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Voll Speed: Roman (German Edition)

Voll Speed: Roman (German Edition)

Titel: Voll Speed: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz Matthies
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werde jetzt meine Kollegen rufen, damit ich mir Ihr dummes Geschwätz nicht noch länger anhören muss.«
    »Okay. Ich glaube, das war’s«, höre ich Phil sagen. »Der Fall ist gelöst, Schmidtbauer gefasst und das Magenta sichergestellt. Ernie soll ruhig die Lorbeeren einstreichen. Das hat er sich wirklich verdient. Bleibt nur noch die Frage, wie wir Ray und Rocky da rausbekommen.«
    »Das Headset funktioniert einwandfrei«, erwidert Rufus. »Und die Kamera auch. Ich vermute, die Lichtverhältnisse da unten sind so schlecht, dass ich kein Bild bekomme. Und ich gehe davon aus, dass Ray alles versteht, was wir sagen, nur leider kann er gerade nicht reagieren, weil er sich sonst verraten würde.« Eine Pause entsteht. »Moment. Ich muss mal kurz überlegen«, murmelt Rufus. Wieder eine Pause. Dann sagt mein genialer Bruder: »Ray, wenn du mich hörst, dann kratze mal bitte ganz leise über das Mikrophon.«
    Warum sind wir da nicht früher drauf gekommen? Ich erfülle Rufus’ Wunsch, und der erwidert: »Alles bestens. Wir hören dich. Wenn bei euch da unten alles okay ist, dann kratze bitte jetzt noch einmal.«
    Gerade will ich erneut eine Kralle über das Mikrophon ziehen, da hört man einen Aufschrei, gefolgt von einem lauten Klatschen.
    »Was war das?«, fragt Rufus alarmiert.
    Ich schaue zu Schmidtbauer und sehe, dass Ernie am Fuß der Treppe in einer rasch größer werdenden Blutlache liegt. Er umklammert noch sein Handy, aus dem eine Frauenstimme zu hören ist: »Hallo? Einsatzzentrale hier. Hallo? Wer ist denn da? Hallo?«
    Schmidtbauer nimmt das Handy, drückt das Gespräch weg, schaltet das Gerät aus und wirft es dann ins Hafenbecken.
    Erstaunt schaue ich zu Rocky, der mir bedeutet, dass Ernie auf der Treppe ausgerutscht und unglücklich auf den Beton gefallen ist, wo er nun offenbar bewusstlos liegt.
    Schmidtbauer braucht ein bisschen Zeit, um die überraschende Wendung der Ereignisse zu begreifen. Scheinbar ratlos steht er vor dem Kommissar. Schließlich heben sich die hängenden Wangen des Professors, und auf seinem Gesicht breitet sich ein fieses Lächeln aus.
    »Ray! Was ist da bei euch los?«, setzt Rufus nach. Er klingt besorgt.
    Schmidtbauer ist inzwischen neben dem reglosen Körper von Ernie in die Knie gegangen und fühlt den Puls des Kommissars. Dann läuft der Professor die Treppe hoch und verschwindet in seinem Labor.
    »Phil, bitte kommen!«, belle ich ins Mikro.
    Statt Phil meldet sich Rufus. »Da bist du ja endlich, ich dachte schon …«
    »Rufus, wo ist Phil?«, unterbreche ich. »Wir haben keine Zeit. Schmidtbauer kommt jede Sekunde zurück. Ernie ist die Treppe hinuntergestürzt und liegt bewusstlos in seinem Blut. Phil muss die Polizei rufen.«
    »Phil, hast du das gehört?«, fragt Rufus.
    Stille.
    »Keine Ahnung, wo er steckt«, sagt Rufus. »Laut Computer funktioniert sein Headset jedenfalls einwandfrei.«
    »Sobald er wieder auf Empfang ist, sag ihm …« Ich verstumme, weil in diesem Moment Schmidtbauer die Treppe herunterkommt. Er telefoniert mit der Linken, in der Rechten hat er eine Spritze mit einer gelblichen Flüssigkeit darin.
    »Nein, es muss sofort passieren«, höre ich ihn sagen. »Ein Notfall. Ihr holt ihn hier ab, deponiert ihn in irgendeiner Seitenstraße und verteilt ein bisschen Fastfood um die Leiche. Es wird aussehen, als hätte ein fetter Kerl bei einem fetten Essen einen Herzinfarkt bekommen.« Schmidtbauer betrachtet die Flüssigkeit in der Spitze. »Macht euch keine Sorgen! Ihr müsst einfach nur dafür sorgen, dass es wie ein Unfall aussieht.« Schmidtbauer hört zu, was sein Gesprächspartner zu sagen hat. Dabei verdüstert sich das Gesicht des Professors. »Hör zu, Oleg! Wenn hier ein toter Bulle gefunden wird, dann hängt ihr beide mit drin. Für Nagy und diesen Detektiv halte ich nicht allein den Kopf hin. Also macht euch gefälligst auf den Weg! Ich zahle euch diesmal das Doppelte. Aber im Gegenzug erwarte ich, dass ihr in zehn Minuten hier seid.«
    Schmidtbauer drückt das Gespräch weg, ohne eine Reaktion abzuwarten.
    Rocky und ich sehen uns an. Mein großer Bruder zieht ratlos die Schultern hoch. Was jetzt?
    »Okay, Leute. Da bin ich wieder«, höre ich in diesem Moment Phil via Headset sagen. »Hatte gerade eine kleine handgreifliche Diskussion mit zwei Sicherheitskräften von Schmidtbauer. Jetzt ruhen sich die beiden auf dem Rasen aus. Irgendwelche Neuigkeiten?«
    »Du musst sofort die Polizei benachrichtigen«, fällt Rufus mit der Tür ins

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