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Voll gebissen

Voll gebissen

Titel: Voll gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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warmen Finger meine Haut berührten und den Verschluss zumachten. „Damit du mich nie vergisst“, hauchte er mir ins Ohr, strich meine Haare aus dem Genick und küsste mich flüsterzart in meinen Nacken. Als könnte ich Liam je vergessen. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und küsste ihn sanft auf den Mund. Zärtlich wurde mein Kuss erwidert.
    „Happy Birthday, Liebste!“ , sagte er feierlich und küsste mich erneut.
    Ich hatte das Gefühl, m ittlerweile war er darin wesentlich kontrollierter. Zumindest war es nie wieder zu solch einem stürmischen Ereignis gekommen, wie damals in meinem Zimmer, als wir uns das erste Mal richtig geküsst hatten. Er war vor lauter werwölfischer Liebestollheit plötzlich nicht mehr zu bremsen gewesen und erst wieder zur Besinnung gekommen, als ich den so genannten „ Werwolf-Beruhigungsgriff“ anwandte und mich in seinem Nacken festkrallte. Liam sagte danach, wir hätten alle Zeit der Welt und er schien es auch so zu meinen.
     
    Er startete den Wagen und in kürzester Zeit waren wir auch schon in der Schule angekommen. Er parkte zwischen Amilias Cabrio und Kyles Audi. Kyle war selbst gerade erst gekommen und sprang mit einem Satz aus dem Fahrzeug. Er stand ungeduldig mit einem Fuß wippend vor meiner Beifahrertür, während Liam ein leises Knurren ausstieß.
    „Er will mir doch nur gratulieren“, versuchte ich Liam zu beruhigen, der Kyle mit Argusaugen fixierte.
    „Ja , ich weiß“, sagte er tonlos, doch trotzdem schien es ihm nicht zu passen.
    Oh Mann! Liam war einfach total süß, wenn er eifersüchtig war, doch mich wunderte noch immer, dass jemand wie er überhaupt ein Wort wie Eifersucht kannte. Er war so vollkommen, ich würde nie auch nur auf die Idee kommen, einen Gedanken an einen anderen Mann zu verschwenden. Mal abgesehen davon, dass mich auch erst mal ein anderer haben wollen müsste. Es war schon irgendwie alles komisch. Kyle hatte mir noch nie zum Geburtstag gratuliert, selbst nicht, wenn er es von einem Lehrer erfahren hatte und nun hatte er ihn sich eigenständig gemerkt? Alle Achtung. Klyes Gehirn schien doch noch aufnahmefähig zu sein.
    Ich kletterte vorsichtig aus Liams Wagen, doch ich kam gar nicht dazu, mich gerade hinzustellen. Schon umschlo ssen mich Kyles Würgeschlangen-ähnlichen Arme und drückten mich an seine schwere Brust, sodass ich fast keine Luft mehr bekam.
    „Alles Gute zum Geburtstag Emma!!!“, brüllte er mir ins Ohr und drückte noch einmal fester, dann ließ er los.
    Nach Luft japsend und taub stand ich vor ihm, bedankte mich artig und nahm den kleinen Muffin entgegen, den er mir mitgebracht hatte. Sogar eine kleine Kerze steckte oben in dem Zuckerguss, die Kyle noch anzündete, bevor er sich von jedem einzelnen seiner Finger den Zuckerguss abschleckte.
    „ Welch ein Glück, dass er seine Finger erst nach der Muffin-Übergabe abspeichelte“, dachte ich, während ich angewidert beobachtete, wie Kyle seine Finger nacheinander genüsslich durch den Mund zog. Ich pustete die Kerze aus und ging mit Liam und Kyle in die Klasse. Auch Amilia stand auf, als sie mich sah und reichte mir ihre seidenweiche Hand.
    „Alles Gute , Emma“, sagte sie knapp und setzte sich wieder hin.
    „ Und? Führerschein bestanden?“, fragte mich Kyle.
    Ich warf Liam einen bösen Blick zu, der verlegen zu Boden schaute. Glücklicherweise hatte ich ja bestanden und konnte guten Gewissens antworten.
    „Klar“, sagte ich, doch meine Stimme klang mehr nach Stolz und Erleichterung, als nach Selbstverständlichkeit.
    Dann betrat d er Lehrer den Klassenraum und wir setzten uns hin.
    „Ich hatte dich doch gebeten, es niemande m zu sagen“, zischte ich Liam zu, der mich jetzt unverschämt angrinste.
    „Warum nicht?
    „Was, wenn ich nicht bestanden hätte?“
    „ War doch klar, dass du bestehst.“ Schelmisch zwinkerte er mir zu.
    „War es nicht!“
    „Klar war es das!“
    „ Ich hab eine Katze überfahren!“ Ich blickte ihm vorwurfsvoll in die Augen. Unsicher schaute Liam zurück.
    „Du erwartest doch jetzt nicht, dass ich als Halb-Wolf darüber trauere, oder?!“
    Da musste ich lachen. Von dieser Seite hatte ich es noch gar nicht betrachtet.
    „Trotzdem“, gab ich zurück.
    „Trotzdem“ war eine perfekte Antwort für alle Lebenslagen. Sie ließ sich beliebig einsetzen, ohne dass man sich vorher groß Gedanken um den Sinn machen musste. „Trotzdem“ passte einfach auf alles. Liam verdrehte die Augen und schaute nach vorne zur

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