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Voll Speed: Roman (German Edition)

Voll Speed: Roman (German Edition)

Titel: Voll Speed: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz Matthies
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illegales Beutegut.«
    Phil sieht ihn an, als hätte Rufus ihm gerade den Krieg erklärt. »Wie viel ist es denn?«
    »Fünftausend«, entgegnet Rufus, und gedämpft fügt er hinzu: »Zuzüglich der drei Euro für meine … ähm … Tabletten.«
    »Das ist viel zu viel. Ich habe für die Extras nur ein paar hundert Euro ausgegeben. Und das Modell hätte mich zweitausend gekostet, wenn ich es hätte kaufen wollen. Damit ist der Kahn dann aber auch dicke bezahlt.«
    Rufus zuckt mit den Schultern. »Was sollen wir sonst mit der Kohle anstellen? Vergraben? Sagen wir doch einfach, dass wir noch was bei dir gut haben.«
    Schulterzuckend steckt Phil das Geld ein. »Okay. Was braucht ihr noch so für den Einsatz bei Schmidtbauer?«
    »Nichts«, erwidert Rufus.
    »Nichts? Das ist ja mal ganz was Neues.«
    »Ja. Wir haben noch ein funktionierendes Speedboot, mit dem wir auch die kleinsten Röhren durchfahren können. Die gesamte Technik befindet sich auf der ESS Chester . Ich dachte, dass wir unser neues Flaggschiff für die Dauer der Operation Schmidtbauer in den Hauptsammelkanal verlegen. Von dort aus würde ich Rocky und Ray technischen Support geben. Die beiden könnten mit dem Speedboot die Kanalisation unter Schmidtbauers Klinik untersuchen.«
    »Okay«, sagt Phil. »Dann würde ich mich im Park auf die Lauer legen, damit wir keine bösen Überraschungen von oben zu befürchten haben.«
    »Guter Plan«, erwidert Rufus.
    »Und wann soll es losgehen?«, frage ich.
    Ich sehe, dass Rufus sich eine Tablette Traubenzucker einwirft. »Also von mir aus sofort.«

    Wir haben mit der ESS Chester ganze Arbeit geleistet. Die Kanalisation ist wie ausgestorben. Keine Ratte weit und breit.
    Gemächlich tuckert das Speedboot durch die Unterwelt. Vor einer ganzen Weile haben Rocky und ich Rufus mit der ESS Chester im Hauptsammelkanal zurückgelassen. Seitdem plaudern wir über Funk.
    »Ist dir nicht ein bisschen mulmig zumute?«, frage ich. »So ganz allein hier unten?«
    »Meinst du mich?«, erwidert Rocky.
    Ich schüttele den Kopf und zeige auf mein Headset, um meinem älteren Bruder zu bedeuten, dass ich mit Rufus rede. Rocky trägt kein Headset. Er behauptet, dass es ihm lästig ist, aber in Wirklichkeit ist er zu doof, um es zu bedienen.
    »Mulmig?«, höre ich Rufus jetzt sagen. »Kein bisschen. Ich stehe hier auf einem hypermodernen Kriegsschiff, und sämtliche Ratten der Umgebung wissen, was das Ding anrichten kann. So sicher wie hier bin ich wahrscheinlich nicht mal im Steinhaus.« Ich höre leises Tastaturgeklapper. »Ihr müsstet übrigens gleich da sein«, fügt Rufus hinzu. »Phil?«
    »Auf Position«, höre ich Phil sagen. »Hier ist alles ruhig. Wenn was passiert, melde ich mich. Over.«
    »Siehste!«, sagt Rufus. »Phil macht’s richtig. Wenn die Durchsage zu Ende ist, dann sagt man: Over.«
    Ich kenne die Diskussion, und sie langweilt mich. Deshalb ignoriere ich Rufus’ Vorwurf. »Ich schalte jetzt die Kamera ein und beginne, die Wände nach versteckten Zugängen abzuleuchten. Sag mir, ob du ein Bild hast.«
    Stille.
    »Höre ich da noch ein Over?«, fragt Rufus schließlich.
    »Sei nicht so verflucht spießig!«, erwidere ich.
    Diesmal überhört er meine Bemerkung. »Das Bild ist gut. Dann fangt mal an, die Wände zu scannen.«
    Eine Weile ist nur das Tuckern des Bootsmotors zu hören.
    »Stopp!«, ruft Rufus. »Nein. Sorry. Doch nicht. Ihr könnt weiterfahren.«
    Wieder ist eine Weile nur das Tuckern des Bootsmotors zu hören.
    »Hoppla!«, ruft Rufus diesmal. »Leuchte mal etwas höher!«
    Ich tue, was mein Bruder verlangt, und erblicke ein Zuflussrohr, das kaum größer ist als ein Erdmännchengang.
    »Das könnte passen«, höre ich Rufus sagen. »Die Boote sind enorm windschnittig gebaut. Können wir uns das Rohr vielleicht mal näher ansehen?«
    »Kein Problem«, sage ich und schieße einen Haken mit einem daran befestigten Seil in die Decke. Rufus hat so ein Ding in einem Film mit einem Fledermausmann gesehen und es dann nachgebaut.
    Das Erkunden der schmalen Röhre entpuppt sich als ein echter Scheißjob. Der Boden ist mit uraltem und übelriechendem Schlick bedeckt.
    Ich höre Rocky hinter mir fluchen, während Rufus guter Dinge ist. »Siehst du die Spuren an den Wänden und am Boden, Ray? Ich würde sagen, das sind frische Schleifspuren. Die könnten von unseren Booten stammen.«
    Gerade will ich etwas erwidern, da endet die Röhre und gibt den Blick auf eine Höhle frei. Genaueres kann ich nicht

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