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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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reden.«
    »Gute Idee, finde ich«, sagte Tante Tessa und setzte sich, den Schlüssel noch in der Hand, auf die Lehne von Opas Sessel. Ihre Handtasche rutschte ihre Schulter herunter und sie ließ sie einfach auf den Boden fallen. Meine hatte ich fest umklammert, ganz so, als wolle sie mir jemand klauen. Das machte bestimmt die Nervosität.
    »Ich habe Oma und Opa gerade erklärt, dass sie jederzeit bei uns willkommen sind«, brachte David unsere Tante auf den neuesten Stand.
    »Na, das wäre doch mal was, nicht wahr, Papa?«
    Opa nickte seiner Tochter zu.
    »Wir werden nirgendwo hingehen«, erklärte Oma. »Möchtest du etwas essen oder trinken, mein Kind?« Das setzte der Unfreundlichkeit doch die Krone auf! Uns hatte sie nichts angeboten und zwar mit voller Absicht.
    »Jedenfalls würde keiner der Vampire Gäste im Haus verhungern und verdursten lassen«, nuschelte David vor sich hin.
    »Hast du ihnen nichts angeboten, Mama?«, fragte Tante Tessa erstaunt und schüttelte entsetzt ihren Kopf.
    »Sie sind hier nicht willkommen.«
    »Du vergisst, dass das auch Papas Haus ist und nicht nur deins.«
    »Dein Vater ist derselben Meinung wie ich.«
    »Wenn du meinst«, seufzte Tante Tessa und sah Opa an.
    »Liebling«, sagte dieser darauf zitternd. »Du weißt, dass ich von Vampiren nicht viel halte und ich war voll und ganz deiner Meinung bis wir Miriams Hochzeit verpasst haben. Unsere einzige Enkelin hat geheiratet und bekommt ein Kind. Ich will nicht auch noch meinen Urenkel aus Angst vor den Blutsaugern verpassen. Um ehrlich zu sein, bin ich es wirklich leid ständig Tessa hinter deinem Rücken über Angela und ihre Familie ausquetschen zu müssen. Du siehst doch, dass unser Abwenden von ihnen nichts gebracht hat. Vielleicht sollten wir versuchen uns mit der Lage abzufinden?«
    Meine Oma öffnete ihren Mund und wollte etwas sagen, aber ich fuhr ihr dazwischen.
    »Aus Angst?«, rief ich aus. »Ihr habt Angst vor meinem liebevollen, zahmen Elias?«
    »Diese roten Augen und die Fangzähne. Miriam, er ist hundert Mal stärker als ich«, sagte mein Opa und spielte dabei mit seinem Hosenbein.
    »Aber das heißt doch nicht, dass er das gegen dich anwenden würde.«
    »Ja, ja, ich weiß. Deine Tante schwärmt richtig von ihm.«
    »Der kann kraulen«, summte Tessa vor sich hin. »Ich finde es immer äußerst amüsant, wie liebevoll er mir als Katze gegenüber ist, aber wenn ich ihm in menschlicher Form begegne, dann ist er eher distanziert. Wie man es eben von einem jungen Mann erwartet, der mit der Tante seiner Liebsten spricht. Aber kaum habe ich Samtpfötchen knuddelt er mich.«
    Ich musste lachen. Armer Elias, das war sicher ein wenig verwirrend und verstörend für ihn. »Er ist eben ein absoluter Tiernarr.«
    »Seit ich ihn kenne brauche ich kein Geld mehr für teure Massagen auszugeben. Ich fahre euch einfach besuchen, verwandele mich und lasse mich von ihm durchkraulen. Danach bin ich wie neugeboren.«
    »Er hat geschickte Finger«, flüsterte ich so vor mich hin.
    David hielt sich sofort die Ohren zu. »Zu viel Information, la la la la!«, trällerte er vor sich hin.
    »Sogar an Weihnachten, wo er so krank war, hat er das für mich getan. Die warmen Hände hatten schon was.« Meine Tante schüttelte sich verträumt.
    »Ich mag es nicht, wenn er warm ist.« Alleine bei dem Gedanken drehte sich mir der Magen um. Nein, Elias war perfekt so wie er war, kalt wie ein Kühlschrank. Ich sah zu meinem Großvater. »Wenn du magst, dann komm doch jetzt mit zu uns, Opa. Du wirst sehen, dass man sich mit Elias ganz normal unterhalten kann und dass du keine Angst vor ihm oder seiner Familie zu haben brauchst. Schau dir doch nur mal David und mich an. Wir leben nun schon so lange mit den Vampiren unter einem Dach und wir sind noch ganz.«
    »Ich komme auch mit, wenn du magst«, sagte Tante Tessa.
    »Er geht nirgendwohin«, kreischte Oma hysterisch und stampfte mit einem Fuß auf. »Ich möchte nicht zur Witwe werden.«
    »Bescheuertes, altes Haus«, schrie David und ich erschrak richtig. Mein Bruder wurde nur selten laut und wütend, aber Oma hatte es geschafft. »Wenn du mit niemandem mehr etwas zu tun haben willst, dann verreck doch einsam und alleine, aber lass Opa in Ruhe.«
    »Du warst doch schon bei uns und lebst auch noch«, erinnerte ich sie leicht genervt. »Du willst ihm nur Angst machen. Er hat Elias schon gesehen und ihm ist nie ein Haar gekrümmt worden.«
    »Miriam, David«, sagte Opa ganz leise und beugte sich in

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