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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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flüsterte ich in sein Ohr. Kann man jemanden so lieben, dass man sich gleich in eine ganze Nation mitverliebte?
    »Wieso nicht? Du hast jede Menge Zeit dazu.«
    Ich stützte meinen Kopf auf einem Arm ab und lächelte ihn an. »Wenn man bedenkt, dass ich vor dir Rumänisch nur von O-Zone mit Dragostea tin dei und Despre Tine her kannte.«
    Elias bekam einen Lachanfall und schüttelte mich damit ordentlich durch.
    »Was ist so lustig?«, fragte ich ihn grinsend.
    »Hast du mal das Video zu Dragostea tin dei gesehen?«, brachte er heraus.
    Ich nickte - ja bestimmt irgendwann mal.
    »Da sieht man einmal ganz kurz einen der Sänger als Comicfigur mit Fangzähnen. Das ist so klischeehaft.«
    »Ihr Rumänen seid alle Vampire und wir Deutschen sind immer pünktlich und waschen sonntags unseren Mercedes.«
    »Ich kaufe dir gerne so ein Auto, wenn ich dann zusehen darf und du ein weißes T-Shirt dabei trägst. Ach, und natürlich musst du das dann nass machen und …«
    Ich legte ihm einen Finger auf den Mund. »Ich glaube, ich habe genug von deinen schmutzigen Fantasien gehört. Eigentlich sollten wir jetzt über unsere Hochzeitsreise und Krischan reden.«
    Elias machte ein unzufriedenes Gesicht. »Ja, du hast ja Recht«, quengelte er.
    »Bist du sicher, dass wir fahren sollten?«
    »Nein, aber du wünschst es dir so sehr«, seufzte er. » Vivere militare est, mein Kätzchen. Frei übersetzt heißt das so viel wie Leben heißt zu kämpfen und das werden wir immer müssen. Wir können uns aussuchen, ob wir leben wollen oder uns verstecken.«
    »Und was meinst du, sollten wir gegen Krischan unternehmen?« Ich hatte ehrlich gesagt keinen blassen Schimmer.
    »Keine Ahnung.« Okay, Elias auch nicht. »Ich werde ein toller König, was?« Er schnaubte verächtlich und rollte mit den Augen.
    »Na, na!«, mahnte ich ihn. »Niemand ist perfekt.« Ich rollte mich zur Seite und Elias setzte sich auf.
    Genervt rieb er sich über das Gesicht. »Ich kann im Moment nicht darüber nachdenken, Miriam. Mein Kopf ist voll mit anderen Dingen.«
    »Die wären?«
    »Es klingt blöd und eigentlich drängt das alles auch noch nicht«, begann Elias sich schon einmal zu rechtfertigen, »aber unsere Wohnung muss fertig werden und ich muss dafür sorgen, dass es dir gut geht und … du riechst so gut … und … ich ...«
    »Eins nach dem anderen«, unterbrach ich ihn. »Es dauert noch neun Monate bis Calimero da ist und es ist ja nicht so, dass wir auf der Straße leben.«
    Elias lächelte.
    »Und wenn du willst, dass ich glücklich bin, dann bleib genauso wie du bist.« Ich öffnete meine Arme, damit er sich zu mir legte. »Ich liebe es, dich im Arm zu halten«, flüsterte ich ihm ins Ohr, nachdem er seinen Kopf neben mich gebettet hatte. »Sag mir, was ich tun kann, um dir meinen Geruch erträglicher zu machen.«
    Eine kühle Hand streichelte über meinen Bauch. Er hob seinen Kopf und stupste meine Wange mit der Nasenspitze an, während die Hand tiefer glitt. »Lass mich dich bitte lieben«, raunte er in mein Ohr. Ich verlor jeden Willen, nicht mal im Traum hätte ich nein sagen können. Ihm hilflos ausgeliefert nickte ich und bekam meinen Mund sofort mit seinem verschlossen. Tränen stiegen mir in die Augen, als ich daran dachte wie sehr ich mich ständig, jede Minute, jede Sekunde, nach ihm sehnte. Je länger ich mit ihm zusammen war, desto intensiver und schmerzender wurde dieses Gefühl. Verwirrt von meinen Tränen hielt Elias inne und sah mich an. Sein Atem ging schnell und seine Augen brannten vor Verlangen. Er war mehr Raubtier, als er selbst.
    »Schwangerschaftshormone«, flüsterte ich mit belegter Stimme und räusperte mich. »Ich liebe dich so sehr.«
    Seine Antwort war ein langer, weicher Kuss, der die Härchen auf meinen Armen dazu brachte, sich aufzustellen. Selbst mit ausgefahrenen Fangzähnen war es ihm möglich, zu küssen wie kein Zweiter. Ich hatte zwar nicht viele Vergleichsmöglichkeiten, aber es war unmöglich, dass es jemand besser konnte als er. Als ich ihn endlich in mir spürte, seufzte ich laut auf. Nicht vor Lust oder Verlangen, sondern vor Erleichterung. Jeder Muskel in mir entspannte sich und meine Seele atmete auf. Jetzt hatte ich ihn wieder da, wo ich ihn am Liebsten hatte. Ganz nah bei mir.

KAPITEL 25

    Meine Freundinnen waren vorbei gekommen, um mir ein wenig die Flugangst zu nehmen. Ich lag in Aishas Armen und hatte meine Beine quer über Eva gestreckt, die irgendein Spiel mit bunten Bällen auf Elias’ Handy

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