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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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drehte seinen Kopf von mir weg. Das hieß wohl nein. Warum? Papa ist doch hier.
    Der ist aber nicht ihr Sohn und hat gerade sein Abitur bestanden.
    Das war nun wirklich keine Kunst für mich. Elias und Anastasija hatten natürlich überall nur Einser gehabt, während ich knapp bestanden hatte. Dafür aber ganz ehrlich und ohne Hilfe eines Vampirs. Die Note hatte ich mir so wie sie war verdient und darauf war ich stolz.
    Bitte Elias, für mich. Von der Distanz aus konnte ich natürlich nicht meine Mimik mit einsetzen, also legte ich alles was ich hatte in meine Kopfstimme.
    Er drehte mir sein Gesicht wieder zu und schien zu überlegen. Dann sagte er ein paar Worte zu meinen Freundinnen und kam langsam zu uns herüber. Er hielt Emilia seine blasse Hand hin. »Würdest du mit mir tanzen?«, stammelte er etwas unsicher.
    Emilia legte ihre Hand in seine und lächelte. »Sehr gerne.«
    Elias führte seine Mutter auf die Tanzfläche. Ich blieb nicht lange alleine, denn Eva und Aisha nahmen neben mir Platz.
    »Die Mutter der Zwillinge ist ein richtiger Augenöffner«, sagte Eva. Ich nickte und starrte herüber zu meinem Mann und meiner Schwiegermutter.
    »Ich glaube, sie ist die schönste Vampirin, die ich je gesehen habe«, sinnierte Aisha.
    Ich lachte und strich ihr über den Oberarm. »Da du ja schon so viele gesehen hast.«
    »Stimmt auch wieder«, räumte sie ein.
    »Aber sie ist auch die schönste Vampirin, die ich je gesehen habe und ich kenne sogar die Ältesten.«
    Elias breitete seine Arme aus und Emilia legte eine Hand in seine und die andere auf seine Schulter. Rest in pieces von Saliva erklang und die beiden legten langsam los. Jede Turniertänzerin würde alles dafür geben, um auch nur ein Zehntel von Emilias Anmut zu haben.
    »Das ist ja so lieb, dass Elias mit seiner Mama tanzt«, sagte Aisha ganz verträumt.
    »Ja«, antwortete ich, »aber das tut er nur ungern. Die beiden können ja, wie ihr wisst, aus irgendeinem Grund nicht gut miteinander.« Ich hatte es mal nebenbei erzählt.
    »Oh«, war alles, was Aisha dazu sagte.
    »Ach übrigens, wenn du diesen Pascal magst, dann halte ihn von deinem Bruder fern«, sagte ich und grinste.
    »Wieso?«
    »Nur so«, summte ich vor mich hin und sah wie Roman den Saal betrat.
    Sein Gesicht wirkte besorgt, doch es hellte sich kurz auf, als er seine Frau mit seinem Sohn tanzen sah. Blitzschnell war er an meiner Seite. »Wir müssen los, Miriam.«
    »Was? Jetzt schon? Wieso?«, stammelte ich.
    »Es gibt Schwierigkeiten«, fiel Magdalena ein. Heinrich stand neben ihr und sah mich entschuldigend an. Ich verabschiedete mich hastig bei meinen Freundinnen und ließ mich von Roman auf den Arm nehmen.
    »Wo ist Elias?«, wollte ich wissen.
    »Hinter dir«, hörte ich seine Stimme und sah über Romans Schulter. Mein Vampir hatte die Hand seiner Mutter noch fest im Griff.
    »Das Auto wartet hinten«, rief uns Melissa zu, die wieder vollkommen in ihrem Element war.
    Nachdem wir alle im Auto saßen, hatte ich Zeit, ein bisschen genervt zu sein. »Was war denn los?«, wollte ich wissen.
    »Magdalenas Diener haben einen unbekannten Vampir gewittert«, sagte Roman und streichelte mit einer Hand über den Handrücken seiner Frau.
    »Krischan?«
    »Nein, den hätten sie gekannt.«
    »Also haben wir jetzt meinen Abschlussball Hals über Kopf verlassen, weil ein Zivilvampir am Hotel vorbeigelatscht ist?«, keifte ich in die Runde und atmete tief durch. Allgemeines Schweigen. Ich versuchte mich zu beruhigen, immerhin wollten sie mir ja nichts Böses. »Übrigens, Emilia«, begann ich zu plaudern, »meine Freundinnen und ich finden, dass du die schönste Vampirin bist, die wir je gesehen haben.« Ich sah zu Melissa und Anastasija. Magdalena war mit Heinrich im Hotel geblieben. »Nichts für Ungut ihr zwei.«
    Emilia errötete leicht und lächelte mir zu.
    »Meine Rede«, flüsterte Roman vor sich hin.
    »Danke, aber das war nicht immer so.«
    »Wie jetzt?«, hakte ich verwirrt nach.
    »Nun ja, der Mythos, dass Vampire hässlich seien, kommt nicht von Ungefähr. Wir sahen schon immer so aus wie jetzt, aber das Schönheitsideal wandelt sich. Vor Hunderten von Jahren wirkten wir auf die Menschen hässlich. Natürlich wurde das in der Literatur noch verschlimmert. Man gab uns Klauen oder gar Hufe. Fakt ist, dass das aktuelle Schönheitsideal, dem wir bis auf die blasse Haut entsprechen, einer der Gründe war, ausgerechnet in diesem Jahrhundert an die Öffentlichkeit zu treten. Jemand, den man

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