Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen
erwischt?«, wollte mein Bruder wissen.
»Ja, sie sind im Orden und werden befragt.«
»Ich hoffe sie ist nicht verletzt worden?«, fragte Hallow und streichelte über meinen Oberarm.
»Nein«, sagte mein Vampir lachend. »Melissa wirkt zwar nicht so, aber sie ist als Kriegerin nicht zu unterschätzen. Dafür haben unsere Wachleute ganz schön was abbekommen.«
»Wo ist unsere kleine, süße, blonde Lesbe?« Ratet mal, wer das gesagt hat? Richtig, mein feinfühliger Bruder.
»Bei Melissa im Orden und tobt sich ein bisschen an den Gefangenen aus«, seufzte Elias. »Die wollten uns umbringen und Anastasija kann zu einem grausamen Racheengel werden. Ich glaube die zwei haben gerade echt eine beschissene Zeit.«
Vielleicht sollte eher Anastasija mit zweitem Namen Gabriele heißen und Elias Raphael. Das würde besser passen. Ich atmete tief durch und mit einem kräftigen Ruck, der meinen ganzen Körper durchzog, kam meine Kraft zurück. Ich gab ein erstickendes Geräusch von mir und schoss hoch, die Augen weit aufgerissen.
»Miriam!«, rief Elias ängstlich aus.
»Wow«, staunte ich und fasste mir an den Kopf. Ich war noch im Krankenhaus und so wie es aussah, war es noch recht früh. »Wie spät ist es?«
»Acht Uhr morgens«, sagte mein Vampir und strich mir über den Rücken.
Ich hing wieder am Tropf und an einer Maschine, die meinen Herzschlag überprüfte.
»Hey Miri«, begrüßte mich Hallow. »Tut mir leid, dass ich dich so überfallen habe.«
»Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Ich muss mich bei dir dafür bedanken.«
»Wir konnten von Glück sagen, dass unsere kleine Lightshow die Vampire verängstigt hat«, seufzte die Hexe und lehnte ihren Kopf an die Schulter meines Bruders.
»Magie ist das einzige, was wir wirklich fürchten«, sagte Elias.
»Miriam hat genau das Richtige getan«, lobte mich Hallow.
»Du auch«, gab ich zurück und streckte meine Hände nach ihr aus. Sie ergriff sie und ich zog sie in meine Arme. »Danke Bibi, tausend Dank.«
Die Angreifer hatten die ganze Zeit von den Ältesten gesprochen und die konnten sich auf was gefasst machen!
KAPITEL 11
»Hatschi!«
Was? Wer? Wo? Langsam und dämmrig wurde ich wach und überlegte, was passiert war, bevor ich mich schlafen gelegt hatte. Im Krankenhaus hatte ich so einen Wisch unterschreiben müssen, damit ich gehen durfte. Zu Hause hatte ich eine Schmerztablette genommen und mich etwas hingelegt. Die Nacht war doch recht unruhig gewesen. Ich öffnete meine Augen und sah in Elias’ Gesicht. Die Sonne schien ihm ungünstig in die Augen, aber anstatt sich zu bewegen und das Rollo herunterzulassen, sah er mich an.
»Hey!«, brummte ich mit vom Schlaf belegter Stimme.
»He-Hatschi.«
»Gesundheit«, sagte ich, streckte meine Glieder und gähnte.
Elias wich zur Seite und hielt sich die Hand vors Gesicht.
»Rollos runtermachen oder Vorhänge zuziehen wäre einfacher.«
»Ich bin so faul.«
»Mir soll‘s egal sein.« Ich kuschelte mich an ihn. »Ich finde es total süß, wenn du niest, das erinnert mich daran, wie ich dich zum ersten Mal gesehen habe.«
»Du findest es süß, wenn ich niesen muss?«, wiederholte er und sah mich ungläubig und mit hochgezogenen Augenbrauen an. Eine kühle Hand streichelte von meiner Taille herunter zu meinem Po. Ich küsste ihn und verschwand dann kurz im Bad, um mich zu waschen und die Toilette aufzusuchen. Beim Blick in den Spiegel suchte ich sofort wieder das Weite.
»Meine Mutter erwartet dich«, sagte Elias, als ich zurück war.
»Okay.« Gähnend schlug direkt den Weg zur Tür ein.
»Bis gleich«, zischte mir mein Vampir zwischen den Fängen hinterher. Hatte er Hunger?
»See you later, alligator«, sagte ich noch und schloss die Tür hinter mir. Ich hörte ihn lachen und sah in Anastasijas blutiges Gesicht. Es dauerte keine zwei Sekunden und Elias stand hinter mir.
»Oh mein Gott, was ist passiert?«, wollte ich wissen.
»Ich habe ein bisschen gespielt«, knurrte die Vampirin mit wilden Augen, die loderten wie Flammen.
»Ich kümmere mich um sie«, sagte Elias und streichelte mir über den Kopf. Was war denn da im Orden passiert? Hatte Ana ein Blutbad angerichtet? Elias legte sich einen ihrer Arme um die Schultern und hob sie hoch.
»Sie ist irgendwo zwischen Blutrausch und Normalität«, erklärte er mir. »Ich beruhige sie und sehe zu, dass sie wieder vorzeigbar wird.«
»Oh, okay«, stammelte ich.
Als Elias sie wegtrug, sah Ana über seine Schulter zu mir. Sie sah aus,
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