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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Ohren geöffnet, wenn sie sich gleich einander versprechen, denn in ihren Herzen tun sie es auch vor dir. Schenke ihnen deine Liebe und lasse dein Angesicht über ihnen leuchten. Führe sie an deiner lieben Hand, damit sie dein Werk hier auf Erden verrichten können. Amen.«
    Elias Gefühle drangen in mich ein - ich hätte ihm kein schöneres Geschenk machen können. Er ergriff meine Hand und formte tonlos die Worte Danke Miriam . Mir war es egal gewesen, ob ich ihn nun kirchlich heiratete oder nicht, aber ihn hatte es schwer getroffen, dass die Gemeinden uns abgelehnt hatten. Doch nun hatte ich ein Pflaster über diese Wunde geklebt.
    »Abschließend, bevor ihr euch nun gleich das Ja-Wort gebt, möchte ich noch eine Stelle aus dem dritten Brief von Paulus an die Kolosser zitieren: Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen. Darum bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld! Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem andern etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht. « Emilia schluchzte die letzten Worte und zog uns in ihre Arme. Als sie uns wieder losließ, nickte sie dem Standesbeamten zu.
    Er war ein kleiner Mann Mitte vierzig mit schütterem Haar. »Das Brautpaar hat eigene Gelübde geschrieben. Lasst uns nun den Worten der Braut lauschen«, sagte er und schluckte einen Kloß im Hals herunter.
    Wir stellten uns gegenüber auf und gaben uns die Hände.
    »Mein geliebter Schatz«, begann ich zittrig, »du weißt, dass ich eher eine Frau der Taten, statt der Worte bin.«
    Elias lachte und nickte.
    »Die richtigen Worte zu finden, die auch nur ansatzweise das wieder geben, was ich für dich empfinde, ist und war unmöglich. Zu sagen, dass ich dich liebe wäre untertrieben.« Ich lächelte in mich hinein und zuckte entschuldigend mit den Achseln. »Ich brauche dich wie die Luft zum Atmen. Als ich vor einigen Monaten im Krankenhaus lag und total am Ende war, da wünschte ich mir, dass alle im Zimmer verschwinden. Dieser Wunsch schloss dich aus, denn du gehörst zu mir wie meine Arme, meine Beine, … mein Herz. Ich schwöre dir hier und jetzt, dass ich dir bis ans Ende aller Tage treu zur Seite stehen werde.«
    Elias lächelte und gab mir einen Kuss. »Danke«, flüsterte er.
    »Hören wir nun den Schwur des Bräutigams«, sagte der Standesbeamte und ich atmete tief durch. Geschafft!
    »Mein über alles geliebter Engel«, seine Stimme war wackelig und ich riss mich zusammen, um ihm etwas Mut zuzulächeln, »du bist wie ein Tornado durch mein Leben gefegt. Ängste und Sorgen hast du mit einem einzigen Augenzwinkern zerschlagen und mich süchtig nach deiner Gegenwart und Wärme gemacht. Ich darf in deinen Armen der sein, der ich bin. Ich darf mit dir lachen, weinen und meine Gedanken mit dir teilen. Dafür möchte ich heute nicht nur dir, sondern auch zwei ganz besonderen Menschen, danken.« Er drückte jeder meiner Hände einen Kuss auf und ließ mich dann los. Mit einem Lächeln auf den Lippen ging er zu meinen Eltern, welche mit fragendem Gesichtsausdruck aufsprangen. »Angela, Friedrich.« Elias nahm eine Hand von jedem meiner Elternteile. Ich spürte Anastasijas kalten Körper hinter mir, sie legte einen Arm um meine Taille und gab mir Halt.
    »Ihr beide habt in eurer unendlichen Liebe zwei wundervolle Menschen, die voller Lebensfreude und Zuversicht durch das Leben gehen, großgezogen. Heute wollt ihr mir einen davon, eure einzige Tochter, anvertrauen.«
    Meine Mutter sah meinen Vater mit Tränen in den Augen an und auch ich klammerte mich jetzt fester an Anastasija.
    »Trotz Vorbehalten meiner Art gegenüber, habt ihr für Miriam und mich gekämpft. Eure Verwandten und Freunde haben sich von euch abgewandt, ihr musstet euer Heim verlassen und doch habt ihr an uns geglaubt und uns unterstützt, wo ihr nur konntet. Ohne eure Hilfe wären wir heute vielleicht nicht hier.« Es herrschte absolute Stille. »Alleine dafür neige ich heute mein Haupt vor euch, denn euer Mut und euer Vertrauen in mich und meine Liebe zu eurer Tochter waren größer als jede Angst und jedes Vorurteil.« Er ließ den Worten Taten folgen und senkte seinen Kopf.
    Ich musste laut schluchzen und klammerte mich an Anastasijas Armen fest.
    »Danke«, schluchzte auch Elias und seine Stimme brach.
    Meine Mutter zog ihn in ihre Arme und hielt ihn

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