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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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mit einer Hand auf seiner Schulter, neben ihm. Mein Verlobter trug einen schwarzen Smoking und dazu eine Fliege, … er sah einfach zum Anbeißen aus. Der Chor ging in einen wunderschönen Kanon über und bereits jetzt liefen mir Tränen über die Wange. Der ganze Saal war nur durch warmes Kerzenlicht erhellt und endlich waren wir nah genug, dass ich Elias Gesichtsausdruck in der Dunkelheit erkennen konnte. Er rang um Fassung. Papa und ich stoppten und Elias trat zu uns heran.
    »Ich gebe sie dir aus freien Stücken. Pass gut auf sie auf«, sagte mein Vater und reichte meine Hand an Elias weiter.
    »Das werde ich«, versprach dieser und führte mich die letzten Schritte nach vorne, wo der Standesbeamte wartete. Ich finde einfach keine Worte, hörte ich seine Stimmte in meinem Kopf. Du siehst atemberaubend aus.
    Danke, du auch.
    Ich kann dich gar nicht ansehen, sonst breche ich hier gleich in Tränen aus.
    Ich drückte seine Hand und wir lauschten den letzten Klängen dieses einmaligen Liedes. Dann sah ich herüber zu seiner Mutter. Emilia erhob sich elfenhaft von ihrem Platz in der ersten Reihe und stellte sich direkt vor Elias und mich neben den Standesbeamten. Mein Vampir sah zuerst mich und dann seine Mutter fragend an.
    »Mein Geschenk an dich«, flüsterte ich ihm zu und drückte meine schweißnasse Hand fester in seine.
    »Liebes Brautpaar, liebe Freunde und Verwandten«, begann Emilia und mein Herz pochte mir vor Freude fast zum Hals heraus. »Die Braut hat mich gebeten, vor der Eheschließung ein paar Worte zu sprechen.« Sie lächelte mich voller Liebe und Wärme an. »Eigentlich beginnt man eine Rede, wie ich sie vorhabe, mit: Wir haben uns hier heute im Angesicht Gottes versammelt. Doch leider war uns dies, als teils vampirische Hochzeitsgesellschaft, nicht vergönnt und stattdessen haben wir uns hier, in diesem Saal unseres Ordens versammelt.« Emilia sprach sehr langsam und bedächtig. Sie betonte ihre Sätze mit einer bezaubernden, unterschwelligen Melodie, doch nun hielt sie kurz inne und sah ihrem Sohn in die Augen. »Aber, liebes Brautpaar, liebe Gäste, heißt es nicht auch: Wo zwei oder drei, in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen?« Zustimmendes Raunen drang an mein Ohr, während ich Elias’ Gesichtsausdruck genoss. Er schien zu verstehen, was seine Mutter da tat und was mein Geschenk für ihn war. »Aus diesem Grund, Miriam und Elias, haben wir uns heute hier im Namen Gottes versammelt, um euch im heiligen Bund der Ehe zu vereinen.« Die Vampirin machte eine Pause, in der sie mit ihrem kühlen Daumen, jeweils mir und ihrem Sohn, eine Träne von der Wange wusch. Anscheinend hatte Elias den Kampf gegen seine Gefühle verloren. »Wenn man euch zwei so ansieht, dann mag vielleicht der eine oder andere behaupten, dass ihr für eine derartige Verbindung noch zu jung seid.« Wieder eine Pause, in der Elias und ich uns ansahen. In seinem Blick war so viel Liebe und Geborgenheit, dass es mir kurz den Atem raubte. »All denen, die dies behaupten, widerspreche ich mit einem Zitat aus der Bibel: Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. Matthäus, Kapitel 5 Vers 14-15.« Nun weinte auch Emilia aus feuerroten Augen eine blutige Träne. Das war das erste Mal, dass ich ihre Augen so gesehen hatte. Nach Jahren der Trauer und des Leidens, war sie heute zum ersten Mal wieder vollkommen glücklich. »Die Liebe, die euch beide verbindet, ist größer als diese Stadt auf dem Berg. Sie kann einfach nicht übersehen werden und anstatt ein Gefäß über sie zu stülpen, krönt ihr sie durch den heiligen Bund der Ehe, damit ihr Licht allen zeigt: Ja, wir lieben uns.«
    Meine Mutter schluchzte laut auf und als ich mich vorsichtig zu ihr umdrehte, sah ich, dass auch David und Papa weinten.
    »Ich vermag zwar keine Ehe vor Gott zu schließen, wie es ein Priester kann, aber wir können heute gemeinsam um Gottessegen bitten. Lasst uns beten!«
    Anastasija eilte mir zu Hilfe, damit ich mich mit meinem Traumkleid hinknien konnte, ohne es zu ruinieren. Sie nahm mir meinen Strauß ab, bevor wir uns bekreuzigten und ich meine Augen schloss.
    »Lieber Gott, wir bitten dich um deinen Segen für dieses junge Brautpaar. Lasse deine

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