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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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an die Arbeit.
    »Also, was bedrückt dich? Der Termin morgen?«
    »Nein.« Ich rupfte die ersten Blätter ins Spülbecken. »Na ja doch, auch ein bisschen. Aber hauptsächlich frage ich mich, wann Elias mir wohl die große Frage stellt.«
    »Darauf bin ich auch gespannt. Allzu viel Zeit ist ja nicht mehr, wenn ihr vor seinem zwanzigsten Geburtstag verheiratet sein sollt.« Meine Mutter wusste etwas! Das hörte ich an ihrer Stimme.
    »Du weißt nicht zufällig, wann er mich fragen wird?«
    »Nein.« Lüge! Aber ich wollte meine Mutter nicht weiter in die Ecke drängen, jedenfalls nicht so lange sie das Fleischmesser in der Hand hatte. Wenn Elias allerdings meine Eltern eingeweiht hatte, dann musste es bald so weit sein.
    »Schade«, maulte ich.
    Meine Mutter seufzte, ein Zeichen dafür, dass sie fast platzte und es mir am liebsten sofort erzählen wollte. »Etwas kann ich dir sagen«, sagte sie plötzlich und ich drehte mich zu ihr um.
    »Was? Raus damit.«
    »Er hat bereits bei uns um deine Hand angehalten.«
    Ich war total baff. Dass er das getan hatte! Wie süß und lieb von ihm. Mein Vater war sicher begeistert davon gewesen.
    »Papa hat sich richtig darüber gefreut.«
    Hatte ich es nicht gesagt? Miri, the next Uri Geller.
    »Und ich mich auch. Ich fand das sehr anständig von ihm, aber etwas anderes hätte ich auch nicht erwarten.«
    »Wie hat er es angestellt?« Der olle Salatkopf konnte warten, das hier war wichtiger.
    »Okay, wer will den Chefkoch küssen?«, schrie mein Bruder, der plötzlich in der Tür stand. Er hatte sich eine Schürze umgelegt, auf der man einen nackten Sixpack Männeroberkörper sah. Auf dem Kopf trug er eine Kochmütze und schwenkte einen Fleischwender in der Hand.
    »David! Du nervst«, knurrte ich, musste aber über seinen Aufzug lachen.
    Mein Bruder stürmte an mir vorbei und öffnete den Kühlschrank. Er glotzte eine gefühlte Ewigkeit hinein.
    »Du bekommst noch Gehirnvereisung«, brummte ich.
    »Woher hast du diese Mütze, Schatz?«, fragte Mama, die mittlerweile ihr geschnittenes Fleisch durch die Marinade zog und auf Alufolie ausbreitete.
    »Mich würde eher interessieren, woher er die Schürze hat.«
    »Das wüsstet ihr zwei wohl gerne, was?«, tönte mein Bruder, schloss den Kühlschrank und starrte auf das Fleisch. »Kann ich schon was davon auf den Grill schmeißen? Ich habe Hunger und dann ist es fertig wenn mein Erzeuger heim kommt.«
    »Ja«, sagte Mama ganz in Gedanken versunken. »Nimm die hier mit und eins davon für deinen Vater.«
    »Sag mal, hast du Michi ganz alleine mit einem Grill draußen gelassen?«, fragte ich, als mir bewusst wurde, dass der Kleine gar nicht bei ihm war.
    »Mit einem Grill und deinem Stecher.«
    »Elias ist draußen bei dir?«
    »Rüschtüsch!«, sang mein Bruder halb und beobachtete, wie Mama ihm immer mehr Fleisch in die Arme drückte.
    »Was tut er denn da?«, fragte ich verwirrt.
    »Er hat mir geholfen den Grill anzumachen, indem er die kleine Mikrobe beschäftigt hat. Ich glaube die suchen Käfer.«
    »Käfer?«, fragte ich lachend.
    »Michael liebt Käfer«, erklärte Mama. »Was macht der Salat?«
    Ach ja, da war noch was. Ich drehte mich schnell um und rupfte im Turbo die letzten Blätter ab. »Gleich fertig. Mit einer Hand geht das alles nicht so schnell.«
    »Die Salatschleuder steht da hinten neben dem Messerblock.«
    »Danke.« Ich stellte das Wasser an und wusch die Blätter.
    »Ich schmeiß das jetzt drauf«, sagte David und zog von Dannen.
    »Also Mama«, griff ich das Gespräch wieder auf, nachdem wir alleine waren, »wie hat er gefragt?«
    Meine Mutter trocknete sich gerade die Hände an einem Stück Küchenrolle ab und begann dann das Salatdressing zu machen.
    »Nun, er kam eines Abends zu uns und hat, ganz Gentleman, gefragt, ob er die Erlaubnis bekommt, dich um deine Hand zu bitten.«
    »Was habt ihr gesagt?« Ich kurbelte die Salatschleuder.
    »Natürlich Ja, Mäuschen.«
    »Aus voller Überzeugung oder weil ihr eh nichts ändern könnt?«
    »Gib mir den Salat, genug geschleudert. Dem ist bestimmt schon ganz schlecht«, versuchte meine Mutter zu scherzen.
    Ich reichte ihr die Schleuder und lehnte mich wieder auf die Arbeitsplatte.
    »Aus tiefster Überzeugung. Elias vergöttert dich. Er unterstützt und beschützt dich, gibt dir Platz zum Wachsen und dich selbst zu verwirklichen. Was will man mehr?« Sie sah mich an. »Du bist an seiner Seite zu einer mutigen jungen Frau geworden, Mäuschen.«
    »Wie meinst du das?«,

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