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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Schießeisen.«
    Ich ballte eine Hand zur Faust und schlug ihm damit liebevoll auf den Kopf. Hey, er fuhr das Auto! Da konnte ich ihn schlecht bewusstlos schlagen. »Ich habe mir letztes Jahr nicht die Haare schwarz gefärbt und sah danach aus wie ein Junkie.«
    David lachte, als er sich daran erinnerte. »Ich fand, das hatte was. Besonders Mamas und Papas Reaktion war der Hammer.«
    »Ja, hat sie von meiner Schwangerschaft abgelenkt.«
    David grinste mich kurz an. »Natürlich war das meine Intention.«
    »Intention«, äffte ich ihn nach. »Heute Nacht aufm Duden gepennt, was?«
    »Moment mal, hast du heute Vormittag nicht noch mit irgendeinem Geschichtskram herumgeprahlt?«
    »Das war kein Prahlen, ich wollte Konversation betreiben.«
    Einen Moment lang war es still im Wagen, dann brachen wir einfach so in Gelächter aus. Das war das Schöne an meinem Bruder. Wir brauchten keinen Grund zum Lachen, wir konnten das auch einfach so.
    »Wir sind da«, sagte er und parkte das Auto.
    »Hätte ich jetzt nicht gedacht«, zog ich ihn auf. »Ich wollte dich gerade fragen, wo wir sind.«
    Mein Bruder sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Wir sollten jetzt mit dem Geblödel aufhören und uns konzentrieren.«
    Ich nahm eine Meditationshaltung ein. »Oooooohhhhmmmm«, brummte ich und hörte die Tür neben mir aufgehen.
    »Komm, Buddha«, sagte mein Bruder lachend und hielt mir eine Hand hin.
    »Willst du etwa sagen, dass ich wie ein fetter Kerl aussehe?«
    »Nein, du siehst«, er überlegte und während er das tat bemerkte ich, dass er ernst wurde, »na ja, du siehst langsam wirklich wie eine werdende Mutter aus. Du hast etwas an dir - ich kann nicht sagen was es ist, aber dein Körper strahlt so etwas aus. Damit will ich nicht sagen, dass dein Bauch wächst. Das, was ich meine, kommt von innen.«
    Ich legte meinen Kopf schief und sah ihn fragend an.
    »Komm, Schwesterchen.«
    »Okay«, nuschelte ich in Gedanken und ergriff seine Hand.
    Nachdem David das Auto abgeschlossen hatte, wurde mir so langsam erst bewusst, was wir da vorhatten. Ein Teil von mir wünschte sich, dass Oma und Opa nicht da waren.
    Wir sind in der Nähe, hörte ich Anastasijas Stimme in meinem Kopf. Mir war klar, dass sie dortbleiben würde. Die Vampirin war viel geübter und vielleicht auch etwas talentierte in der Telepathie als ihr Bruder.
    »Die Zwillinge haben sich positioniert«, teilte ich David mit, als er auf die Klingel drückte.
    »Gut, gut«, knurrte er, denn er fand diesen Geleitschutz unnötig. Vielleicht war er auch ein bisschen nervös, ich hatte Probleme, seine Gesichtszüge zu lesen, denn er kontrollierte sie in diesem Moment sehr stark.
    Mein Opa öffnete die Tür und sah uns verdattert an. »Was wollt ihr zwei denn hier?«, fragte er ganz erstaunt. Ich fand, dass er gar nicht gut aussah. Irgendwie kränklich und blass.
    »Wir wollten mal unsere Großeltern besuchen«, sagte David, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt. Was es eigentlich auch sein sollte.
    »Oma hat doch gesagt, dass ihr nicht herkommen sollt«, flüsterte Opa und sah kurz über seine Schulter ins Haus hinein. »Sie hat heute Freundinnen zum Karten spielen da.«
    Ausrede! Ich höre nur zwei Herzschläge in dem Haus.
    »Das stimmt nicht, Opa«, petzte ich.
    David sah mich erstaunt an.
    »Ich weiß, dass ihr alleine seid. Dürfen wir also reinkommen oder sollen wir uns hier unterhalten?«
    »David, Miriam, ihr wisst was Oma gesagt hat«, erinnerte uns unser Großvater.
    »Du siehst nicht gut aus, Opa«, stellte ich laut fest.
    »Ach, ich habe es heute wieder mit dem Blutdruck, Mäuschen.« Die Tatsache, dass er mich Mäuschen genannt hatte, war mir Beweis genug, dass wir gar nicht so unerwünscht waren.
    »Dann sollten wir wirklich reingehen, damit du dich setzten kannst und deine schwangere Enkelin hätte sicher auch nichts gegen einen Stuhl zum Sitzen«, schlug David vor. Opa musterte mich von oben bis unten und lächelte. Ich verzichtete darauf, trotzig die Arme zu verschränken und allen kundzutun, dass ich nicht schwanger war, denn Großvater öffnete die Tür, so dass wir hereingehen konnten.
    »Wer ist denn da?«, nörgelte meine Oma und kam aus dem Wohnzimmer in den Flur. »Was tut ihr denn hier?« Sie verzog angewidert ihr Gesicht.
    »Mensch, Oma, wir sind deine Enkel.« David ging auf sie zu und zog sie einfach in seine Arme. Gegen ihn hatte sie keine Chance. Er war nicht nur drei Köpfe größer, sondern auch um Welten stärker als sie. Dennoch

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