandten zu, woraufhin ein neuer Jubelsturm ausbrach. Eva und Aisha lagen sich weinend und lachend in den Armen. Ich zwinkerte ihnen überglücklich zu.
Der Standesbeamte gratulierte uns als Erster und Heinrich kam mit einem Tablett zu mir, auf dem ein einziges Glas stand. »Alkoholfreier Sekt«, erklärte er lachend.
»Und Elias?«, fragte ich und nahm einen Schluck.
Er konnte zumindest einen Schluck Wasser nippen. Die Augen meines frischgebackenen Ehemannes funkelten mich an.
»Ich stoße auch an«, raunte er, schnappte und drehte mich so, dass ich unseren Gästen zugewandt in seinen Armen lag. Seine Fänge fuhren aus und er biss mich mit einem Lächeln und unter tosendem Applaus. Ich schaffte es gerade so, meine Robby Bubble Brause nicht zu verschütten. Er sah wieder auf und lächelte mit etwas Blut an den Lippen in die Menge.
»Als Ehefrau schmeckt sie noch besser.«
Die Vampire flippten aus, während ich ihm den Tropfen von den Lippen küsste. Er stellte mich wieder auf die Beine und ich gab Heinrich das Sektglas zurück, nachdem ich einen kräftigen Schluck davon genommen hatte.
»Heute Abend bist du dran, kleine Wandlerin«, flüsterte mir mein Mann ins Ohr und drückte mich fest an sich. Mir blieb jedoch gar keine Zeit für eine Antwort, denn Anastasija drückte mir wieder meinen Strauß in die Hände. Melissa und ihre Truppe hatten sich mit gezogenen und in der Luft überkreuzten Säbeln im Gang eingefunden. Elias führte mich durch diesen improvisierten Tunnel und als wir durch waren, pfefferte ich mit voller Kraft meinen Strauß über meinen Rücken in die Menge. Ich drehte mich um und sah wie die völlig perplexe Melissa ihn in den Händen hielt. WIE PASSEND! Ich zwinkerte Anastasija zu, die sich freudig auf die Lippe biss. Elias und ich stellten uns auf und nahmen artig Geschenke, Gratulationen und Glückwünsche entgegen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis wir alle durchhatten und wir in einen anderen Saal wechseln konnten, in dem runde Tische mit großen weißen Tischdecken und Stühle mit weißen Hussen und bordeauxroten Schleifen standen. Ein riesiges Buffet, für die nicht blutsaugende Fraktion, war aufgebaut. Den Mittelpunkt bildete eindeutig die große Hochzeitstorte, die Elias und ich schnell anschnitten, damit unsere hungrigen Gäste endlich zum Essen kamen. Während die Wandler und Menschen, natürlich auch ich, ordentlich reinhauten, sorgten mein Bruder und Anastasija für Unterhaltung. Sie hatten einen Diaprojektor aufgebaut und zeigten Bilder aus Elias’ und meiner Kindheit. Da Elias’ Bilder alle verbrannt waren, hatte Anastasija sie täuschend echt aus ihrem Gedächtnis nachgemalt. Was ihn natürlich dazu verleitete, bei jedem zweiten Bild aufzustehen und lauthals zu protestieren, dass es so ein Bild niiiiieeeeeemals gegeben hätte. Das sorgte natürlich für zusätzlichen Unterhaltungswert. Aber auch ich bekam mein Fett weg und ich spuckte fast etwas Cola über den Tisch, als David ein Foto von mir als Kleinkind auf dem Töpfchen zeigte. Dabei erzählten Ana und mein Bruder immer wieder Anekdoten darüber, wie schwer es doch für sie gewesen war, mit uns groß zu werden. Als die beiden fertig waren und die ersten schon Bauchschmerzen vor Lachen hatten, stand Jan auf und schlug einen Löffel gegen ein Glas. Es folgte eine Rede darüber, was Elias und ich wohl heute Abend alles so treiben würden und ich möchte an dieser Stelle ein dickes Piiieeep schreiben, da diese Rede eindeutig nicht jugendfrei war.
Nachdem alle mit dem Essen fertig waren, mussten Elias und ich eine Reihe Hochzeitsspiele über uns ergehen lassen. Ich machte drei Kreuze, als Jan mit einer Gitarre bewaffnet gemeinsam mit seiner Band die Bühne betrat, um den gemütlichen Teil des Abends einläutete. »Ich bitte nun das Brautpaar auf die Tanzfläche, um den Tanz zu eröffnen.«
Nichts lieber als das! Elias führte mich durch den Saal vor die Bühne, das Licht wurde gedämpft.
»Der Bräutigam hat sich dieses Lied gewünscht«, sagte Jan und begann zu spielen. Elias hatte sich Kiss from a rose von Seal gewünscht. Ich lehnte mich zurück in seinen festen Griff und raffte mein Kleid mit einer Hand. In diesem Moment, in dem er mich über die Tanzfläche wirbelte, fühlte ich mich wirklich wie eine Prinzessin. Ich schloss die Augen und genoss das leichte, schwebende Gefühl. In der Mitte des Liedes ließ Elias mich kurz los und
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