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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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spielte.
    »Das war ja ein Anruf!«, seufzte Aisha. »Du bist richtig schwanger und fliegst heute Abend noch weg. Ich dachte mich trifft der Schlag.« Sie schüttelte lächelnd ihren Kopf. Wie sehr ich sie doch um ihre samtig weichen Traumhaare beneidete!
    Eva sah von dem Handy in ihren Händen hoch. »Ich kann mir eine kleine Ausgabe von Miri gar nicht vorstellen.«
    »Es wird ein kleiner Elias!«, erinnerte ich sie.
    »Hmm, lecker«, nuschelte sie und grinste wieder das Display an. Vorsichtig öffnete sich die Tür einen Spalt und wir blickten gemeinsam herüber. Eine mir sehr vertraute Hand schob sich herein und mimte den Kopf eines Straußes. Das Geräusch, welches David dabei hinter der Tür von sich gab, erinnerte aber eher an Hühner.
    »Komm rein, du Spinner!«, sagte ich lachend, doch die Hand drehte sich in die Richtung, in der sie mich vermutete und David gackerte noch einmal, bevor er dann endlich eintrat. Er schloss die Tür und grinste. Elias und David strichen die ersten fertigen Räume in der Wohnung im Keller. Dementsprechend sah mein Bruder aus - voller Farbe.
    »Ich dachte, ich frage gleich mal in der Amtssprache des Hühnerstalls an, ob ich hereinkommen darf.«
    Eva schmiss ein Kissen nach ihm, welches er souverän auffing.
    »Danke Schnecke, aber ich wollte es mir hier nicht bequem machen.« Er ließ das Kissen einfach auf den Boden fallen. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte es wieder an Ort und Stelle gelegt - herrje, Elias hatte auf mich abgefärbt!
    »Verrätst du uns denn, was du hier willst oder müssen wir raten, warum du uns mit deiner Anwesenheit beehrst?«, hakte ich nach.
    Mein Bruder ließ seine Brust anschwellen und polierte die Fingernägel seiner rechten Hand daran, wobei er dreckig grinste.
    »Mach es nicht so spannend, du Suppenkasper.«
    Seine Mundwinkel sausten wie auf Befehl herunter. Binnen Sekunden wirkte er traurig und deprimiert. »Hört ihr das?«, fragte er schluchzend. »Meine Schwester ist ja so gemein zu mir.« Er rieb sich mit einer Hand durchs Auge.
    »Ooohhh!«, machten wir Mädels synchron.
    David schmiss sich neben mich aufs Bett. »Und? Was macht ihr Schönes?«, fragte er, als sei nichts gewesen. »Beine rasieren? Euch gegenseitig schminken?«
    »David!«, brummte ich.
    »Miriam!«, antwortete er und ahmte dabei meinen Tonfall nach.
    Ich stieß ihm mit dem Ellbogen in die Seite.
    »Aua!«
    »Ich unterhalte mich hier mit meinen Freundinnen!« Brüder können ja verdammt nervig sein. »Was willst du?«
    »Elias und ich sind fertig mit dem Wohnzimmer.«
    »Und wo hast du meinen Mann gelassen?«
    »Der geht den Baufritzen auf den Zeiger.«
    »Jetzt wissen wir immer noch nicht, was du hier willst«, kam mir Eva zu Hilfe. Mein Bruder streifte sich die Schuhe von den Füßen und hielt einen meiner Freundin vors Gesicht. Kreischend rutschte sie zu Aisha.
    »David!«, rief ich ihn zur Ordnung und rang mit meinem Bein seines nieder.
    »Ja, ja«, seufzte mein Bruder, »ich wollte mich nur bei dir verabschieden. Ich werde jetzt duschen und danach gehen Hallow und ich aus.«
    »Ui, wo geht ihr denn hin?«, fragte ich neugierig.
    David verzog angewidert sein Gesicht. »In irgend so einen Feng-Shui-Esoterik-Laden, wo es nur Körnerfraß gibt.«
    »Solltest du so etwas nicht mögen?« Immerhin war mein Bruder ein Vogel.
    »In Bio nicht aufgepasst, was Schwesterchen? Falken sind Greifvögel und ernähren sich von kleinen Säugetieren und Insekten.«
    Meine Freundinnen sahen David mit großen Augen an. Ich weiß nicht, ob sie sich der Tatsache, dass mein Bruder ebenfalls ein Wandler war, so richtig bewusst gewesen waren.
    Eva fing sich als Erste und lachte. »Zumindest hat sie das mit der Fortpflanzung kapiert«, gluckste sie.
    »Jap«, stimmte mein Bruder ihr zu und erhob sich schwerfällig vom Bett, »einmal probiert und gleich gekonnt.« David zog seine Schuhe wieder an und beugte sich dann zu mir herunter. Dies war einer der seltenen Momente, in denen er mir einen Kuss gab. Seine blauen Augen funkelten besorgt. »Pass gut auf dich auf, okay?«, mahnte er mich liebevoll. »Viel Spaß bei den Schotten.«
    »Danke David«, brachte ich geradeso heraus.
    Mein Bruder verbeugte sich und lächelte in die Runde. »Die Damen entschuldigen mich jetzt?«
    »Mach dich vom Acker«, rief ihm Eva noch hinterher und Aisha lachte. »Dein Bruder ist echt ein Unikat.«
    »Hm«, brummte ich.
    »Aaah Monsignore!«, hörte ich ihn im Flur rufen. Das hieß wohl, dass Elias auf dem Weg

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