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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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hatte keinen Hunger. Ich stocherte also ein wenig in dem teuren Essen herum und beobachtete Anastasija und Melissa, die mir an dem runden Tisch gegenübersaßen und sich küssten. Elias war urplötzlich total eigenartig geworden. Er zappelte die ganze Zeit mit den Beinen unter dem Tisch herum und sah mich nervös an.
    »Stimmt was nicht?«, fragte ich ihn, nachdem ich keine Lust mehr hatte, darauf zu warten, dass er von selber etwas sagte.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, alles okay. Wieso?«
    »Du wirkst unruhig«, sagte ich und sah ihn ungläubig an.
    Das von eben geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
    Was meinst du? Ich schob mir etwas in den Mund, das irgendwie komisch aussah, aber dennoch schmeckte. Jetzt, wo er diese Art von Kommunikation gewählt hatte, konnte ich ja ruhig weiter kauen. Herrje, ich aß ohne Hunger zu haben? Angewidert von mir selbst, schob ich den Teller weg und drehte mich meinem Vampir zu. »Oh!«, seufzte ich und alles um mich herum sah mich an. Elias runzelte fragend die Stirn. Mir war schlagartig bewusst geworden, was er hatte. Seine Gefühlswelt drang in mich ein und hüllte meinen ganzen Körper in ein warmes Kribbeln. »Nichts, war nur heiß!«, sagte ich mit vollem Mund zu den Vampiren. Ich fühle dich wieder.
    Elias rutschte einmal kurz auf seinem Stuhl hin und her und errötete ein bisschen. Entschuldige. Er senkte seinen blonden Schopf beschämt. Als er wieder aufsah war Reue in sein Gesicht geschrieben. Ich bin, glaube ich zumindest, auf eine ungesunde Art süchtig nach dir.
    Mirioholiker? Versuchte ich ihm ein Lächeln abzuringen. Es funktionierte.
    Das Verlangen eines Alkoholikers ist lächerlich gegen das, was ich für dich empfinde. Er nahm eine Hand von mir in seine. Miriam, versprich mir, dass du es mir sofort sagt, falls du dich jemals von mir und meiner Anhänglichkeit erdrückt fühlst!
    Wieso sollte ich das?
    Bitte, versprich es mir einfach, drängelte er.
    Versprochen. Seine Erregung strömte noch immer durch mich hindurch und ich überlegte, wie ich da Abhilfe schaffen könnte.
    Elias, der immer noch in meinem Kopf war, strahlte mich an.
    Ich habe schon wieder vergessen, dass ich ja keine privaten Gedanken vor dir geheimhalten kann. Wieso kannst du das und ich nicht?
    Weil ich hier der Telepath bin. Seine Hände drückten meine vor freudiger Erwartung ein bisschen zu fest. Entschuldige, aber mir ist gerade bewusst geworden, dass Mama genau Bescheid weiß. So nah, gibt es keine Möglichkeit, dass sie es nicht auch fühlt.
    Meine Augen wanderten zu Emilia, die betreten die weiße Tischdecke anstarrte.
    »Jetzt bitte alle recht freundlich!«, bat uns die Fotografin der Schülerzeitung. Wie jedes Jahr wurde ein Gruppenfoto der Abschlussklasse gemacht. Ich hatte ein mulmiges Gefühl. Besonders als Eva, Aisha, Ana, Elias und ich uns für den hiesigen Fotografen zu einem Bild vor einer kitschigen Kulisse aufstellten. Dieses Bild würde mich bis in alle Ewigkeit begleiten und ein Andenken an meine beiden Freundinnen bleiben. Jetzt war ich wirklich ganz offiziell keine Schülerin mehr.
    »Deine Nackenhaare stellen sich auf«, stellte Elias fest, der seitlich hinter mir stand und einen Arm um meine Taille legte.
    »Es ist nur«, ich seufzte und sah ihn an, »dieses Bild, ich werde es noch in Hunderten von Jahren in der Hand halten, aber werde ich mich dann noch an alles erinnern können?«
    Die roten Augen meines Mannes funkelten mich wissend an. »Ich weiß es nicht«, gab er ehrlich zu, »aber wir werden das Bild irgendwo hinhängen, wo du es jeden Tag siehst, damit du diesen Tag nie vergessen wirst.«
    Evas warme Hand ergriff meine. »Machen wir noch eins, nur wir drei Mädels! Der alten Zeiten wegen.«
    Ich nickte ihr zu und die Vampire traten beiseite.
    »Wir nehmen Miri in unsere Mitte.« Aisha schlang ihre dünnen Arme um mich und ich legte ihr meinen um die Schulter. Eva tat es Aisha nach und ich lehnte mein Gesicht an ihres. Elias sah uns mit Schmerz in den Augen an und mir kamen die Tränen. Nur gut, dass der Fotograf auf Zack war und ein Foto schoss, bevor ich aussah wie eine Vogelscheuche.
    »Wieso kann man Menschen nur nicht durch einen Biss unsterblich machen?«, seufzte ich, zurück in Elias’ Armen.
    »Dann würden wir bald keinen Platz mehr auf der Erde haben.« Er sah mich entschuldigend an. »Ich liebe dich.«
    »Ich dich auch.«
    Eine warme Hand tippte mir auf die Schulter. Ich drehte mich um und sah in Cems dunkle Augen.
    »Hey!«, etwas verschüchtert hob

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