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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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versuchte sie sich aus seiner Umarmung zu winden.
    »Ich habe euch gesagt, dass ihr hier nicht erwünscht seid«, erklärte sie und richtete ihre Frisur, nachdem mein Bruder sie losgelassen hatte.
    »Ach Oma, reg dich nicht so auf«, sagte David lachend und legte ihr einen Arm um die Schulter. »Ich glaube nicht, dass du dich nicht freust uns zu sehen.«
    Empört und mit erhobenem Kinn flitzte unsere Großmutter zurück ins Wohnzimmer, David stürmte ihr sofort hinterher. Seufzend sah ich zu meinem Opa, der mir eine Hand auf den Bauch legte.
    »Wächst es schon?«, fragte er und in seinen matten Augen blitzte etwas Leben auf. Hatte ich ihm erzählt, dass die Schwangerschaft stillstand? Herrje, ich sollte anfangen Tagebuch zu schreiben und es wie einen Notizzettel mit mir herumtragen.
    »Nein, noch nicht.«
    Enttäuschung zog Schatten über sein Gesicht.
    »Aber es geht ihm gut und er ist schon recht aktiv. Hin und wieder verwandelt er sich sogar schon in einen Tierembryo.«
    »Miriam, das ist aber nicht normal.« Opa wirkte besorgt.
    »Es ist auch kein normales Kind, das ich da unter dem Herzen trage. Ein Grund, warum ich solche Angst davor habe, dass es richtig losgeht.«
    »Deine Mama hatte auch Angst«, erinnerte sich mein Großvater. »In den ersten Wochen, in denen sie mit David schwanger war, hat sie nur geweint vor lauter Angst.«
    »Echt?« Jetzt war ich baff. Das hätte ich nie von meiner Mama gedacht. Für mich war sie die geborene Mutter.
    »Natürlich Mäuschen, das ist gar nicht so selten.«
    »War David nicht geplant gewesen?«
    »Schon, aber Theorie und Praxis sind immer zwei Paar Schuhe.« Opa nahm seine Hand von meinem Bauch und runzelte die Stirn. »Du lässt es mich wissen, wenn es losgeht, ja?«
    »Das werde ich.«
    Seine schwitzige Hand griff nach mir und ich drückte sie fest.
    »Ich werde euch mein Baby zeigen, versprochen.« Ich wollte gerade Richtung Wohnzimmer gehen, da hielt mich Opa noch einen Moment zurück.
    »Ist er gut zu dir?«
    »Wer?«, fragte ich irritiert.
    »Der Vampir.«
    Ich musste beim Gedanken an Elias lächeln. Da fiel mir ein Foto von unserer Hochzeit ein, das ich in meiner Geldbörse trug. Ich zog sie aus meiner Tasche und nahm das Bild heraus. »Ja, sehr gut«, flüsterte ich und drückte es meinem Großvater in die Hand.
    »Gut, gut«, sinnierte Opa und ließ mich los, um sich anzusehen, was ich ihm da gegeben hatte. Seine Augen wurden wässrig und er ließ es schnell in seiner Gesäßtasche verschwinden. »Danke, Miriam.«
    Ich folgte ihm ins Wohnzimmer, wo David es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatte, während Oma einen Trampelpfad in den Teppich rannte.
    »Servicewüste Deutschland«, jammerte mein Bruder. »Früher gab es hier mal Kuchen und Kakao und solchen Kram.«
    »Fressmonster«, sagte ich und ließ mich neben ihn auf das Sofa fallen. Opa setzte sich in den Sessel uns gegenüber.
    »Der ganze Ärger mit der Familie bekommt deinem Blutdruck bestimmt nicht gut«, sprach ich meinen Gedanken laut aus.
    »Nein, das kommt nur davon, dass er alt ist«, versuchte Oma die Sache mit eiskalter Stimme klarzustellen.
    »Ich denke Miri, hat recht und ich habe mittlerweile ein bisschen Ahnung von Medizin.« David tauschte einen kurzen Blick mit mir. »Unsere Türen stehen für euch immer offen. Keiner ist euch böse, ihr braucht nur reinzuschneien.«
    »Ich glaube nicht, dass das den Vampiren recht wäre«, sagte Großmutter und starrte durch die Gardinen hinaus auf die Straßen.
    »Elias wäre überglücklich euch bei uns daheim begrüßen zu dürfen. Ihm würde ein riesiger Stein vom Herzen fallen. Mein Mann gibt sich die Schuld daran, dass unsere Familie in zwei Teile gesplittert ist.«
    »Er ist ja auch schuld daran.«
    »Das ist totaler Hirnschiss und das weißt du auch«, keifte mein Bruder, mittlerweile total genervt von Omas Distanziertheit.
    Sie drehte sich um und sah David empört an. »Achte auf deine Wortwahl!«, ermahnte sie ihn.
    »Aus dem Alter, dass du mir sagen kannst, was ich tun und lassen soll, bin ich raus, liebstes Omilein.«
    Stille herrschte, die von dem Geräusch eines Schlüssels in der Tür gestört wurde.
    Deine Katzentante, erklärte Anastasija in meinem Kopf.
    In der Tat steckte meine Tante Tessa den Kopf ins Wohnzimmer und als sie David und mich sah, trat sie erstaunt ein. »Hallo! Was macht ihr zwei denn hier?«
    »Hi Tantchen«, seufzte David und breitete seine Arme auf der Lehne des Sofas aus. »Wir wollten mal mit Oma und Opa

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